„Operation Pawn Storm“: Spionage bei Unternehmen, Behörden, Militäreinrichtungen und Medien

Trend Micro warnt vor großangelegten, weltweiten Spionageangriffen auf Ziele aus Wirtschaft, Politik und Medien. [...]

Trend Micro warnt vor einem Spionageangriff, der Ziele aus Wirtschaft, Politik und Medien im Visier hat. Darunter befinden sich Militärorganisationen, Botschaften und Rüstungskonzerne in den USA und bei deren Verbündeten, Oppositionspolitiker der russischen Regierung und Dissidenten, internationale Vereinigungen wie die „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE), internationale Medien sowie weltweit tätige Unternehmen. Die Cyberkriminellen hinter „Operation Pawn Storm“ (benannt nach einem Manöver aus dem Schach, dem „Bauernsturm“) nutzen hierzu verschiedene Angriffsszenarien: Erstens Spearphishing-E-Mails mit bösartigen Microsoft-Office-Dokumenten, die zu SEDNIT/Sofacy-Schadsoftware führen, zweitens ausgewählte Exploits, die in legitime Websites eingebettet werden und ebenfalls zu SEDNIT/Sofacy führen, und drittens Phishing-Mails, welche die Opfer zu gefälschten „Outlook Web Access“-Login-Seiten umleiten.
 
Die Recherchen der Bedrohungsforscher bei Trend Micro haben gezeigt, dass die Ziele sorgfältig ausgewählt wurden und die SEDNIT-Schadsoftware bewusst eingesetzt wurde: SEDNIT ist darauf ausgerichtet, die Verteidigung der angegriffenen Organisationen zu durchbrechen und sich dort dauerhaft einzurichten, um so viele Informationen wie möglich abzugreifen.
 
Die bei einem Pawn-Storm-Angriff verschickten Spearphishing-Mails gehen an ganz bestimmte, bewusst ausgewählte Ziele. Beispielsweise wurden solche E-Mails an drei Angestellte der Rechtsabteilung eines sehr großen, international tätigen Unternehmens mit Sitz in Deutschland verschickt. Martin Rösler, Leiter des Bedrohungsforscher-Teams bei Trend Micro, erklärt: „Die E-Mail-Adressen dieser Empfänger sind nicht öffentlich im Internet abrufbar. Weil das Unternehmen in einen wichtigen Rechtsstreit verwickelt war, deutet der Angriff aus meiner Sicht ganz klar auf wirtschaftlich motivierte Spionage hin. Glücklicherweise klickte keiner der Empfänger auf den Link in der Spear-Phishing-E-Mail, und Trend Micro konnte das Unternehmen in einer sehr frühen Phase warnen, sodass kein Schaden entstand.“
 
Die Angreifer, die seit mindestens 2007 aktiv sind, kompromittierten erst im Juni 2014 Regierungs-Websites in Polen und im September die Website der polnischen Energiebörse.
 
Trend Micro stellt das Forschungspapier zu „Operation Pawn Storm“ zum Download zur Verfügung. (pi)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*