Oppo Watch Free im Test

Die Oppo Watch Free rangiert irgendwo zwischen Fitnesstracker und Smartwatch. Und das ist wohl ihr Problem. [...]

Oppo Watch Free im Einsatz (Quelle: Oppo)

Zwei Jahre, nachdem der chinesische Hersteller Oppo seine erste Smartwatch auf den Markt brachte, wird nach der Oppo Watch von 2020 und dem Oppo Band die Oppo Watch Free verfügbar.

Das Testgerät kommt in Schwarz samt magnetischer Ladestation (weiß). Die Smartwatch besitzt ein 1,64-Zoll-Farb-AMOLED-Display und die Uhr misst 4,60 × 2,97 × 1,14 Zentimeter (inkl. vorstehendem Herzfrequenzsensor). Das Display mit 2.5D-Glas auf der Vorderseite löst mit 280 × 456 Bildpunkten auf und soll 16,7 Millionen Farben darstellen können.

Die Smartwatch mit einem Gehäuse aus Polycarbonat ist zudem mit 33 Gramm (mit Silikon-Armband) ein Leichtgewicht, was sich sehr angenehm trägt – besonders nachts. Wer seinen Schlaf überwachen möchte: Das Free-Modell bietet neu OSleep. Dabei handelt es sich um eine personalisierte und umfassendere Schlafüberwachung und -analyse während des Schlafs.

Oppo Watch Free verfügt über ein 1,64-Zoll-Farb-AMOLED-Display
Quelle: Oppo

Optisch ist die Oppo Watch verdächtig nahe an der Apple Watch dran, es gibt aber auch beim Free-Modell rechts keine Krone – insgesamt ist die Smartwatch tastenlos. Von der Form und auch von der Breite her liegt sie irgendwo zwischen Smartwatch und Fitnesstracker.

Sehr attraktiv ist der Preis. Im Januar vorgestellt, ist die aktuelle Oppo-Smartwatch im Juli 2022 ab 69.95€zu haben (Stand: 14.07.22), was sonst eher die Preis-Liga der Fitnesstracker bedeutet. Das Wearable ist in den Farben Schwarz und Vanille zu haben. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist die Musiksteuerung und man kann mit der Uhr die Smartphonekamera steuern (hier von PCtipp.ch erklärt).

Mit der Oppo Watch Free kann man sowohl die auf dem Smartphone abgespielte Musik als auch dessen Kamera steuern
Quelle: cma/PCtipp.ch

Kommen wir zum weniger attraktiven: Nicht unterstützt ist NFC, man kann also mit der Uhr nicht an der Kasse bezahlen. Auch Mikrofon und Lautsprecher sucht man vergebens, was bedeutet, dass keine Bluetooth-Anrufe direkt via Uhr getätigt und kein Sprachassistent verwendet werden kann. Man wird lediglich über reinkommende Anrufe informiert, kann diese aber nur ablehnen. Schade.

Einrichtung

Die Oppo Watch Free ist schnell eingerichtet. Benutzen Sie den Quick-Start-Guide, dort finden Sie den QR-Code, der Sie zu Oppos HeyTap Health-App (ColorOS Watch) führt, über die Sie das Fitness-Armband mit dem Handy verbinden. Allerdings muss man dann halt bei HeyTap Health einen Benutzer erstellen, was nicht jede/r möchte. Doch dies gilt auch für beispielsweise Fitbit, Huawei oder Samsung.

Gesundheits- und Fitnessfunktionen

Gesundheitsfunktionen

Sie können mit der Oppo Watch Free manuell sowohl die Sauerstoffsättigung (SpO2) als auch die Herzfrequenz messen. Damit der SpO2-Wert aber auch nachts automatisch gemessen wird, müssen Sie einen kurzen Ausflug in die App-Einstellungen machen. Wenn diese Funktion aktiviert ist, wird den ganzen Tag automatisch der SpO2-Wert gemessen – was sich auf die Akkulaufzeit auswirken wird.

