Eine Analyse des E-Commerce-Software-Anbieters Sellics zeigt, wie sich die Coronavirus-Krise auf Online-Händler und das Kaufverhalten auswirkt. [...]
Seit etwa drei Monaten beherrscht das Thema Corona und die Folgen der Pandemie die internationale Medienlandschaft. Auch für Unternehmen und Verbraucher sind die Auswirkungen der aktuellen Lage deutlich spürbar. Obwohl viele Online-Händler vor großen Herausforderungen stehen, sind sie optimistisch, dass der E-Commerce als Gewinner aus der Krise hervorgehen könnte. Durch diverse Regelungen des öffentlichen Lebens wenden sich viele Menschen nun vermehrt dem Online-Shopping zu. Gleichzeitig verschiebt sich die Nachfrage hin zu ausgewählten Produkten, vom Mundschutz oder Desinfektionsspray bis hin zu Indoor Fitness-Utensilien. In einer Umfrage zeigt Sellics die Herausforderungen, Chancen und Erwartungen der Marken und Händler auf Amazon. Weitere Analysen der Plattform zeigen, wie und wo die Nachfrage steigt bzw. sinkt und welche Produkte zu den Gewinnern der Krise zählen.
E-Commerce könnte langfristige Vorteile sehen
Die große Mehrheit der Unternehmen erwartet, dass die Krise etwa drei bis sechs Monate oder gar länger dauern wird und darauf eine langanhaltende Rezession folgt. Dennoch sehen die meisten Marken den E-Commerce als möglichen Gewinner der Krise, da mehr Menschen anfangen, Produkte online zu bestellen. Dies könnte zu einer Verhaltensänderung führen, die einen bereits bestehenden Trend weiter verstärkt und den E-Commerce um Jahre in die Zukunft katapultiert.
Verschiebungen und Engpässe bei Angebot und Nachfrage
Obwohl die Warenkosten noch relativ stabil sind, erleben Händler derzeit negative Effekte auf Versand und Produktion. Damit verbunden sind sinkende Lagerbestände. Etwa die Hälfte der befragten Händler berichtet außerdem von einem Nachfragerückgang. Die Auswirkungen unterscheiden sich jedoch stark je nach Produktkategorie. Ein Lebensmittelhersteller verzeichnet beispielsweise einen Anstieg der verkauften Produkte und des Markenbewusstseins: „I do believe this will have a long-lasting positive impact on our business as a food manufacturer. Our sales have increased tremendously in people’s efforts to stock up their pantries. I believe this has introduced our brand to many, many new customers.”
Das sind die aktuellen Einkaufstrends
Aufgrund der Coronavirus-Krise hat sich die Nachfrage über verschiedene Kategorien hinweg verlagert und unterscheidet sich auch von Land zu Land (ausgehend vom geschätzten Umsatzwachstum in Prozent zwischen den Wochen 02.03.2020 und 09.03.2020). Beispielsweise erleben in Deutschland Spielzeuge und Spiele einen Höhepunkt (36 Prozent geschätztes Umsatzwachstum). In den USA stehen Lebensmittelprodukte an vorderster Spitze mit geschätzten 26 Prozent Umsatzwachstum. Italien sieht hingegen eine steigende Nachfrage bei Produkten für Sport und (Solo-)Aktivitäten im Freien (etwa 236 Prozent geschätztes Umsatzwachstum).
Es gibt auch einige deutlich sichtbare Einkaufstrends, die alle Länder gemeinsam haben: Lebensmittel sowie der Grundbedarf an Produkten für zu Hause, medizinische Versorgung, Produkte für Garten- und Handwerksarbeit, Unterhaltung, Fitness (speziell für Indoor-Aktivitäten und Einzelsport für draußen) sowie Tools und Produkte für die Arbeit im Homeoffice liegen im Trend. Insgesamt zeigt sich, dass sich das Online-Shopping-Verhalten an die neue Situation anpasst.
„Dieses neue und dynamische Umfeld stellt Amazon-Händler vor viele Herausforderungen. Wir haben einen wöchentlichen Newsletter sowie Webinare eingerichtet, um unseren Kunden dabei zu helfen, die richtigen Maßnahmen zu finden und die aktuelle Krise so gut es geht zu bewältigen“, sagt Franz Jordan, CEO von Sellics. „Wir arbeiten rund um die Uhr an zuverlässigen und aktuellen Informationen, die Marken und Agenturen bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.“
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