Während der E-Commerce bei Waren und Buchungen mittlerweile eine Selbstverständlichkeit ist und weiter wächst, führt Paid Content ein Nischendasein. Nur vier Prozent der Bevölkerung haben in den letzten drei Monaten kostenpflichtige Internetinhalte online genutzt. [...]
E-Commerce ist in der breiten Bevölkerung angekommen und hat sich zur Selbstverständlichkeit entwickelt, lautet eines der Ergebnisse des Austrian Internet Monitor von Integral. 52 Prozent der Österreicher haben innerhalb der letzten drei Monate online etwas bestellt oder gebucht. Das entspricht einem Wachstum von 11 Prozent innerhalb von 12 Monaten. Die zunehmende Professionalisierung des Versandhandels ist ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung – allen Medienberichten über Arbeitsbedingungen bei Anbietern wie Amazon zum Trotz. Steigender Beliebtheit erfreuen sich insbesondere Mode und Kosmetikprodukte.
Bei Paid Content ist man hingegen zurückhaltend. Nur 4 Prozent der Bevölkerung haben in den letzten drei Monaten kostenpflichtige Internetinhalte online genutzt. Dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahr – anders als aufgrund der öffentlichen Diskussionen zum Thema zu vermuten – konstant. Doch diese überzeugte Minderheit entdeckt die verfügbaren Angebote zusehends und nutzt diese immer intensiver.
Am stärksten ist Paid Content laut Integral in der Gruppe der 20-39-Jährigen angekommen. Damit sind die bezahlten Inhalte die am stärksten auf die Jungen fokussierte Shopping-Kategorie. Männer nutzen kostenpflichtige Internetinhalte zu einem deutlich höheren Anteil als Frauen, und es besteht ein positiver Zusammenhang mit der formalen Bildung. Anders als bei der Bestellung von Waren oder Tickets ist das Haushaltseinkommen kein Treiber für die Verwendung von Paid Content.
Innerhalb der Nutzerschaft ist die Verwendungsfrequenz im letzten Jahr um 70 Prozent gestiegen und liegt aktuell bei elf Nutzungsfällen pro Quartal. Zuwachs gegenüber 2012 ist in erster Linie bei Online-Ausgaben von Printmedien zu beobachten, aber auch bei Nachschlagewerken und wissenschaftlichen Studien. „Nach wie vor ist für die meisten Internetverwender die Bezahlung von Onlineinhalten nicht vorstellbar. Die überzeugenden Einstiegsangebote für sie fehlen noch“, so Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL.
Der AIM-C wird von INTEGRAL Markt- und Meinungsforschung auf Basis von insgesamt 9.000 telefonischen Interviews pro Jahr (2.000-2.500 pro Quartal) repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren durchgeführt. (pi/rnf)
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