Österreich: Zuwachs bei Live- und On Demand-Nutzung

Laut Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL, hält sich jedoch die Gratis-Mentalität im Bereich der Internetnutzung nach wie vor sehr hartnäckig. [...]

INTEGRAL ist Spezialist im Bereich der Internet- und Onlineforschung und liefert seit 1996 kontinuierlich Informationen über die Nutzung und Entwicklungsperspektiven des Internets und anderer neuer Kommunikationstechnologien.

Der INTEGRAL AIM-Consumer wird von INTEGRAL Markt- und Meinungsforschung mittels telefonischer Interviews, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren, durchgeführt. Darüber hinaus liefern vertiefende Online-Befragungen Einblicke in Schwerpunkte der Nutzung neuer Medien.

Dem aktuellen AIM-Consumer zufolge nutzen derzeit 85 Prozent der Bevölkerung das Internet. Insbesondere die mobile Internetnutzung hat innerhalb der letzten 12 Monate stark zugelegt: Via Tablet um 70 Prozent auf nun 29 Prozent, via Smartphone, trotz des höheren Ausgangsniveaus, immerhin noch um 17 Prozent auf 56 Prozent. Eng mit diesen Entwicklungen verbunden ist die Mediennutzung über Online-Kanäle. Vor allem das Webradio hat deutlich gewonnen. Der Austrian Internet Monitor hat die Details.

Ein Drittel der Internetnutzer hört Radio via Livestream, das sind um 18 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Und es handelt sich um kein Phänomen der Jungen, sind es doch die 30-49-Jährigen, die überdurchschnittlich stark diesen Dienst nutzen – ebenso wie Männer und Höhergebildete. 19 Prozent greifen auf archivierte Radiosendungen On Demand zu – das ist um ein gutes Drittel mehr als 2014.

Ein wichtiger Treiber für Online Radionutzung sind Apps. Deren Verwender nutzen Webradio im Schnitt 2,5mal so häufig wie Nichtverwender. Das zeigt auf, dass man Internetradio unkompliziert und mobil verwenden will – zunehmend auf Smartphones über Apps oder auch noch auf Laptops.

Ein leicht positiver Trend zeigt sich auch beim Fernsehen via Livestream, dessen Nutzung innerhalb der letzten 12 Monate um 16 Prozent gestiegen ist und aktuell bei 29 Prozent der Internetnutzer liegt. Besonders hoch im Kurs steht Live-Fernsehen bei Männern und Personen unter 29 Jahren sowie mit Matura- oder Universitätsabschluss. Fernsehen on Demand verwenden hingegen nur 22 Prozent der Internetnutzer.

Verhalten ist dagegen die Bereitschaft, für die Online-Mediennutzung zu bezahlen. So wäre nur etwa ein gutes Drittel der aktuellen Nutzerschaft bereit, die derzeit verwendeten Angebote auch zu nutzen, wenn sie dafür zur Kassa gebeten würden. „Die Gratis-Mentalität hält sich im Bereich der Internetnutzung nach wie vor sehr hartnäckig. Nutzer sind in hohem Ausmaß bereit, Werbung zu empfangen, so lange sie für die genutzten Web-Angebote nicht extra bezahlen müssen. Jene Minderheit, die bereit ist, für Online-Inhalte zu bezahlen, lässt sich vorwiegend durch hochwertige, anders nicht erhältliche Inhalte dazu motivieren“, so Bertram Barth, Geschäftsführer von INTEGRAL. (pi)


Mehr Artikel

Die beiden Sprecherinnen von Women@DSAG: (links) Franziska Niebauer, Beraterin für SAP IS-H bei der Helios Kliniken GmbH, und Anna Hartmann, Geschäftsführerin der in4MD Service GmbH (c) Bild links: Helios Kliniken GmbH; Bild rechts: www.AndreasLander.de
News

Chancengleichheit der Geschlechter – überbewertet oder wichtiger denn je?

In den USA schaffen Großkonzerne auf Geheiß Donald Trumps ihre Diversitätsprogramme ab. Auch in Europa folgen Unternehmen dem „Anti-Woke-Kurs“. Die DSAG nahm dies zum Anlass, bei den Mitgliedern des Frauennetzwerks Women@DSAG nachzufragen, wie es derzeit um die Chancengleichheit der Geschlechter im Job steht. 139 Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. […]

"Sammlung allerhand auserlesener Reponsorum […]", Johann Hieronymus Hermann, 1736 (c) Österreichische Nationalbibliothek
News

Kulturpool – digitalisiertes Kulturerbe

Einer der Vorteile der Digitalisierung ist, dass Kulturgüter zunehmend auch in digitalisierter Version für alle online zugänglich vorliegen. So versammelt das zentrale Suchportal für digitalisiertes Kulturerbe in Österreich, Kulturpool, 1,6 Millionen Objekten, darunter historische Handschriften, Bücher, Kunstwerke und vieles mehr. Einer der Hauptbeiträger von Kulturpool ist die Österreichische Nationalbibliothek. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*