Pio startet in Österreich

Österreichisches Startup launcht Zweitnummer ohne zusätzliche SIM-Karte. [...]

Mit pio startet das österreichische Startup Digital Privacy ein Zusatzservice, mit dem sich Smartphone-Nutzer eine zweite, vollwertige Nummer mit der Vorwahl 0668 auf ihr Handy holen können. Zweite SIM-Karte, zusätzliches Gerät oder Dual-SIM Handy sind dafür nicht notwendig. Die Anrufe nutzen Sprachtelefonie und bieten daher höchste Qualität und Stabilität im Vergleich zu VoIP-Services. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Trennen von Beruf und Privat, eine eigene Nummer für Verkäufe auf einer Online-Marktplattform, für die Partnersuche oder für Online-Registrierungen.

Der Weg zur Zweitnummer ist einfach: Die App herunterladen, eine pio-Nummer auswählen, mit der Hauptnummer verbinden und lostelefonieren. Mit einem kostenlosen dreitägigen Trial-Paket, das bis zu 15 Minuten Telefonie-Guthaben inkludiert, kann jeder pio ausprobieren. Danach können die Kunden aus drei Prepaid-Monatspaketen das passende für sich auswählen. Vertragsbindung gibt es keine. Grundvoraussetzung ist ein Android oder iOS Smartphone mit einem aktiven österreichischen Mobilfunk-Vertrag oder aufgeladener Prepaid-Karte.

„Nahezu jeder verwendet unterschiedliche E-Mail-Adressen für verschiedene Lebensbereiche. Niemand wird die gleiche Adresse für Dating, Online-Verkäufe und Bewerbungen verwenden. Wie kann es sein, dass uns noch immer nur eine Nummer für all diese Bereiche zur Verfügung steht?“, erklärt Giovanni Bindoni, einer der Geschäftsführer und Mitgründer der Digital Privacy GmbH, die grundsätzliche Idee bei der Entwicklung von pio. „Wir übertragen das Prinzip E-Mail auf die Handy-Nummer.“

Die Zweitnummer ist eine einfache, neue Möglichkeit, die Privatsphäre besser zu schützen: Nutzer von Online-Marktplätzen können sich für ihre Kauf- und Verkaufsaktivitäten eine eigene Nummer buchen und sind so nach der Abwicklung des Handels sicher vor Missbrauch oder Belästigung. Als Dating-Nummer kann pio vor bösen Überraschungen wie Stalking schützen und auch bei Bestellungen, Buchungen, Gewinnspielen und Umfragen im Internet die Privatsphäre wahren. Im professionellen Umfeld ist es üblich, zwei Handys zu nutzen, um Berufliches und Privates zu trennen. Das bedeutet zwei Geräte finanzieren, verwalten, aufladen und bei sich tragen. Mit pio ist das auf einem Endgerät möglich – ohne auf Dual-SIM umsteigen zu müssen.

Volle Kontrolle
Viele Funktionen geben den Nutzern die volle Kontrolle über ihre pio-Nummer, ohne die Funktion der Hauptnummer zu beeinflussen. Zum Start sind das neben den Basisfunktionen Sprachtelefonie und SMS, eine vollwertige Sprachbox, getrenntes Adressbuch, das Blockieren ausgewählter Kontakte sowie das Aktivieren, Deaktivieren und Stummschalten der pio-Nummer. Auch ein Wechseln der pio Nummer ist jederzeit möglich.

Weitere Funktionen wie Whitelisting (nur Anrufe vorher definierter Kontakte werden durchgestellt) oder die Zeitsteuerung (Erreichbarkeit oder Umleitung auf Basis voreingestellter Zeiten) der Nummer, werden nach dem Launch implementiert. Auch noch in diesem Jahr wird es mit pio möglich sein, sich mehrere zusätzliche pio-Nummern aufs Handy zu holen.

Neues Geschäftsmodell am österreichischen Mobilfunkmarkt
Mit pio startet Digital Privacy nicht nur eine App, sondern auch ein neues Geschäftsmodell. Das Unternehmen verfügt als Mobile Virtual Network Operator (MVNO) mit der Vorwahl 0668 im Netz von Hutchison Drei Austria über die Möglichkeiten eines Netzbetreibers, verwendet aber ein völlig neues Geschäftsmodell. Als Zusatzservice liegt der Fokus auf der Bereitstellung zusätzlicher Nummern. Pio tritt damit nicht in Konkurrenz zu bestehenden Telekom-Angeboten. „pio ist ein Zusatzangebot, das nur on-top zum bestehenden Vertrag funktioniert“, erläutert Bindoni.

Nach dem Start in Österreich stehen die größten sechs Märkte Europas am Launch-Plan des Unternehmens. Dazu Bindoni: „Österreich ist für uns der perfekte Testmarkt. Die Erfahrungen, die wir hier sammeln, werden in der Internationalisierung sehr wertvoll sein.“ In der Vermarktung setzt das Unternehmen auf eine auffällige Werbelinie und auf eine Erfolgsbeteiligung in der Kooperation mit großen Plattformpartnern.


Mehr Artikel

News

Mehr als nur ein Compliance-Kriterium: Cybersicherheit ist eine Angelegenheit der Unternehmenskultur

Ein Blick in die Praxis zeigt: IT-Sicherheit scheitert nicht an Technologien oder Fehlverhalten, sondern bereits grundsätzlich an einem Mangel an Unternehmenskultur. Wenn Cybersicherheit in einer Organisation nur als eine schlecht durchgesetzte Aufgabe von anderen für andere verstanden wird, entsteht vielleicht eine oberflächliche Compliance, aber keine wirkliche Cyberresilienz. […]

Michael Maier, Director Austria iteratec (c) iteratec
Kommentar

KI-Transformation in Unternehmen – Eine Revolution in fünf Schritten 

Wie weit wird die Evolution der Künstlichen Intelligenz gehen und wie wird sie sich auf Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes auswirken? Was für Privatpersonen interessante Fragen sind, sind für Unternehmer existenzielle Themen, schließlich müssen diese wirtschaftlich gegenüber Konkurrenten bestehen, von denen viele bereits an einer effektiven Nutzung von KI arbeiten. […]

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*