Das kündigte Co-CEO Mark Hurd im Interview mit dem Finanzdienst Bloomberg an. "Wir investieren weiterhin jede Menge in unsere traditionellen Produkte", erklärte Hurd. "Aber wir arbeiten auch mit Höchsgeschwindigkeit daran, diese Produkte über die Cloud bereitzustellen. Und da nehmen wir nichts aus." [...]
Zum jetzigen Zeitpunkt seien 65 Prozent der Oracle-Lösungen über die Cloud verfügbar, erklärte Hurd in dem am Dienstag vergangener Woche geführten Gespräch. Zur Hausmesse OpenWorld im kommenden Oktober soll der Cloud-Anteil bereits 95 Prozent betragen.
Ähnlich wie der europäische Erzrivale SAP versucht Oracle, immer mehr Kunden von traditionellen Lizenzen und Wartungsverträgen auf Software-Abonnements mit berechenbareren kontiniuerlichen Umsatzströmen umzustellen. Im zuletzt abgeschlossenen Quartal hatte der Konzern aus Redwood City mit Cloud-Software sowie Infrastructure- (IaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) 527 Mio. Dollar erlöst, 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Vergleich: Amazon Web Services (AWS) erzielte zuletzt Einnahmen von 1,57 Mrd. Dollar, wie die Konzernmutter Amazon.com erstmals getrennt auswies.
„Unser Cloud-Geschäft wächst viel schneller als ich gedacht hätte“, hatte Oracle-Gründer und -Chairman Larry Ellison vor rund einem Monat in der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen gesagt. Und das ist noch nicht alles: „Für jede Million Dollar PaaS, die wir verkaufen, erwarten wir zusätzliche Einnahmen von 5 Millionen Dollar in den fünf Jahren danach“, so die Co-CEO und frühere Oracle-Finanzchefin Safra Catz in dem Call. Früher sei auf jeden Dollar Lizenzerlös in den folgenden fünf Jahren nur ein weiterer Dollar Wartungsumsatz gekommen.
* Thomas Cloer ist leitender Redakteur von Computerwoche.de.
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