Open Data wird zu einem der großen Business-Trends 2014, folgt man einer Analyse der New York University. Von der Universität wurden 500 Unternehmen, in deren Geschäftsmodell die Nutzung frei verfügbarer Datenbestände, etwa Statistiken von Regierungsbehörden, bereits die zentrale Rolle spielt, untersucht. [...]
„Es ist eine sehr spannende Zeit für Open Data“, sagt Joel Gurin, Leiter der OpenData500-Studie. „Unternehmer finden nun neue Anwendungsmöglichkeiten für Daten, die schon seit Jahren existieren.“
Offene Daten sind alle Datenbestände, die im allgemeinen Interesse ohne Einschränkung zur freien Nutzung, Weiterverbreitung und Weiterverwendung frei zugänglich gemacht werden – Lehrmaterial, Geodaten, Statistiken, Verkehrsinformationen, wissenschaftliche Publikationen oder medizinische Forschungsergebnisse. Bei Open Data handelt es sich aber nicht nur um Datenbestände von Regierungen oder öffentlichen Behörden, denn auch private Firmen, Hochschulen und Non-Profit-Einrichtungen produzieren entsprechendes Material.
„Eine der Prämissen von Open Data besteht darin, dass es möglich ist, ein überlebensfähiges Geschäftsmodell darauf aufzubauen“, erklärt Gurin. „In fünf bis zehn Jahren werden Unternehmen, die Open Data nutzen, die Regel und nicht die Ausnahme sein“, ist er sich sicher. Einige Firmen seien damit schon erfolgreich. In der OpenData500-Liste stehen Eckdaten von 500 Unternehmen, die laut der New York University frei verfügbare Datenbestände nutzen.
50 der 500 Firmen haben die Umfrage bisher komplett ausgefüllt. „Es gibt eine Vielzahl verschiedener Geschäftsmodelle“, erklärt Gurin. „Bisher am häufigsten anzutreffen ist ein Bezahlmodell mit einer Dienstleistung wie sie die Climate Corporation anbietet. Das ist eine Erfolgsgeschichte mit über 200 Angestellten in mehreren Städten. Die haben ein Milliarden-Dollar-Unternehmen aufgebaut, indem sie freie Datenquellen der amerikanischen Regierung nutzen.“
Am erfolgreichsten sind offenbar Geschäftsmodelle, bei denen Analysedienste für verschiedene Industriezweige angeboten werden. „Diese Firmen scheinen die Daten zu haben, die am wertvollsten sind: Open Data kombiniert mit selbst erstellten Informationen“, stellt Gurin fest. Wichtig sei zudem herauszufinden, welche Nicht-Regierungsquellen am wichtigsten seien. „Beispielsweise sehen wir eine starke Nutzung von freien Social-Media-Daten.“
Die Pilotversion der OpenData500-Liste ist bereits unter http://opendata500.com online. (pte)
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