Personaler optimal unterstützen

Intelligente digitale Tools lindern Zeitnot beim Recruiting. [...]

Foto: VinJD/Pixabay

Der Fachkräftemangel ist aktuell eines der Top-Themen. Weil offene Stellen viele Unternehmen in ihrer Existenz bedrohen, stehen Personaler bei der Suche nach neuen Mitarbeitern enorm unter Druck. Sie sollen Vakanzen rechtzeitig neu besetzen und das auch noch mit genau den Richtigen.

Hier gelte es, die größten Zeitfresser zu identifizieren und dann gegenzusteuern, sagt Christopher Zauner, Experte für Mitarbeitergewinnung bei der Recruiting Heute GmbH aus Wels. „Die fürs Recruiting Verantwortlichen brauchen Unterstützung, vor allem durch intelligente digitale Tools.“

Am meiste Zeit gehe in der Regel für das Sichten der Bewerbungen und die Vorauswahl passender Kandidatinnen und Kandidaten drauf, so Zauner weiter. In manchen Betrieben sind es auch die Bewerbungsgespräche oder dort genutzten Auswahlverfahren wie Assessment Center. Dazu kommen das Erstellen und das Schalten von Stellenangeboten.

Fragt man Recruiting-Spezialisten nach ihren Herausforderungen, wird der Zeitmangel laut Zauner meist als einer der ersten Punkte genannt. Die Personalabteilungen seien ja nicht doppelt so groß wie früher, ihre Arbeit jedoch schwieriger geworden. Stichwort War for Talents.

In vielen Branchen wird um Fachkräfte tatsächlich regelrecht gekämpft. Zudem entstehen in manchen völlig neue Jobs, was unter anderem mit der digitalen Transformation zusammenhängt. Häufig sind das solche, für die ein hoher Grad an Spezialisierung verlangt wird – was das Finden geeigneter Leute noch schwieriger macht als bei den „normalen“, den schon lange eingeführten Jobs.

Personaler würden im zudem immer wieder berichten, dass eine Flut von Bewerbungen über sie hereinbreche, erzählt Zauner. Klingt wie eine gute Nachricht, doch de facto würden sich vor allem nicht ausreichend oder gar nicht Qualifizierte bewerben, denn: „Wir haben ja ein Nebeneinander von Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit bei nicht Ausgebildeten oder Menschen mit nicht mehr nachgefragten Ausbildungen.“

An den richtigen Stellen automatisieren

Was also tun? „Automatisierungs-Tools an der richtigen Stelle beziehungsweise den richtigen nutzen!“, lautet die klare Antwort Zauners. Es gebe zum Beispiel Allround-Anwendungen, die bei der Formulierung von Stellenausschreibunge helfen – wenn sie entsprechend mit Informationen gefüttert werden. Andere mehr spezialisierte Tools können verwendet werden, um etwa parallel mehrere Video-Interviews mit Kandidaten zu führen und diese auszuwerten.

„Wir setzen zudem solche ein, die den gesamten Prozess des Recruitings erleichtern“, sagt Zauner und präzisiert: „Von der Ausschreibung über den Vergleich der eingegangenen Bewerbungen und die Selektierung bis hin zur Planung der Termine für Bewerbungsgespräche. Ja, sogar beim Onboarding ist Künstliche Intelligenz sinnvoll.“

Experten wie Zauner sprechen von Applicant Tracking Systems, KI-basierten Screening-Tools und automatisierten Kommunikations-Tools. Die Vorteile sind immer dieselben: Diese Software-Lösungen sparen enorm Zeit und damit Kosten, schonen die Nerven der Personaler und erhöhen die Treffsicherheit.

Letzten Endes geht es laut Zauner darum, dass KI günstiger arbeitet als ein Mensch, keinen Stress kennt, nicht von Emotionen beeinflusst wird, stimmungsunabhängig agiert und in kürzester Zeit große Datenmengen analysieren kann. „Darauf kann niemand mehr verzichten, der wettbewerbsfähig bleiben will.“

Drei Tipps für zukunftsfähiges Recruiting

  1. Setzen Sie auf Automatisierungs-Tools während des gesamten Bewerbungsprozesses.
  2. Speisen Sie die Programme mit möglichst präzisen Daten, um die Ergebnisse zu optimieren.
  3. Verschaffen Sie so Ihren Personalern mehr Zeit für die Dinge, bei denen sie besser sind als KI.

Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*