Einstellungen in der HeyTap-Health App von Oppo
Quelle: Screenshots/PCtipp.ch

Schlaf: OSleep und Schnarchrisikobewertung

Der morgendliche Schlafbericht auf der Oppo Watch Free
Quelle: cma/PCtipp.ch

Für Personen mit Schlafproblemen bietet die Oppo Watch Free einiges. Das beginnt mit der Schlafenszeit-Erinnerung. Während der Nacht wird – wenn die Uhr getragen wird – der Schlaf nicht nur überwacht, sondern auch noch ein Real-time SpO2-Monitoring samt Herzfrequenzvariabilität-Messung durchgeführt. Am Morgen wird einem ein personalisierter Schlafreport auf der Uhr angezeigt.

Die Schnarchrisikobewertung muss manuell – via App gestartet werden
Quelle: Screenshot/PCtipp.ch

Erwähnenswert ist auch die Schnarchrisikobewertung. Damit die Oppo-Uhr eine Schnarchüberwachung tätigen kann, muss die entsprechende Funktion in der HeyTap-Health-App manuell aktiviert und jeweils gestartet werden.

Die App greift anschließend auf das Smartphone-Mikrofon zu. Die Messung wird vor dem Schlafengehen manuell via Handy-App gestartet, anschließend legt man das Smartphone neben sich. Ganz lustig, um das mal auszuprobieren und die Neugierde zu stillen, aber praktisch für eine regelmäßige Überwachung ist dies meiner Meinung nach nicht.

Fitnessfunktionen

Die Oppo Watch Free bietet über 100 Trainingsmodi. Darunter sind Ellipsentraining, Fettverbrennungslauf, Gehen, Kampfsportarten, Laufen, Marathon, Rudern, Schwimmen im Pool, Seilspringen und viele mehr. Auch eine automatische Trainingserkennung ist an Bord, die auch zuverlässig funktioniert.

Es gibt fünf Herzfrequenz-Zonen, die sowohl via Uhr als auch in der HeyTap-Health-App angezeigt werden
Quelle: Screenshots/PCtipp.ch

Die Trainingsprotokolle in der App sind hilfreich, könnten aber noch ausführlicher sein. Interessant sind allerdings die Trainingspuls-Zonen, welche im Trainingsprotokoll auf der Uhr angezeigt werden. Mit den Trainingszonen sieht man, wie intensiv das Training war. Sie reichen von Aufwärmphase bis Anaerobes Training bzw. Grenze/Schwelle.

Für Läufer: Es gibt eine Art Lauftraining, Sie können aus vier Strecken auswählen: einfacher Lauf, Fettverbrennungslauf, Ausdauerlauf und Intervall-Lauf. Als Jogging-Hasserin habe ich diese nicht ausprobiert.

Akkulaufzeit und Fazit/Kaufberatung

Akkulaufzeit

Oppo preist die Akkulaufzeit mit zwei Wochen an. Das kommt im PCtipp-Test nicht mal ansatzweise hin. Meiner Erfahrung nach liegt sie bei einer Woche. Dies bei Verwendung von smarten Benachrichtigungen, täglicher Trainingsaufzeichnung sowie aktivierter automatischer SPO2-Verfolgung (auch nachts) – gerade letzteres belastet natürlich den Akku, somit ist die Akkulaufzeit noch in Ordnung.

Fazit und Kaufberatung

Grundsätzlich ist die Oppo Watch Free eine günstige und vielseitige Smartwatch. Auch die Schlafanalyse samt Schnarchrisiko-Funktion sowie Gesundheitsfeatures wie die Messung der Herzfrequenz und SpO2 sind positiv zu erwähnen.

Aber Fitnesspuristen sind mit dem hauseigenen Oppo Band aus dem letzten Jahr tipptopp bedient. Und Smartwatch-Liebhaber werden smarte Funktionen wie Auf-Benachrichtigungen-antworten, Bluetooth-Anrufe mindestens annehmen – wenn nicht direkt via Uhr führen –, Sprachsteuerung, NFC sowie integriertes GPS vermissen.

Auch die Akkulaufzeit überzeugt nicht ganz.

Die Oppo Watch Free hinterlässt ein wenig den Eindruck, weder Fisch noch Vogel zu sein. Für Einsteiger mag sie interessant sein. Für Smartwatch-Erfahrene lohnt es sich, noch abzuwarten, was der August-Launch der Samsung Galaxy Watch 5 bringen wird.

*Claudia Maag ist Autorin bei PCtipp.ch.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

1 Comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*