Einer Online-Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts "market" von Mitte Juli zufolge, halten fast zwei Drittel der Österreicher die systematische Überwachung des Internets durch US-Geheimdienste für übertrieben. Trotz der, durch die Causa Snowden bekannt gewordenen, Überwachung werden jedoch drei Viertel der Befragten ihr Nutzungsverhalten nicht ändern. [...]
Zwar waren 59 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sich Demokratie und ein gewisses Maß an Überwachung schon vertragen. Aber für 62 Prozent ist das Vorgehen der US-Geheimdienste kein legitimes Mittel gegen Terror und Verbrechen. Nur 38 Prozent befürworten es. Für 72 Prozent ist die Affäre jedoch kein Grund, ihr Internetnutzungsverhalten ausschlaggebend zu verändern.
NEUES DATENSCHUTZPAKET GEFORDERT
54 Prozent der Befragten wollen als Reaktion der europäischen Politik, dass genauer darauf geachtet werden sollte, die Grundrechte nicht zu verletzen. 52 Prozent meinen, Europa könne froh sein, dass diese Überwachungen aufgedeckt wurden und sich die Politik jetzt über ein neues EU-Datenschutzpaket Gedanken machen sollte.
35 Prozent verlangen, dass Europa die USA zur Rede stellen sollte. Weitere 33 Prozent fordern, die Datenlieferungen an die US-Amerikaner zu stoppen. Solange es noch keine Stellungnahme zu der Affäre gibt, sollten nach Ansicht von 18 Prozent die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen nicht fortgesetzt werden. Zehn Prozent ziehen als Konsequenz gar den Abbruch der freundschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten in Erwägung. (apa)
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