Wer einen technischen oder finanziellen Vorsprung in der Nutzung seiner Produktidee haben möchte, meldet diese zum Patent an. Blockchain-Technik kann hier helfen, diesen Prozess zu vereinfachen. [...]
Eine Produktidee zum Patent anzumelden ist ein aufwändiger, zeit- und kostenintensiver Prozess: Erfinder müssen sich nicht nur um die reine Anmeldung, sondern auch um die Erstellung von Prototypen, die Produktprüfung, Marktforschung und einen Hersteller kümmern. Nicht zu vergessen sind dabei Detailzeichnungen und eine Beschreibung der Erfindung, auf die sich die Patentansprüche beziehen, und die zwingend zum Patentantrag dazugehören. Sie bilden für eine spätere Produktion außerdem die Basis.
„Zudem muss der Erfinder nachweisen können, dass die Erfindung wirklich die eigene geistige Leistung ist. Das ist ein sehr großer Aufwand, der ohne digitale Hilfsmittel und rechtliche Beratung kaum zu bewältigen ist“, macht Harald Krekeler, Geschäftsführer des Softwarebüros Krekeler, aufmerksam und fügt erklärend hinzu: „Der Erfinder investiert viel Zeit und Mühe – nicht nur in die Erfindung selbst, sondern auch in die Recherche. Er muss einwandfrei klarstellen können, dass es bislang keine vergleichbare Lizenz, keine Eintragung oder kein gleichlautendes Patent für seine Erfindung gibt. Außerdem muss er den Stand der Technik erkunden und dokumentieren. Das alles sind reichlich Dokumente.“
Manipulationssichere Documentchain
Die vom Softwarebüro Krekeler entwickelte Documentchain bietet dabei wertvolle Unterstützung. Die Documentchain ist eine speziell für das Dokumentenmanagement entwickelte dezentrale Blockchain. Beschreibungen sowie Hash-Werte einer Dokumentdatei werden in einer verteilten (dezentralen) Datenbank gespeichert und können später mit dem Dokument abgeglichen werden. „Anders ausgedrückt erlaubt die Documentchain die Speicherung von Revisionsinformationen der weiterhin lokal verbleibenden Dokumente in einer öffentlichen Blockchain“, fasst Krekeler zusammen. Zudem werden sie automatisch mit Zeitstempel und Transaktionsdaten versehen. Zu jedem späteren Zeitpunkt kann ein Nutzer auf diese Weise nachweisen, dass ein Dokument im Moment des Speicherns in genau dieser Fassung vorhanden war und seitdem nicht verändert wurde.
„Das Dokument muss dabei keineswegs nur ein Schriftstück sein. Es kann sich um eine beliebige Datei handeln, wie beispielsweise eine CAD-Zeichnung, so wie sie beim technischen Zeichnen in der Industrie oder von ambitionierten Hobby-Tüftlern angefertigt werden, um detailreiche Konstruktionspläne darzustellen und der Patentanmeldung beizulegen“, ergänzt Harald Krekeler. Das System eignet sich insbesondere auch für die Archivierung von Zwischenversionen, um den Werdegang einer Erfindung manipulationssicher zu dokumentieren.
Um eine Information in der Documentchain zu speichern, wird lediglich eine virtuelle Brieftasche, ein sogenanntes Wallet, benötigt. Dabei handelt es sich um eine Software und zusätzlich etwas Speicherplatz auf dem Computer. „Unsere Wallet-Software heißt DMS Core. Sie wird ganz einfach in wenigen Schritten auf Windows installiert. Der Quellcode hierfür ist auf der Github-Plattform veröffentlicht. Sobald der Installationsprozess und die Blockchain-Synchronisierung abgeschlossen sind, können Anwender auch gleich loslegen“, so Krekeler.
ziemlich kess Revisionssicherheit oder gar Beweiswerterhaltung zu suggerieren, dieses aber nicht einzuhalten. Letzteres bedarf der Einhaltung der BSO TR_ESOR, die hier nicht im Ansatz erfüllt ist. Mit der Revisionssicherheit ist es auch nciht weit her, wenn man nicht mal die Sicherung vor Verlust garantiert, schließlich steht lediglich der Hash in der Blockchain, das Dokument liegt „irgendwo“. Derartige Lösungen gibt es seit Jahren (deepvault, proof-of-existence, originstamp, stampery etc.), die machen es aber wenigstens richtiger falsch und nutzen immerhin die Stärke des vorhandenen Bitcoin- oder Ethereum-Netzwerkes. Es ist toll, wenn auch deutsche kleine Ingenieurbüros etwas mit neuer Technologie machen, aber dann sprecht doch bitte weder von Revisionssicherheit noch von Beweis, wenn die dafür notwendigen Systemausstattungen fehlen. Immerhin vertrauen da Dritte auf die Richtigkeit der Angaben. Ich frag mich, ob documentchain damit zu einem Vertrauensdiensteanbieter/Bewahrungsdiensteanbieter nach eIDAS wird. Das wäre mutig…