Social Media kann ein wichtiges Werkzeug darstellen, um Patienten oder ihre Angehörigen zu unterstützen - vorausgesetzt, sie verfügen auch offline über die passenden Ressourcen. Das haben Forscher am Dartmouth College. Untersucht wurde, wie Patienten und ihre Familien über Facebook Rückhalt finden. [...]
Rund 33.000 Teilnehmer wurden für die Studie rekrutiert, deren Online-Verhalten sechs Monate lang beobachtet wurde. 4.000 davon schrieben ein Posting über Operationen, wobei die Ärzte feststellten, dass diese Konversationen signifikant ernsthafter verliefen als andere. Die meisten Antworten erhielten Postings, bei denen Familienmitglieder im Zusammenhang mit OPs erwähnt wurden.
Die Zuwendung aus dem Bekannten- und Freundeskreis ist dabei noch einmal verstärkt, wenn ein Aufruf für Gebete gepostet wurde. Diese Bitten wurden besonders häufig beantwortet. Nette Worte und Gebete zeigen, dass es hilfreich sein kann, sich mit seinen medizinischen Sorgen an die Facebook-Community zu wenden.
Andererseits können sich Facebook-User aber auch besonders alleine fühlen, wenn sich die Online-Unterstützung nicht in die Offline-Welt übersetzt. „Unsere Forschungsarbeit weist darauf hin, dass sich anscheinend Ressourcen in der Offline-Welt, die mit größerem sozialen Rückhalt und besseren Gesundheitserfolgen zusammenhängen, wie zum Beispiel das Einkommen, auch in größere soziale Online-Unterstützung übersetzen“, erklärt Studienautorin Denise Anthony. So gesehen könnte eine schlechtere Ausgangssituation im realen Leben auch online zu negativen Erfahrungen für die Patienten führen. (pte)
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