Österreichs Unternehmen nur schlecht für IT-Probleme gerüstet

Im Sommer dieses Jahres führte Kapsch BusinessCom gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Marketagent.com eine Studie unter KMU durch, die IT-Themen wie etwa Sicherheit, Infrastruktur und Services zum Inhalt hatte. Befragt wurden 300 IT-Entscheidungsträger aus kleinen und mittleren Unternehmen. [...]

Knapp 90 Prozent der befragten heimischen Unternehmen geben im Kapsch KMU-Monitor an, dass sie im täglichen Geschäft von der IT-Infrastruktur abhängig sind, zwei Drittel sogar sehr. Für 86 Prozent wäre ein Datenverlust problematisch. Dennoch wären viele Unternehmen nur mangelhaft auf mögliche Probleme vorbereitet, gibt Kapsch in einer Aussendung an. Nur 16,3 Prozent könnte den Schaden eines eintägigen Ausfalls ihrer IT-Services beziffern. Zwar sagen etwa drei Viertel der Befragten, dass in ihrem Unternehmen tägliche Backups ihrer Unternehmensdaten gemacht werden, aber nur in etwas mehr als der Hälfte der Fälle werden diese örtlich entfernt von den Originaldaten aufbewahrt.

Obwohl deutlich mehr als zwei Drittel mit der Betreuung durch externe IT-Dienstleister zufrieden sind, herrscht nach wie vor große Skepsis beim Thema Shared Infrastructure: Knapp 60 Prozent können sich nicht vorstellen, ihre IT extern in einer Server/Storage-Infrastruktur zu betreiben.

„IT-Services sind auch bei kleineren und mittleren Unternehmen zu einem elementaren Bestandteil der Geschäftstätigkeit geworden. Unser KMU Monitor zeigt, dass das den Befragten durchaus klar ist. Allerdings ist ihnen noch zu wenig bewusst, was es bedeuten würde, wenn die Services ausfallen und wie man sich dagegen wappnen kann“, kommentiert Jochen Borenich, COO von Kapsch BusinessCom, die Ergebnisse.

MANGELNDES PROBLEMBEWUSSTSEIN
Von den befragten KMU-Entscheidungsträgern geben 38 Prozent an, dass sie innerhalb des letzten Monats ein wesentliches EDV-Problem gehabt hätten. Bei jener Minderheit von 16,3 Prozent, die beziffern kann, mit welcher Summe ein eintägiger Stillstand der Unternehmens-IT zu Buche schlägt, würde der monetäre Schaden im Mittel bei 10.000 Euro für einen eintägigen Ausfall liegen. Ein Tag Datenverlust wäre für 54 Prozent eine schwere bis eher starke Störung. Den Schaden, der durch einen eintägigen Datenverlust entstehen würde, können nur zehn Prozent beziffern. Im Mittel würde dieser bei geschätzten 3.000 Euro liegen. Neun Stunden sind durchschnittlich ein noch vertretbarer Zeitraum für Datenverlust. Bei Unternehmen mit 10 bis 50 PCs liegt der Wert bei 12 Stunden. Für solche mit 51 bis 250 PCs sind es mit 5,5 Stunden schon deutlich weniger.

„Ausfallfreier Betrieb von IT-Services und sichere Datenhaltung sind hochkomplexe Aufgaben, die definitiv nicht zum Kerngeschäft heimischer KMU gehören. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer nutzt bereits die Vorteile von Shared Infrastructures, die von Unternehmen betrieben werden, deren Kerngeschäft genau darin liegt“, so Borenich weiter.

Trotz der Vorteile von Shared Infrastructures ist die Skepsis auf Unternehmensseite nach wie vor groß. Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com, hebt zwei Punkte besonders hervor: „Es ist erstaunlich, dass Datensicherheit gleich nach Kontrollverlust und Abhängigkeit als Barriere für das Teilen einer Server-Infrastruktur genannt wird. Auch bei den geschätzten Kosten gehen nur 18 Prozent davon aus, dass eine Shared Infrastructure günstiger ist.“ Borenich hält dem entgegen: „Spezialisierte Anbieter von privaten Cloud-Lösungen sichern diese mit modernsten Methoden ab. Was bei Vermögenswerten ganz normal ist – nämlich sie in einer Bank aufzubewahren – muss sich bei den digitalen Unternehmenswerten erst durchsetzen.“ Aus den Projekten, die Kapsch für seine Kunden realisiert hat, weiß Borenich, dass das Kostenargument zu entkräften ist. „Der komplette Betrieb einer eigenen Infrastruktur ist auf Dauer um ein Vielfaches teurer als nur für die Kapazitäten zu bezahlen, die aktuell benötigt werden“, so Borenich.

Zwei Kriterien sind für Unternehmen besonders wichtig für die Wahl eines Anbieters für eine Shared Infrastructure: Gute Servicequalität (73 Prozent) und ein gut erreichbarer Kundendienst (72 Prozent). „Ein heimischer Anbieter wie Kapsch, der auch entsprechendes Personal vor Ort hat, wird es hier einfacher haben, im Vertriebsgespräch zu überzeugen“, ist Schwabls Schlussfolgerung. (pi/rnf)


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