Open-Source-Software im Reifeprozess

95 Prozent der Mainstream-IT-Abteilungen nutzen Open-Source-Software-Ressourcen in ihren geschäftskritischen IT-Portfolios. Da immer mehr Anbieter das Geschäftsmodell „Commercial Open Source“ übernehmen, wird OSS in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. [...]

Open Source Software ist unter anderem in Projekten, die mehr Flexibilität erfordern, eine gute Wahl. Entwickler können die Software anpassen, zusätzliche Funktionen hinzufügen oder unnötige Teile entfernen, um spezielle Geschäftsanforderungen zu erfüllen. (c) WrightStudio - stock.adobe.com

Open Source Software (OSS) ist im Laufe der letzten Jahre zu einem wichtigen Bestandteil der modernen Anwendungsentwicklung und somit der Softwarenutzung avanciert. Der Einfluss der Open-Source-Technologie dabei sehr breit gefächert, da Unternehmen und Institutionen aus praktisch allen Branchen und aller Größenordnungen OSS bis zu einem gewissen Grad einsetzen. Ververica (ehemals data Artisans) erwartet für die Zukunft eine noch stärkere Etablierung von OSS aus verschiedenen Gründen.

Gartner stellte fest, dass 95 Prozent der Mainstream-IT-Abteilungen Open-Source-Software-Ressourcen in ihren geschäftskritischen IT-Portfolios nutzen. Dies erfolgt direkt oder indirekt über kommerzielle proprietäre Software unter Verwendung von OSS-Bibliotheken. Da immer mehr Unternehmen das Geschäftsmodell „Commercial Open Source“ übernehmen, wird OSS in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Diese Anbieter konzentrieren sich auf die Bereitstellung von Mehrwertdiensten für Unternehmensnutzer wie Schulungen, Anpassungen, Support oder Garantien, die einen weiteren Beitrag zur Steigerung der OSS-Akzeptanz leisten.

Open-Source-Software weit verbreitet

Tatsächlich lieferte der 2018 Open Source Program Management Survey (von TODO Group in Partnerschaft mit The New Stack) einige interessante Ergebnisse darüber, wie Open-Source-Software angenommen wird und was wir in den kommenden Jahren von Open Source erwarten können. Genauer gesagt, stellte die Studie fest, dass mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) in allen Branchen ein Open-Source-Softwareprogramm in der Produktion haben oder planen, eines einzuführen. Die gleiche Studie kommt zu dem Schluss, dass die Unternehmensgröße ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz von Open Source ist, da große Unternehmen doppelt so häufig Open-Source-Softwareprogramme implementieren wie kleinere Pendants, was vermutlich auf die Anzahl der im Unternehmen beschäftigen Entwickler und der damit verbundenen Fähigkeit Open Source Technologie selbst anzupassen, zurückzuführen ist.

Aber wie, wo und wann ist es sinnvoll, Open Source einzusetzen? Sollten Unternehmen Open Source für bestimmte Projekte einführen oder in großem Stil einsetzen? „Die Eigenschaften von Open-Source-Software positioniert ihre Anwendung einzigartig für die Mehrheit der Anforderungen. Zum Beispiel ist OSS in Projekten, die mehr Flexibilität erfordern, wahrscheinlich die beste Wahl“, erklärt Ann Thueland von Ververica. „Entwickler können die Software anpassen, zusätzliche Funktionen hinzufügen oder unnötige Teile entfernen, um spezielle Geschäftsanforderungen zu erfüllen.“

Wann Open-Source-Software Sinn macht

Darüber hinaus sind langfristige Projekte, die eine höhere Stabilität erfordern, perfekt für Open Source geeignet, da die Software nicht von einem einzigen Anbieter und seinen Entwicklern abhängig ist, als vielmehr von einer Benutzer- und Entwicklercommunity, die sich der langfristigen Unterstützung der Technologie verschrieben hat. Teamleiter, die davon ausgehen, dass sie bei der Entwicklung eines Produkts oder einer Anwendung Unterstützung benötigen, können sich auf die alternativen Support-Optionen von Open-Source-Software verlassen. Dazu gehört die Unterstützung durch Dienstleister und Beratungsunternehmen, die an der spezifischen Technologie arbeiten oder in der Community aktiv sind, sowie die Nutzer der Technologie, die gute Tipps und Anwendungsbeispiele geben können. Nicht zuletzt birgt die Open-Source-Technologie Einsparpotenziale für eine IT- oder Datenabteilung.

„Obwohl Open Source mit kommerziellem Kundensupport ausgestattet sein kann, sind die Supportleistungen in der Regel kosteneffizienter als die Anschaffung proprietärer Software, deren Investment in die Höhe schnellen kann“, erklärt abschließend Ann Thueland von Ververica. „Die jüngsten Erfolge von OSS, beispielsweise im Zusammenhang mit Stream Processing, sind starke Belege dafür, dass sich Unternehmen nicht mehr scheuen OSS-Lösungen selbst für hochsensible Anwendungen zu nutzen.“


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