Laut der Studie "Mobile Web Watch 2013" von Accenture hat die Internetnutzung mittels Smartphones hat in Österreich neuerlich zugenommen. Bei den Desktop-Rechnern oder Laptops wurde erstmals ein Rückgang verzeichnet. [...]
Die Internetnutzung mittels Smartphones hat in Österreich im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent zugenommen. Mit einem Smartphone im Netz unterwegs waren 68 Prozent der befragten Internetnutzer (2012: 62 Prozent; 2011: 42 Prozent). Mit einem Tablet surften 13 Prozent der Befragten, mit einer Spielekonsole 11 Prozent.
Die Internetnutzung mit Desktop-Rechnern oder Laptops sank erstmals: Statt 94 Prozent im Vorjahr gaben 84 Prozent der Befragten an, mit einem herkömmlichen PC online zu gehen. Diese Entwicklung zeigt die repräsentative Studie „Mobile Web Watch 2013“ des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture.
Unter den Nutzern, die noch kein Smartphone besitzen, planen 28 Prozent eine Anschaffung in den nächsten zwölf Monaten. Nutzen die Befragten erst einmal das Internet mit mobilen Endgeräten, sind sie auch bereit mehr zu bezahlen: 33 Prozent der befragten Nutzer würden 15 Euro oder mehr ausgeben für einen signifikant schnelleren mobilen Internetzugang. 46 Prozent der Konsumenten würden Cloud-Dienste bezahlen wie Datensicherung oder -synchronisation zwischen mehreren Endgeräten. „Die Zahl der Kunden mit einer hohen digitalen Affinität steigt stark an“, sagt Peter Halper, Head of Telecommunications, Media & Technology bei Accenture in Österreich. „Diese sogenannten ‚Digital Savvies‘ zeichnen sich dadurch aus, dass sie nahezu alles über mobile Geräte abwickeln: Sie informieren sich über ihr Smartphone, kaufen die gewünschten Produkte dann online ein und wollen auch den nachgelagerten Service virtuell bekommen.“
Leistungsstarke Netze sind den befragten Österreichern besonders wichtig: 91 Prozent legen sehr viel Wert auf gute Verbindungsqualität, 89 Prozent auf Verbindungsgeschwindigkeit und 88 Prozent auf eine weitreichende Netzabdeckung. Weiterhin wichtig sind bisherige Erfahrungen mit dem Anbieter und zusätzliche Services, wie Apps. „Gab es zuletzt für Mobilfunkanbieter aufgrund von Flatrates wenig andere Differenzierungsmerkmale, werden momentan für Konsumenten Merkmale wie Netzabdeckung, Verbindungsqualität und -geschwindigkeit wieder wichtiger“, sagt Peter Halper. „Wir sehen zwar momentan enorme Investitionen in den Netzausbau, allerdings wird es noch eine gewisse Zeit dauern, bis überall Netze mit hohen Bandbreiten verfügbar sind. Diese sind aber Voraussetzungen für ein stabiles Geschäft.“
SINKENDE LOYALITÄT
Während die Anforderungen der Kunden an die Netze wachsen, sinkt ihre Loyalität gegenüber Netzbetreibern: Nur etwa ein Viertel der Befragten gab an, alle Kommunikationsdienstleistungen von einem Mobilfunkanbieter beziehen zu wollen. 35 Prozent ist es egal, wer ihnen Sprach- und Videotelefonie, Messaging oder andere Services bereitstellt. 22 Prozent bevorzugen Geräte- oder Betriebssystemhersteller als Anbieter, sieben Prozent die Betreiber von sozialen Netzwerken. „Mobilfunkanbieter werden von den Kunden nicht mehr so dominant wahrgenommen wie in der Vergangenheit“, sagt Peter Halper. „Gleichzeitig stehen sie mit Geräteherstellern und Social-Media-Plattformen im Wettbewerb um den Kunden. Daher müssen sich die Telekomkonzerne noch viel gezielter auf die Nutzer einstellen – etwa durch Mehrwertdienste oder Partnerschaften mit Anbietern von Inhalten.“
Bannerschaltungen sind die häufigste Werbeform auf mobilen Endgeräten und wurden von 64 Prozent der Befragten gesehen. Allerdings stehen fast 80 Prozent der Nutzer Bannern indifferent gegenüber oder empfinden sie als störend. Coupons hingegen wurden von 83 Prozent der Nutzer als informativ oder interessant bewertet. Allerdings sind nur 22 Prozent der Befragten bereit, in Geschäften den eigenen Standort preiszugeben, um an Rabattaktionen teilzunehmen. Erhalten Verbraucher jedoch Werbung von Geschäften, in denen sie sich gerade befinden, empfinden 89 Prozent diese als hilfreich.
Zehn Prozent der Befragten in Österreich verwenden mobile Zahlungsdienste. Demgegenüber nutzen weltweit 20 Prozent mobile Zahlungslösungen. „Mobile Payment wartet weiterhin auf den Durchbruch. Damit das Bezahlen per Smartphone für Kunden attraktiv wird, müssen die Lösungen der Telekomfirmen und anderer Anbieter noch deutlich einfacher in der Handhabung werden und natürlich muss auch die Verfügbarkeit am Point of Sale steigen“, sagt Peter Halper.
Für die repräsentative Studie „Mobile Web Watch 2013“ hat Accenture in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut weltweit 30.900 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt, darunter 700 in Österreich. Die Umfrage wird seit 2008 jährlich durchgeführt. (pi)
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