Österreichischer Internet-Sicherheitsbericht

CERT.at und GovCERT.gv.at haben heute den neuen Internet-Sicherheitsbericht Österreich vorgestellt. Die Sicherheitsexperten der österreichischen "Internet-Feuerwehr" geben darin einen Überblick über die aktuelle Internet-Sicherheitslage, beleuchten Hintergründe und Motive zu Angreifern und geben einen Ausblick auf Strategien, wie Bürger, Unternehmen und Behörden sich besser schützen können. [...]

Das Jahr 2013 war geprägt von einer intensiven Diskussion über Spionage, Angriffe und Bedrohungen aus dem Netz. Kaum ein Tag, an dem in Medien nicht über Snowden, NSA oder Cyber Sicherheit berichtet wurde – und auch weiterhin berichtet wird. „Würde man die Sicherheitslage in Österreich und der Welt ausschließlich anhand der Berichterstattung in den Medien beurteilen, so zeichnete sich ein düsteres Bild“, erklärt Roland Ledinger, Leiter des Bereichs IKT-Strategie des Bundes im Bundeskanzleramt. „Doch es gibt auch Lichtblicke: Sicherheit im Allgemeinen und Internet-Sicherheit im Besonderen sind Themenbereiche, die durch die jüngsten Ereignisse stärker denn je in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt sind.“

Robert Schischka, Leiter des Computer Emergency Response Teams (CERT.at) – der Österreichischen „Internet-Feuerwehr“ – ergänzt: „Weltweit arbeiten Wirtschaft, Politik und Behörden gemeinsam an Lösungen, wie die Sicherheit im Internet für alle Beteiligten erhöht werden kann. In Österreich hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Die Strukturen und Informationskanäle, die unter Federführung von CERT.at für den Privat- und Unternehmensbereich und GovCERT.gv.at für den Behördenbereich aufgebaut worden sind, tragen dazu bei, dass Internet-Sicherheit heute in Österreich als wichtige Querschnittsmaterie gesehen wird.“

BEDROHUNGEN NEHMEN ZU
Jeden Tag sind weltweit etwa 150.000 Computerviren im Umlauf und rund 148.000 Computer werden täglich neu infiziert. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums besteht eine 10-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es im kommenden Jahrzehnt zu einem großen Ausfall kritischer Informationsinfrastrukturen kommt, der Schäden in Höhe von 250 Milliarden Dollar verursachen könnte.

Der neueste Security Intelligence Report (SIRv15) von Microsoft zeigt auf, dass im Schnitt 17 Prozent aller Computer weltweit im ersten Halbjahr 2013 von Malware befallen waren. In Österreich sind zwischen Jänner und Juli 2013 2,1 Prozent von 1.000 gescannten Computern infiziert gewesen.

Der jährliche Schaden, der auf Internetkriminalität zurückzuführen ist, wird allein in Österreich auf mehr als sechs Millionen Euro geschätzt. Im ersten Halbjahr 2013 wurden in ganz Österreich über 6.400 Delikte im Bereich der IT-Kriminalität zur Anzeige gebracht. Der weltweite Schaden wird von Interpol mit mehr als 750 Milliarden Euro beziffert. Täglich werden ca. 1 Million Menschen Opfer von Angriffen aus dem Internet.

Dass auch Österreich im internationalen Vergleich längst keine Insel der Seligen mehr ist, unterstreichen zahlreiche IT-Sicherheitsvorfälle im Jahr 2013. Zu den Betroffenen gehören unter anderem österreichische Banken, Interessenvertretungen, Verlage sowie Organisationen und Privatpersonen.

„Hinter Internet-Spionage und -Überwachung stehen nicht nur Einzeltäter, erfahrene Hacker, oder verbrecherische Banden und Organisationen, sondern auch staatliche und politische Akteure“, so Robert Schischka. „Es zeigt sich immer stärker, dass Bedrohungen aus dem Internet uns alle treffen können. Das Arsenal an Tools und die Techniken, die Angreifer dabei einsetzen, werden immer vielfältiger und abwechslungsreicher. Der Berufsstand der Internet-Angreifer schläft nicht, sondern ist hellwach und umtriebiger als je zuvor.“


Mehr Artikel

News

Mehrheit der Unternehmen könnte den Geschäftsbetrieb nach einer Cyberattacke nicht weiterführen

Den Backups gilt sowohl die Sorge der Securityverantworlichen als auch die Aufmerksamkeit der Hacker. So zeigt die global durchgeführte ESG-Commvault-Studie „Preparedness Gap: Why Cyber-Recovery Demands a Different Approach From Disaster Recovery“, dass nur jedes fünfte Unternehmen weltweit zuversichtlich ist, nach einer Cyberattacke seine Geschäftsprozesse weiterführen zu können. […]

News

KI und Cybersicherheit eröffnen dem Channel Wachstumschancen

Der Bericht „State of the Channel 2025“ zeigt, dass die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz im gesamten Channel gestiegen ist, insbesondere bei umsatzgenerierenden Aktivitäten. 53 Prozent der in der DACH-Region befragten Unternehmen betrachten die komplexer werdende Technologie als wichtigsten Faktor für die Kundennachfrage nach Knowhow im Channel. […]

News

Check Point integriert CloudGuard in Nutanix Cloud Platform

Check Point will mit der Kollaboration den Herausforderungen begegnen, denen sich Unternehmen bei der Migration hin zu Cloud-Infrastrukturen gegenübersehen. Durch die Nutzung des Nutanix Service Insertion Frameworks und die Unterstützung des AHV-Hypervisors bietet CloudGuard eine konsistente Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien und Transparenz bezüglich Bedrohungen. […]

News

Ransomware-Erpresser setzen auf Kryptowährungen

Die Ransomware-Landschaft erlebte 2024 erhebliche Veränderungen, wobei Kryptowährungen weiterhin eine zentrale Rolle bei Erpressungen spielen. Das Gesamtvolumen der Lösegeldzahlungen ging im Jahresvergleich um etwa 35 Prozent zurück, was auf verstärkte Strafverfolgungsmaßnahmen, verbesserte internationale Zusammenarbeit und eine zunehmende Zahlungsverweigerung der Opfer zurückzuführen ist. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*