CHIRON ermöglicht es medizinischem Fachpersonal, Patienten mit chronischer Erkrankung außerhalb des Krankenhauses zu beobachten. [...]
Die Forschungs- und Entwicklungsphase des CHIRON-Projekts ist abgeschlossen. Ärzte haben damit die Möglichkeit, physiologische Anzeichen und medizinische Bilder über den Computer aufzurufen und zu analysieren. CHIRON soll die Prävention akuter Anfälle verbessern und damit die Anzahl der Folgebehandlungen senken.
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Überwachungssystems, das die Interoperabilität zwischen Geräten und Services im Gesundheitswesen gewährleistet und Patientendaten sicher speichert und verwaltet. Dafür wurden Algorithmen für die Analyse komplexer Daten und unterschiedlicher klinischer Parameter erstellt, die von verschiedenen Sensortypen gemessen werden. So können Mediziner die Körpertemperatur, die körperliche Aktivität, die Patientenposition oder den Blutdruck jederzeit überwachen und kontrollieren – unabhängig vom Aufenthaltsort des Patienten. CHIRON besteht aus Tools, die physiologische Anzeichen und Echtzeitbilder durch eine computerunterstützte Analyse verarbeiten.
IT-Dienstleister Atos koordinierte die spanischen CHIRON-Teilnehmer und wirkte an der Entwicklung des Support-Tools für klinische Experten und des Medical Expert Support Tools mit. Diese Anwendung ist das Herzstück des Clinical Decision Support System (CDSS). Das CDSS wird für den Vergleich der von den Sensoren erfassten Patientendaten verwendet und aktiviert die Warnsysteme in Risikosituationen.
Außerdem hat der IT-Dienstleister eine einfache Benutzeroberfläche erstellt, über die Ärzte den Patientenstatus abrufen, Daten sammeln und Risiken bewerten können. Atos brachte seine Erfahrung in Bezug auf klinische Standards, Speicherung, Sicherheit und Datenschutz in das Projekt ein. Zudem unterstützte das Unternehmen die Integration und die Bestimmung der Anforderungen für den Testplan, die Anlagenabnahme und übernahm eine wichtige Rolle hinsichtlich der Verbreitung und Nutzung der Ergebnisse.
Während der Pilotphase wurden Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz in Krankenhäusern in Italien und Großbritannien beobachtet. Bis zu 71 unterschiedliche Parameter wurden durch die Messungen der Sensoren und denen des klinischen Fachpersonals erfasst. Die gesammelten Daten helfen dabei, neue Biomarker zu finden und Algorithmen für die Früherkennung und Risikobewertung zu verbessern.
Die Patientenüberwachung über Sensoren soll sich in den nächsten Jahren erheblich weiterentwickeln. CHIRON könnte dabei Vorreiter in der Präventivdiagnostik fungieren: Denn mit dem System können sowohl physische Parameter wie die Temperatur oder Blutdruck gemessen, als auch Biomarker für Krankheiten oder Konzentrationen anderer Substanzen erkannt werden.
Das 2010 gestartete CHIRON-Projekt wird von einem internationalen Konsortium mit 27 Partnern aus acht europäischen Ländern durchgeführt. Es wird von dem ARTEMIS-Programm, der Europäischen Kommission und dem spanischen Ministerium für Handel, Energie und Tourismus finanziert.
Das CHIRON-Konsortium umfasst 27 Partner: Atos Spanien, Barco, Elsag Datamat, FIMI, Ibermática, Intracom, Philips, Alma, Cardionetics, I+, ITS, Mobili, Mortara Rangoni Europe, Wlab, Zorg Germak, Universität Bologna, „La Sapienza“ Rom, Universität Triest, Universität für Technik und Wirtschaft von Budapest, Universität Southampton, CEIT, CIMNE, ESI-TECNALIA, ISI, Josef Stefan Institut und Southampton Universitätskliniken des NHS Trust. (pi/rnf)
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