Österreichisches Leitprojekt rund um Mensch-Maschine-Beziehung an Konsortium vergeben

Das österreichisches Industriekonsortium unter der Koordination von Profactor erhält den Zuschlag für das nationale Leitprojekt im Rahmen der FTI-Initiative (FTI=Forschung, Technologie, Innovation) der FFG (Forschungsfördergesellschaft) "Produktion der Zukunft". Im Fokus steht die Entwicklung von Technologien, die den Menschen in der Produktion sinnvoll unterstützen. [...]

Im Konsortium ist man überzeugt, dass Europa als Industriestandort nur dann reüssieren wird, wenn individualisierte Produkte zu marktfähigen Preisen erzeugt werden können. Die Produkte der Zukunft werden immer funktioneller und individueller. Auch Massenartikel werden künftig in Losgröße 1 produziert. Dabei gilt: Eine herkömmliche Produktion mit Massenfertigung bewältigt das aufgrund der fehlenden Flexibilität nicht.
Durch das breite Spektrum am Forschungsprojekt teilnehmender Industrieunternehmen ist gewährleistet, dass im Zuge des Leitprojekts vielfältige Anforderungen für die Arbeitswelt der Zukunft einfließen, wodurch für die Österreichische Wirtschaft ein entsprechender Wettbewerbsvorteil realisiert werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Mensch-Maschine-Kommunikation, wo das auf digitale Assistenzsysteme spezialisierte Unternehmen Evolaris seine in das Projekt Expertise einbringt.
Entwicklung digitaler Assistenzsysteme durch Evolaris
„Die Synergie von Mensch und Maschine ist das zentrale Thema für zukünftige Produktionsumgebungen. Assistenz bedeutet das Eingehen auf spezielle Benutzungssituationen und dessen innovative Umsetzung“ betont Manfred Tscheligi vom „Center for Human-Computer Interaktion“ der Universität Salzburg in seiner Rolle als wissenschaftlicher Projektleiter. 
Der Sinn digitaler Assistenzsysteme ist also, Mitarbeiter in industriellen Umgebungen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit besser zu unterstützen. Hier übernimmt Evolaris die Erforschung und visionäre Weiterentwicklung von kontextsensitiver Software zur zielgerichteten, kognitiven Unterstützung von Menschen. Diese erfolgt durch die situationsabhängige Bereitstellung von Informationen auf mobilen Endgeräten wie z.B. Smartphones, Tablets oder Datenbrillen. Dabei greift Evolaris auf jahrelange, forschungsbasierte aber auch praktische Erfahrung zurück. Lösungen, wie z.B. das Live-Video-Assistenzsystem „EVOCALL“, befinden sich schon bei Industriekunden im Einsatz.
Digitale Assistenzsysteme nehmen den Industriemitarbeiter einerseits monotone und belastende Arbeiten ab und helfen bei der Bewältigung der immer größer werdenden Variantenvielfalt. Andererseits muss vor der Implementierung klar evaluiert werden, womit der Mensch umgehen kann und will
„Unser Anspruch ist es, kognitive Assistenzsysteme im industriellen Umfeld so intuitiv und bedienerfreundlich zu gestalten, dass deren Verwendung für die Anwender und Anwenderinnen so selbstverständlich ist wie die Nutzung des Smartphones zum Telefonieren“, so Christian Kittl, Geschäftsführer von Evolaris.
Anwenderakzeptanz steht klar im Vordergrund
In dem Projekt werden mit den insgesamt 24 Partnerorganisationen modulare Einheiten mit spezifischen Assistenzfunktionen erforscht, die über das jeweilige Anwendungsszenario hinaus anderen Partnern bereitgestellt werden. In die Entwicklung der Lösungen werden die Mitarbeiter in den Unternehmen einbezogen. 
Das Projekt wurde von der der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) unter dem Motto „Produktion der Zukunft“ (18. Ausschreibung) als Leitprojekt  ausgeschrieben. Der Titel für die Entwicklung der digitalen Assistenzsysteme lautet „MMAssist II – Assistenzsysteme in der Produktion im Kontext Mensch-Maschine Kooperation“. Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 6,25 Millionen Euro, wobei das Projekt mit ca. 4 Millionen Euro gefördert wird.


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