Oracle Exadata X9M: Datenbank-Appliance goes Managed Cloud

Mit seiner neuen Appliance-Generation dreht Oracle weiter an der Leistungsschraube. [...]

(c) Oracle

Oracle hat mit Exadata X9M eine neue Version seiner Datenbank-Appliance vorgestellt. Dabei handelt es sich um vorkonfigurierte Systeme aus Server, Datenbanksoftware sowie Verwaltungs- und Steuerungs-Tools. Oracle war vor rund zehn Jahren mit seinen Appliances gestartet. Basis bildete die mit der Übernahme von Sun Microsystems zugekaufte Server-Technik.

Oracle Exadata X9M: Schneller, höher, weiter

Mit der neuen Datenbankmaschine verspricht der Hersteller seinen Kunden einen weiteren Leistungsschub. Exadata X9M beschleunige gegenüber der Vorgängergeneration vor allem OLTP-Prozesse (Online Transaction Processing). Die IOPS-Raten (Input Output Operations per Second) lägen um bis zu 87 Prozent höher, die Latenzzeiten für SQL-Abfragen bei unter 19 Millisekunden. Der Durchsatz für analytische Scans der Datenbestände betrage über ein Terabyte pro Sekunde. Anwender könnten mit dem System ihre Kosten für transaktionale Workloads um bis zu 42 Prozent senken, bei analytischen Workloads liege das Einsparpotenzial sogar bei 47 Prozent.

Oracle setzt in seiner Appliance auf aktuelle Intel-CPUs sowie Optane Persistent Memory (PMem) des gleichen Herstellers. Maximal könnten die Systeme mit 576 CPUs bestückt werden. Im Vergleich zu den Vorgängern bedeute dies eine Steigerung um 33 Prozent. Die Storage-Kapazität sei um 28 Prozent erweitert worden. Anwender könnten so mehr Datenbanken auf einem einzelnen Exadata-System konsolidieren, werben die Oracle-Verantwortlichen. Das reduziere die Kosten und die Komplexität im Betrieb. Neben transaktionalen Prozessen könnten Anwender zudem analytische sowie Machine-Learning-Workloads betreiben. Auch eine beliebige Kombination der Anwendungsfelder innerhalb der Datenbankmaschine sei möglich.

Neu an den kommenden Exadata-Systemen ist, dass Anwender nun auch Oracles aktuelle Datenbankgeneration, die Autonomous Database, die bis dato allein in der Public-Cloud-Infrastruktur des Anbieters zur Verfügung stand, in den eigenen Rechenzentren laufen lassen können. Benötigt wird dafür „Cloud@Customer“ von Oracle. Diese Infrastrukturvariante basiert auf dem gleichen Technologie-Stack wie die Public Cloud von Oracle, läuft jedoch in den Rechenzentren der Anwenderunternehmen. Kunden mieten diese Systeme, die weiterhin Oracle gehören und auch vom Hersteller betrieben und gemanagt werden.

Neben dem Ausbau der Datenbankoptionen erweitert Oracle auch den Funktionsumfang seiner Exadata-Systeme. Beispielsweise lassen sich einzelne Datenbankinstanzen nun granularer bestimmten CPU-Ressourcen zuweisen. Mehr Sicherheit soll eine Verschlüsselung gewährleisten, deren Schlüssel allein unter der Kontrolle der Anwender stehen. Access Control Lists (ACL) sorgen Oracle zufolge für mehr Transparenz im Management von Berechtigungen und Datenbankzugriffen. Oracles „Autonomous Data Guard“ erweitert das Disaster Recovery auf mehrere Cloud-Regionen. Auch die Datenreplikation und die Verarbeitung von Streaming-Daten in Echtzeit können Anwender künftig über mehrere Cloud-Regionen des Anbieters hinweg aufsetzen.

Neu vorgestellt hat Oracle seine „Zero Data Loss Recovery Appliance X9M“. Das vorin­tegrierte System soll Anwendern helfen, ihre Datenbanken besser abzusichern und sich gegen Ransomware-Angriffe zu wappnen. Prozesse rund um Backup und Recovery ließen sich damit weitgehend automatisieren.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

*Martin Bayer: Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP; Betreuung von News und Titel-Strecken in der Print-Ausgabe der COMPUTERWOCHE.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*