Möchten Sie einen Blick auf eine Webseite werfen, die es gar nicht mehr gibt? Oder anschauen, wie sie vor einer Änderung ausgesehen hat? Drei Tricks für Ihre Online-Recherche. [...]
Im Web ist bekanntlich nichts in Stein gemeißelt. Was gestern noch da war, ist heute verschwunden. Websites durchlaufen auch Veränderungen, besonders nach einem Redesign. Wer zumindest an Teile von früheren World-Wide-Web-Inhalten kommen möchte, sollte die folgenden Dienste kennen. Kürzlich hat die Autorin Infos zu einem Unternehmen gesucht, das eigentlich unter «gethealth.io» erreichbar sein müsste (für Interessierte: es war für diesen Artikel meiner Kollegin Claudia Maag). Die Eingabe von gethealth.io in die Browser-Adresszeile war jedoch nicht von Erfolg gekrönt.
Tipp 1: Domainname bei Google eingeben
Es bietet sich in solchen Fällen eine Google-Suche nach dem Domainnamen an. Also kurz zu google.com wechseln und die Domain dort eintippen. Da kommen Sie der Sache schon näher. Google glaubt zwar, wir hätten uns vertippt. Aber es listet auch ein Resultat zu «gethealth.io» auf. Da wir schon wissen, dass es die Webseite nicht mehr gibt, klappen wir mal das kleine Dreieck hinter dem Domainnamen auf. Nun gehts dort zu Im Cache.
Der Klick auf den Menüeintrag Im Cache zeigt die von Google zuletzt zwischengespeicherte Version der Webseite. Darüber auch das Datum, an dem diese Inhalte gecacht wurden, hier ist es der 10. September 2021. Die Webseite war also vor wenigen Tagen noch erreichbar.
Sollten Sie also Inhalte von kürzlich verschwundenen Sites suchen, können Sie so mit etwas Glück fündig werden. Sie können nur hoffen, dass der Google-Bot beim Erstellen des Caches allen Links auf der Seite gefolgt ist und die Unterseiten ebenfalls gecacht hat. Aber vielleicht finden Sie bereits auf der Startseite das, was Sie suchen.
Tipp 2: Gezielt im Cache suchen
Google bietet den Cache-Zugriff bei einer gewöhnlichen Google-Suche im erwähnten kleinen Ausklappmenü an. Es gibt aber auch eine Möglichkeit, direkt im Google-Cache zu suchen. Tippen Sie die URL des Google-Caches ein oder rufen Sie diese aus einem gespeicherten Lesezeichen ab:
https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:
Dahinter hängen Sie die Adresse der Webseite an, die Sie interessiert, einfach ohne das http:// oder https://.
Wenn Sie also der Cache zu www.example.org interessiert, dann lautet die Cache-URL so:
https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:www.example.org
Der Google–Cache führt in der Regel nur jeweils die letzte Version der betroffenen Webseite. Sie können sich also hier leider keine verschiedenen Kalenderdaten aussuchen, um die Inhalte anzuschauen.
Tipp 3: Web-Nostalgie
Während die Cache-Suche bei Google häufig der Informationsbeschaffung dient, ist der dritte Tipp primär für jene geeignet, die einfach mal schauen wollen, wie eine Webseite früher ausgesehen hat. Auch da könnten Sie sogar noch auf Artikel oder Beiträge stoßen, die heute gar nicht mehr online sind.
Die gute alte Wayback Machine von archive.org erstellt von Websites immer wieder einmal Schnappschüsse. Surfen Sie zu https://web.archive.org/. Tippen Sie die Domain (ohne das http:// oder https://) ins Suchfeld und drücken Sie Enter. Wählen Sie im horizontalen Scrollbalken ein Jahr aus, zum Beispiel 2011. Darunter erscheint nach etwas Rechnen ein Kalender. Hier sehen Sie anhand der farbigen Markierungen, an welchen Tagen ein Snapshot der Webseite erstellt wurde. Halten Sie den Mauszeiger beim gewünschten Tag über einen der farbigen Punkte, bis in einem kleinen Kasten ein Zeitstempel erscheint. Der Klick darauf führt zum gespeicherten Schnappschuss, oft inklusive komplett erhaltenem Design.
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