Qualysoft verwirklichte gemeinsam mit wedoIT-solutions und INFINICA in Albanien ein anspruchsvolles Steuerverwaltungs-Großprojekt. Das Besondere an der E-Taxation-Lösung: Sie lässt sich nach länderspezifischen Anpassungen weltweit einsetzen. [...]
Langwierige Verwaltungsprozesse, unübersichtliche Finanztransaktionen und manuell generierte Daten und Dokumente gehören in der albanischen Finanzverwaltung der Vergangenheit an. Das aus den 90er Jahren stammende Verwaltungssystem der Finanzbehörde wurde binnen 18 Monaten vollständig ersetzt und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die von wedoIT-solutions entwickelte Geschäftslösung C@TS (Customs and Taxation System) besteht aus einem System für die Verwaltung und einem Portal für Steuerpflichtige, die nun erstmals Einsicht in ihre Steueranmeldungen, Zahlungsdaten und Finanztransaktionen nehmen können.
Ermöglicht haben das die drei österreichischen Unternehmen Qualysoft, wedoIT-solutions und INFINICA, die für die Entwicklung, Implementierung und Schulung des neuen IT-Systems verantwortlich zeichnen. Der Internationale Währungsfond (IMF) begleitete das Projekt und steuerte fachliches und prozessorientiertes Wissen in Bezug auf statistische Auswertungen, Risikobewertung und Datenaustausch bei. Neben den Vorschriften der albanischen Gesetzgebung wurden auch Vorgaben des Internationalen Währungsfonds sowie der Europäischen Kommission berücksichtigt.
„Die Lösung umfasst neben der Registrierung von Steuerpflichtigen auch die Kontoführung inklusive automatischer Berechnungssysteme, die Abgabe von Steuererklärungen, Case sowie Document Management, Risikobewertung, Einhebung und statistische Auswertungen“, erklärt Peter Oros, CEO der Qualysoft Gruppe. „Die Verknüpfung mit Drittsystemen wie etwa dem zentralen Melderegister, dem Firmenbuch, der Zollverwaltung oder der Sozialversicherung stellt einen zusätzlichen Vorteil dar.“ Im neuen System wurden insgesamt zwölf Steuerarten implementiert. Sämtliche Dokumente werden ohne manuelle Eingriffe generiert. Dadurch wurden rund 50 Prozent der bisher manuellen Prozesse durch automatisierte ersetzt. Zahlungsbelege und Dokumente in Papierform gibt es nicht mehr, gearbeitet wird ausschließlich elektronisch, wodurch der persönliche Kontakt zwischen Steuerpflichtigen und der Behörde minimiert wird. Das macht alle Aktivitäten nachvollzieh- und überprüfbar, weshalb das System auch der Korruptionsbekämpfung Albaniens dient.
ÖSTERREICHISCHES KNOW-HOW
„C@TS ist so konzipiert, dass es nicht nur in Europa, sondern auf die ganze Welt ausgerollt werden kann“, betont Oros. „Das zeigt, dass österreichische IT-Unternehmen in der obersten Liga mitspielen und darauf sind wir sehr stolz.“ Die Applikation kann in jede Sprache übersetzt und mit geringen Anpassungen in jedem Land implementiert werden. Wesentlich dabei ist vor allem die Berücksichtigung der jeweiligen Gesetzgebung. „Durch unser Best Practice Beispiel in Albanien sind bereits andere Länder – darunter europäische und asiatische Behörden – auf uns aufmerksam geworden“, so Oros. „Daher werden wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit wedoIT-solutions und INFINICA fortsetzen.
Als österreichisches Vorzeigeprojekt wurde E-Taxation Albanien von der Österreichischen Kontrollbank mittels Soft Loan-Finanzierung unterstützt. Der Fachverband Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) zeichnete das Projekt heuer mit einem Constantinus Award in der Kategorie „Informationstechnologie“ aus. (pi/rnf)
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