Partnerschaft für Open-Source-KI-Richtlinien

Ziel einer Partnerschaft zwischen der Eclipse Foundation und der Open Source Initiative ist es, die Interessen der Open-Source-Community bei der Umsetzung regulatorischer Initiativen zu Open Source Artificial Intelligence (OSAI) zu vertreten. [...]

img-1
Die rasante Entwicklung der KI-Technologien und die bevorstehenden komplexen regulatorischen Rahmenbedingungen erfordern eine klare, konsistente und auf Open-Source-Prinzipien basierende Orientierungshilfe. Diese wollen die Eclipse Foundation und die Open Source Initiative im Rahmen ihrer Partnerschaft bereitstellen. (c) stock.adobe.com/Yuliia

Die Eclipse Foundation, eine der weltweit größten Open-Source-Stiftungen, und die Open Source Initiative (OSI), die globale Non-Profit-Organisation für die Förderung und Aufklärung über die Vorteile von Open Source sowie Hüterin der Open-Source-Definition, haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Interessen der Open-Source-Community bei der Umsetzung regulatorischer Initiativen zu Open Source Artificial Intelligence (OSAI) zu vertreten. Dieses Abkommen unterstreicht das gemeinsame Bestreben beider Organisationen, sicherzustellen, dass neue KI-Regulierungen mit den international anerkannten OSI-Open-Source-Definitionen sowie den grundlegenden Werten und Prinzipien von Open Source übereinstimmen.

„KI ist die wohl bedeutendste Technologie unserer Generation“, sagte Stefano Maffulli, Geschäftsführer der Open Source Initiative. „Die Herausforderung besteht nun darin, Richtlinien zu entwickeln, die nicht nur das Wachstum der KI fördern, sondern auch sicherstellen, dass Open Source KI in diesem sich wandelnden Umfeld gedeiht. Die Zusammenarbeit mit der Eclipse Foundation, mit ihrer Erfahrung in der europäischen Open-Source-Entwicklung und der Einhaltung von Vorschriften, ist entscheidend, um die Zukunft der Open Source KI mitzugestalten.“

„Seit Jahrzehnten orientiert sich die Open-Source-Community an der OSI, wenn es darum geht, Konsens zu wichtigen Themen zu finden“, erklärte Mike Milinkovich, Geschäftsführer der Eclipse Foundation. „Da KI ganze Branchen und die Gesellschaft grundlegend verändert, gibt es kein dringenderes Anliegen für die Open-Source-Community als die regulatorische Anerkennung von Open-Source-KI-Systemen. Unsere gebündelte Expertise macht diese Partnerschaft zu einem starken Fürsprecher für die Entwicklung und Umsetzung fundierter KI-Politiken weltweit. Die OSI bringt ihre globale Vorreiterrolle bei offenen Standards und Lizenzen ein, während die Eclipse Foundation ihre umfangreiche Erfahrung in der Einhaltung von Regularien im Open-Source-Bereich beiträgt.“

Globale Herausforderungen der KI-Regulierung angehen

Da in verschiedenen Regionen, darunter auch in der EU, neue KI-Regulierungen bevorstehen, erkennen beide Organisationen die Dringlichkeit, politische Entscheidungsträger sowohl über besondere Herausforderungen als auch einzigartige Chancen von Open-Source-KI-Technologien (OSAI) aufzuklären. Die rasante Entwicklung der KI-Technologien und die bevorstehenden komplexen regulatorischen Rahmenbedingungen erfordern eine klare, konsistente und auf Open-Source-Prinzipien basierende Orientierungshilfe.

Im Rahmen dieser Partnerschaft wollen die Eclipse Foundation und die OSI Klarheit in Sprache und Begriffe bringen, auf die sich Industrie, Open-Source-Community, Zivilgesellschaft und politische Entscheidungsträger beim Entwurf und der Umsetzung von Richtlinien verlassen können. Die Organisationen werden ihre jeweiligen öffentlichen Plattformen und Veranstaltungen nutzen, um Bewusstsein zu schaffen und sich für dieses Thema einzusetzen.

Darüber hinaus werden sie gemeinsam Publikationen, Präsentationen und andere Kommunikationsmaßnahmen erarbeiten und sich gegenseitig bei der Aufklärung von Regierungsvertretern zu politischen Fragestellungen rund um OSAI und allgemeine KI (General Purpose AI, GPAI) unterstützen. Ziel dieser Partnerschaft ist es, klare und konsistente Leitlinien zu bieten, die mit den Prinzipien von Open Source übereinstimmen.

