Die Bedeutung des Online-Werbemarktes nimmt zu. Wie aus einer Studie der Harvard Business School (HBS) im Auftrag des Interactive Advertising Bureau (IAB) hervorgeht, hat das "Ökosystem Online-Werbung" in den USA allein im Jahr 2011 an die 530 Mrd. Dollar (rund 411 Mrd. Euro) an Geldern in den Staatshaushalt gespült. [...]
Die insgesamt knapp zwei Mio. US-Bürger, die in der Branche tätig sind, erwirtschaften so rund 3,7 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsproduktes der Vereinigten Staaten. „Online-Werbung nimmt nicht nur in den USA, sondern auch in Österreich einen zunehmend höheren wirtschaftlichen Stellenwert ein“, erklärt Christine Antlanger-Winter, Präsidentin des Internet Advertising Bureau Austria, auf Nachfrage der Nachrichtenagentur pressetext. In der Alpenrepublik liege der Anteil digitaler Werbeformen gemessen am gesamten Einnahmenkuchen der Werbewirtschaft bei gegenwärtig zwölf Prozent. „Der Aufwärtstrend ist hier ungebrochen. Wir gehen für das nächste Jahr von Zuwachsraten im zweistelligen Bereich aus“, so Antlanger-Winter.
Mit dieser Trendprognose liegt die IAB-Präsidentin aus Österreich auch ganz auf Linie mit der Einschätzung ihrer US-Kollegen. Diese prophezeien einen weiteren Aufschwung, der aber vordergründig nicht bei den großen Playern in Sachen Online-Werbung wie etwa Yahoo oder AOL auszumachen sein soll. „Das größte Wachstum wird im Bereich der kleineren Unternehmen erfolgen“, zitiert das Branchenportal „The Advertising Age“ die HBS-Forscherin Leora Kornfeld.
Im Bericht finden sich unter den am schnellsten wachsenden Arten von Online-Werbeunternehmen verschiedene kleinere Werbenetzwerke, digitale Werbeagenturen und Analysefirmen, die sich auf den digitalen Sektor spezialisiert haben. Rund 19 Prozent der insgesamt zwei Mio. Arbeitskräfte, über die die Branche derzeit in den USA verfügt, gehören derartigen Unternehmen an. Als konkrete Beispiele für relevante zunehmend gefragte Jobs werden etwa Freelance-Redakteure, Web-Programmierer oder App-Entwickler genannt.
Das Feld der Online-Werbung gilt weltweit weiterhin als ungebrochener Wachstumsmarkt. Während die Ausgaben für klassische Werbung laut Nielsen global gesehen im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 3,1 Prozent zulegen konnten, fällt das entsprechende Wachstum im rein digitalen Segment deutlich höher aus: 12,1 Prozent in Europa, 31,8 Prozent in Lateinamerika und satte 35,2 Prozent in Afrika und im mittleren Osten. (pte)
Be the first to comment