Panasonic verlegt Europazentrale von England nach Amsterdam

Je näher der Brexit kommt, desto mehr Auswirkungen werden sichtbar: So wird Panasonic im Oktober seinen europäischen Hauptsitz von Großbritannien nach Amsterdam verlegen. [...]

Panasonic, das heuer sein 100-jähriges Bestehen feiert, verlegt die Unternehmenszentrale von UK nach Amsterdam.
Panasonic, das heuer sein 100-jähriges Bestehen feiert, verlegt die Unternehmenszentrale von UK nach Amsterdam. (c) Fotolia / Sashkin

Mit der Verlegung des Unternehmenssitz wolle man potenzielle Steuerprobleme vermeiden, die mit dem Ausscheiden Großbritanniens aus der der EU verbunden seien, sagte Laurent Abadie, CEO von Panasonic Europe. Mehrere multinationale Unternehmen haben bereits angekündigt, dass sie Arbeitsplätze und EU-Firmensitze bis zum März 2019 aus Großbritannien verlagern zu wollen, darunter auch zahlreiche japanische Finanzunternehmen.
Der Entscheidung von Panasonic lag die Befürchtung zugrunde, dass Japan Großbritannien als Steuerparadies betrachten könnte, wenn es die Körperschaftssteuer senkt, um Geschäfte anzuziehen, sagte Abadie der Nikkei Asian Review. Wenn nun aber Panasonic in Großbritannien weniger Steuern zahlt, könnte das für eine höhere Steuerrechnung in Japan verantwortlich sein.

Fünfzehn Monate überlegt

Man habe diesen Schritt fünfzehn Monate lang geprüft und jetzt entschieden, dass neben dem steuerlichen Thema auch  der Zugang zu freiem Waren- und Personenverkehr  ein nicht zu vernachlässigender Vorteil sei, erklärte Abadie. Die Verlegung von Panasonics EU– Zentrale von Bracknell nach Amsterdam ab dem 1. Oktober  wurde von dem Unternehmen auch offiziell bestätigt.

Die Gründen dafür, so Abadie, seien unter anderem auch „verbesserte Effizienz und Kostenwettbewerbsfähigkeit“. Nur knapp zehn Personen von den derzeitigem Team aus 30 Menschen werden laut Abadie von dem derzeitigen Personal betroffen sein:  „Das UK-Geschäft von Panasonic wird von der Verlegung der EU-Zentrale nicht betroffen sein“, versichert Abadie.

Briten wollen Unternehmen mit Steuererleichterung halten

Der Hintergrund: Nach der Entscheidung für den Brexit im Jahr 2016 entschied die britische Regierung, die Körperschaftsteuer zu senken, um auch nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU das Land für Unternehmen und deren Investitionen weiterhin attraktiv zu halten. Japan ist ein wichtiger Investor in Großbritannien, wo mehr als 800 japanische Unternehmen mehr als 100.000 Menschen beschäftigen. Finanzunternehmen wie Nomura, Sumitomo Mitsui und Daiwa haben jedoch bereits erklärt, dass sie ihren EU-Hauptsitz in London nicht mehr unterhalten werden. Der Elektronikkonzern Panasonic hat jetzt Ernst gemacht. Man munkelt, dass auch Sony einen solchen Schritt in Betracht ziehe, entschieden ist hier aber noch nichts.

Weitere Berichte dazu unter www.bbc.com und Nikkei Asian Review.


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