OpenAI startet Survival-MMO für KIs

128 Agenten treten zum Überlebenskampf an. "Neural MMO" soll effektiveres Lernen ermöglichen. [...]

Survival-Welt: Hier lernen KIs, wie sie richtig überleben. (c) openai.com

Survival-MMOs, in denen Spieler um Ressourcen und Überleben kämpfen, erfreuen sich bei Gamern seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Doch für menschliche Spieler ist im neuen „Neural MMO“ des von Elon Musk mitgegründeten KI-Labors OpenAI http://openai.com kein Platz. Vielmehr sind es bis zu 128 KI-Agenten, die hier pro Server zum Überlebenskampf antreten. Die Idee ist, dass so eine Spielumgebung ein effektiveres bestärkendes Lernen ermöglicht.

Herausforderung für KIs

Spieler beginnen an einem zufälligen Punkt irgendwo am Rande der Karte. Sie können bestimmtes Terrain wie Grasland oder Wald durchqueren, müssen aber beispielsweise Wasser oder festen Stein umgehen. Um gesund zu bleiben, gilt es, begrenzte Nahrungsressourcen und Wasser zu sammeln. Und wer auf einen Gegner trifft, kann per „Nahkampf“, „Fernkampf“ oder als „Magier“ gegen diesen antreten. Eigentlich klingt „Neural MMO“ also wie ein ziemlich normales Survival-MMO mit Fantasy-Einschlag – wenn man davon absieht, dass eben keine Gamer, sondern KI-Agenten zum Überlebenskampf antreten.

Für OpenAI ist das Survival-MMO nämlich ein Ansatz, um für effektiveres bestätigendes Lernen in einer Multi-Agenten-Umgebung zu sorgen. „Bisherige Umgebungen sind entweder komplex, aber zu eng gefasst, oder ergebnisoffen, aber zu einfach“, heißt es im Unternehmensblog. Damit KIs effektiver lernen, bedürfe es einer Aufgabe mit offenem Ausgang in einem sehr komplexen System. Der virtuelle Überlebenskampf, in dem sich KI-Spieler mit diversen Details wie Nahrung und Terrain befassen müssen, während sie gegen eine potenziell große Zahl von Gegnern antreten, soll eben diese Art der Aufgabe bieten. Belohnt werden lernende KIs dabei für möglichst langes Überleben.

Server-Merger zur Bewertung

Das KI-MMO unterstützt bis zu 128 Spieler auf 100 persistenten Servern. Erste Tests haben gezeigt, dass mehr Spieler auf einem Server zu mehr Erforschung führt – ähnlich wie bei Tieren, die sich auf der Suche nach Nahrung eher über ein größeres Gebiet verteilen, als stur auf engem Raum um ein begrenztes Nahrungsangebot zu kämpfen. Zudem scheinen KIs, die mit mehr Gegnern zu tun haben, bessere Strategien zu entwickeln. Wer freilich die wirklich besten KI-Spieler auf unterschiedlichen Servern sind, ist jedoch schwer einzuschätzen.

Daher unterstützt Neural MMO auch Server-Merger, bei denen Spieler unterschiedlicher Server auf einem zusammengelegt werden. Was menschlichen Gamern in realen MMOs oft verhasst ist – beispielsweise, weil Spielkulturen aufeinanderprallen oder Spieler früher gestarteter Server einen Erfahrungs-Vorteil haben – dient hier einfach der Bewertung. Denn ein Merger-Turnier zeigt, welche KI-Agenten wirklich die besseren Strategien haben. OpenAI zufolge sind das stets solche, die ursprünglich in größeren Umgebungen trainiert haben.


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