Nach dem Abbruch des riesigen JEDI-Cloud-Projekts hat das US-Verteidigungsministerium den milliardenschweren Auftrag neu ausgeschrieben. AWS, Google, Microsoft und Oracle wurden nun dazu aufgefordert, neue Angebote abzugeben. [...]
Ende der letzten Woche hat das US-Verteidigungsministerium einen Cloud-Auftrag in der Höhe von mehreren Milliarden Dollar ausgeschrieben. Dabei handelt es sich um den Nachfolger des sogenannten JEDI-Projekts zum Aufbau einer Cloud-Infrastruktur, mit der Informationen aller Zweige der Streitkräfte in einem System unter Einsatz von künstlicher Intelligenz ausgetauscht werden sollen. Die Abkürzung JEDI steht hier für «Joint Enterprise Defense Infrastructure». Das JEDI-Projekt wurde allerdings diesen Sommer zurückgezogen, nachdem sich Amazon und Oracle über die Auftragsvergabe an Microsoft beschwert hatten.
Bei der Ausschreibung zum Neustart unter dem Namen «Joint Warfighter Cloud Capability» fährt das Pentagon offenbar eine neue Strategie. Denn der Auftrag kann nun nicht mehr nur von einem Anbieter gewonnen werden. Laut eigenen Angaben geht die US-Regierung aktuell davon aus, dass es zwei Verträge geben wird, wie «ZDNet» berichtete.
Das Verteidigungsministerium bat Amazon Web Services, Microsoft, Google und Oracle mit der Ausschreibung, ihre Angebote für den neuen Cloud-Auftrag abzugeben. Google hatte bereits Ende November angekündigt, ein Gebot für den JEDI-Nachfolger abgeben zu wollen, falls die Möglichkeit dazu besteht. Die US-Regierung traut derzeit aber angeblich einzig AWS und Microsoft zu, sämtliche Anforderungen des Verteidigungsministeriums erfüllen zu können. Zu diesen gehören den Angaben zufolge unter anderem robuste und weltweit zugängliche Dienste, eine fortschrittliche Datenanalyse, verstärkte Sicherheit sowie taktische Endgeräte.
Grundsätzlich solle die Ausschreibung aber offen für alle Cloud-Provider sein, welche die Anforderungen des Department of Defense erfüllen können. Und im Unterschied zum JEDI-Auftrag änderte sich nun auch die Laufzeit des Projekts. Während JEDI auf zehn Jahre beschränkt war, gibt es beim neuen Vertrag diesbezüglich keine Grenzen mehr. «ZDNet» schreibt deshalb auch von einem «IDIQ-Vertrag» (Indefinite-Delivery, Indefinite-Quantity).
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