Zentrale Bereiche der Zusammenarbeit

Das Memorandum of Understanding (MoU) definiert mehrere Kooperationsschwerpunkte:

  • Informationsaustausch: Die OSI und die Eclipse Foundation werden relevante Erkenntnisse und Informationen zu Gesetzgebungsprozessen und regulatorischen Aktivitäten im Bereich künstliche Intelligenz austauschen.
  • Vertretung gegenüber politischen Entscheidungsträgern: Gemeinsam werden OSI und die Eclipse Foundation die Prinzipien und Werte von Open-Source-Lizenzen gegenüber politischen Entscheidungsträgern und Organisationen der Zivilgesellschaft vertreten.
  • Förderung von Open-Source-Prinzipien: Beide Organisationen werden sich für ein besseres Verständnis der Rolle von Open Source in der KI einsetzen und aufzeigen, wie es Innovationen fördern und gleichzeitig Risiken minimieren kann.

Während KI weltweit Branchen revolutioniert, wird der Bedarf an durchdachter und ausgewogener Regulierung immer dringlicher. Die Open Source Initiative und die Eclipse Foundation setzen sich dafür ein, der Open-Source-Community, Industrievertretern und politischen Entscheidungsträgern die Werkzeuge und das Wissen an die Hand zu geben, um sich in diesem dynamischen Feld zurechtzufinden. Das Memorandum of Understanding (MoU) markiert den Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit, im Zuge derer ab 2024 gemeinsame Initiativen und Aktivitäten vorgestellt werden.


Mehr Artikel

Otto Neuer, Regional VP und General Manager bei Denodo. (c) Denodo
Kommentar

Wie logisches Datenmanagement das ESG-Reporting vereinfacht

Mit zunehmendem Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen wächst auch der Druck, den Stakeholder diesbezüglich auf Unternehmen ausüben. Gerade auf Seiten der Gesetzesgeber entstehen vermehrt Richtlinien, die „ESG“ (Enviornmental, Social und Governance)-Anliegen vorantreiben und Unternehmen zu mehr Transparenz in Form von entsprechender Berichterstattung verpflichten. […]

Frank Schwaak, Field CTO EMEA bei Rubrik (c) Rubrik
Kommentar

Wie CIOs Unternehmen als Cloud-Lotse sicher durch Daten- und Sicherheitsrisiken führen

In einer fragmentierten Infrastruktur ist es herausfordernd, den Durchblick über Daten und Kosten zu behalten. CIOs werden zu Lotsen, die das Unternehmen sicher durch die unterschiedlichen Cloud-Umgebungen steuern müssen. Was können Unternehmen also tun, um den Überblick über Cloud-Anwendungen zu behalten und den Kurs zwischen Cloud und Cyberresilienz zu halten? […]

Ass. Prof. Dr. Johannes Brandstetter, Chief Researcher bei NXAI (c) NXAI
News

KI-Forschung in Österreich: Deep-Learning zur Simulation industrieller Prozesse

Als erstes Team weltweit präsentiert das NXAI-Forscherteam um Johannes Brandstetter eine End-to-End-Deep-Learning Alternative zur Modifizierung industrieller Prozesse, wie Wirbelschichtreaktoren oder Silos. Das Team strebt schnelle Echtzeit-Simulationen an, plant den Aufbau von Foundation Models für Industriekunden und fokussiert sich im nächsten Schritt auf die Generalisierung von Simulationen. […]

img-8
News

Die besten Arbeitgeber der Welt

Great Place To Work hat durch die Befragung von mehr als 7,4 Millionen Mitarbeitenden in den Jahren 2023 und 2024 die 25 World’s Best Workplaces identifiziert. 6 dieser Unternehmen wurden auch in Österreich als Best Workplaces ausgezeichnet. […]

img-9
News

ventopay als Vorreiter der digitalen Transformation

Bei der diesjährigen Verleihung des Digitalpreises „DIGITALOS“ wurde das oberösterreichische Softwareunternehmen ventopay als Sieger in der Kategorie „Digitale Transformation“ ausgezeichnet. Der Preis geht an Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle erfolgreich digitalisiert und zukunftsweisende Lösungen für ihre Branche entwickelt haben. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*