Österreicher telefonierten 2011 weniger

Die Österreicher haben im Vorjahr rund 27 Milliarden Minuten telefoniert, davon entfielen 22,2 Mrd. Minuten auf den Mobilfunk und 4,8 Mrd. Minuten auf das Festnetz, geht aus dem Kommunikationsbericht 2011 hervor, der dem Parlament vorgelegt wurde. Zum Vergleich: 2010 wurden knapp über 28 Mrd. Minuten telefoniert, davon gut 22,4 Mrd. im Mobilfunk und 5,62 Mrd. im Festnetzbereich. [...]

Dagegen boomt das Verschicken von SMS nach wie vor: 2011 verschickten die Österreich 7,3 Mrd. Kurznachrichten über das Handy, ein Plus von 13 Prozent im Jahresvergleich. Aber nicht nur die SMS, sondern auch die Beschwerden über überhöhte Telefonrechnungen sind im Vorjahr wieder deutlich gestiegen. Sie nahmen 2011 wie bereits berichtet auf 5.470 Fälle zu, ein Plus von 24,2 Prozent. Dies sei „ein unerfreulicher Trend“, denn offenbar hätten Schritte bei der Produktgestaltung noch bei der Kostenkontrolle „die erhoffte Wirkung gezeigt“, so die Telekom-Regulierungsbehörde (RTR).
Insbesondere bei der Verrechnung verbrauchter Datenvolumina bei mobilen Internetzugängen seien die Beschwerden in die Höhe geschnellt, obwohl viele Betreiber Tarifoptionen anbieten würden, bei der es „zu keiner zusätzlichen Verrechnung von Entgelten für Datentransfers“ kommen könne. Neben überhöhten Handyrechnungen gab es eine deutliche Zunahme bei den Vertragsstreitigkeiten etwa über die eingeführte Internetservicepauschale bzw. über Mehrwertdienste, heißt es in dem Bericht. Der durchschnittliche Streitwert stieg im Jahresvergleich von 620 auf 633 Euro.
Margit Kropik, Geschäftsführerin des Branchenverbandes Forum Mobilkommunikation, reagiert in einer Aussendung auf den RTR-Bericht und relativierte den „unerfreulichen Trend“: „Die RTR erkennt einen Trend an der dritten Dezimalstelle hinter dem Komma! Denn wenn auf über 13 Millionen Mobilfunkverträge nur 5.740 Beschwerdefälle fallen – das bedeutet eine Kundenzufriedenheit von 99,96 Prozent – dann kann man sicherlich nicht von einem unerfreulichen Trend sprechen!“

EINEINHALB HANDYS PRO ÖSTERREICHER

In Österreich waren im Vorjahr rund 13 Millionen Mobilfunknummern aktiviert, was statistisch rund eineinhalb Handys pro Österreicher entsprach. Die Zahl der mobilen Breitbandanschlüsse stieg auch 2011 stark auf 1,79 Millionen, während es 2,16 Millionen feste Breitbandanschlüsse gab. Damit verfügen bereits „fast alle privaten Internetnutzer“ über einen derartigen Anschluss.
Leicht rückläufig war dagegen die Zahl der Telefon-Festnetzanschlüsse von 2,78 Millionen (2010) auf 2,77 Millionen im Vorjahr. Rund 55 Prozent der Festnetzanschlüsse entfielen auf den Marktführer A1 Telekom, der auch im Mobilfunk mit einem Marktanteil von fast 40 Prozent die Nase vor den Konkurrenten T-Mobile (31 Prozent), Orange (18 Prozent) und Hutchison mit knapp über 10 Prozent hatte. (apa/aw/rnf)


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