Online-Bewertungen: Distanz schafft mehr Sterne

Je länger Kunden damit warten, ein Restaurant online zu bewerten und je weiter sie davon entfernt wohnen, desto positiver fällt die Kritik aus. [...]

Zu diesem Schluss kommen Forscher der Temple University nach der Analyse von über 166.000 Restaurant-Bewertungen auf TripAdvisor. „Wenn Leute eine Bewertung lesen, nehmen sie an, dass diese objektiv ist“, meint Forscherin Nina Huang. „Wir haben aber herausgefunden, dass Bewertungen nicht immer so objektiv sind, wie wir gedacht haben. Eine zeitliche und räumliche Distanz führt dazu, dass es Verzerrungen bei der Beurteilung von bestimmten Erfahrungen gibt.“

Über Google Maps wurden Infos aus dem Profil der Kritiker mit den Ortsdaten der Restaurants in Beziehung gesetzt und die örtliche Distanz ausgerechnet. „Wenn jemand ein ‚Red Lobster‘-Restaurant in seiner Heimatstadt und in einem anderen Bundesstaat besuchte, hat er oder sie das Restaurant außerhalb seiner Heimatstadt mit mehr Sternen bewertet“, erläutert Huang.

Dasselbe Phänomen tritt auf, wenn die Kritiker zwei, drei oder mehr Monate warteten, bis sie ihre Bewertung abgaben, anstatt höchstens einen Monat verstreichen zu lassen. Die Forscher untersuchten auch die verwendeten Wörter innerhalb der Bewertungen. Ergebnis: Wer länger wartete oder ein weiter entfernteres Restaurant beurteilte, verwendete eher abstraktere Formulierungen. Kritiker, die schnell nach dem Besuch zur Tat schritten, bewerteten eher sehr spezifische Details von Essen, Service und Stimmung im Restaurant.

Huang und ihre Kollegen empfehlen, Kunden nicht zu schnell nach dem Restaurantbesuch nach einer Bewertung auf Portalen wie TripAdvisor zu bitten. Denn: Die frische Erinnerung kann vielmehr dazu führen, dass die Restaurants schlechter bewertet werden. (pte)


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*