Online-Trading: Millennials stürmen Aktienmärkte

Die dank der Coronavirus-Pandemie gebeutelten Aktienmärkte verleiten viele junge Menschen zum Start einer eigenen Investment-Karriere. Von diesem Trend profitieren vor allem Online-Anbieter wie Robinhood, die im ersten Quartal einen neuen Rekordwert bei Depot-Ankäufen verzeichnen konnten. [...]

Immer mehr Anbieter freuen sich über neue Rekorde bei Depot-Ankäufen und Tradings. (c) pixabay

Angefeuert wird der Boom von Millennials unter 34 Jahren, die die Krise nutzen, um sich günstig Anteile an namhaften Unternehmen zu sichern. „Viele unserer neuen Kunden sind jung und investieren zum ersten Mal“, zitiert „CNBC“ Jeff Bishop, Gründer von Wealthsimple Trade. Seine Internet-Plattform habe ihre Nutzerschaft seit März um 54 Prozent steigern können und einen Zuwachs von 43 Prozent bei eingegangenen Trades verzeichnet. Alleine im April kommen im Schnitt pro Woche rund 7.000 User hinzu. „Ganze 55 Prozent davon sind unter 34“, erklärt Bishop: „Viele Millenials suchen nun anscheinend nach Möglichkeiten, ein wenig extra Geld zu machen.“

Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch bei Konkurrenten wie eToro oder Raging Bull Trading, die im ersten Quartal um 220 respektive 158 Prozent gewachsen sind. „Es ist nicht leicht, sein Geld auf die richtigen Karten zu setzen. Gerade jetzt ist der Markt sehr volatil und man kann viele Fehler machen“, meint Kyle Dennis, Trading-Investor bei letztgenanntem Anbieter. Jeder, der sein Glück zum ersten Mal am Aktienmarkt sucht, sollte das nur tun, wenn er schon eine Notfallkasse zur Seite gelegt habe. „Auch dann sollten individuelle Aktien nur einen kleinen Teil einer breiter angelegten Investment-Strategie darstellen“, so der Experte.

Großes Interesse an starken Firmen

Trotz dieser gut gemeinten Ratschläge sind die Neuzugänge an den Aktienmärkten in erster Linie an großen, namhaften Unternehmen interessiert. „Der abrupte Schock des gegenwärtigen Abschwungs hat den Marktwert vieler Firmen deutlich reduziert. Viele glauben, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um einen Fuß in diese ansonsten sehr starken Betriebe zu bekommen“, erklärt Ben Reeves, CIO bei Wealthsimple. Dieses Verhalten sei eigentlich ganz typisch: „Wenn man einen Einbruch wie diesen sieht, steigen automatisch die Erwartungen in Bezug auf den zu erwartenden Return“. Zu den im vergangenen Monat am stärksten gehandelten Wertpapieren auf den genannten Investment-Portalen zählen Apple, Disney, Microsoft, American Airlines, Boeing, Carnival, Tesla, Air Canada, Aurora Cannabis, Netflix, Amazon und die Toronto Dominion Bank.


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