PLANTOID: Roboter-Pflanzen aus dem 3D-Drucker

Pflanzen statt Tiere als Vorbild in der Robotik: Beim Forschungsprojekt PLANTOID spielen ein "Stamm", der mittels 3D-Drucker gedruckt wurde, "Blätter", die ihre Umwelt erspüren können, und "Wurzeln", die wachsen und ihre Richtung ändern können, eine besondere Rolle. Konkrete Anwendungen gibt es noch nicht, aber theoretisch steht den "Pflanzobotern" sogar der Weltraum offen. [...]

Pflanzenähnliche Roboter könnten in der Tat ideal für die Erforschung des Weltraums geeignet sein, da sie sich in der fremden Umgebung eingraben und einpflanzen können und so sensorischen Spuren folgen können, während sie sich gleichzeitig an die möglicherweise rauen externen Bedingungen anpassen.
 
Andere vielversprechende Anwendungsfelder sind die Medizin, wo flexible endoskopische Roboter für schwierige chirurgische Eingriffe verwendet werden könnten, und die Suche nach und Rettung von Opfern von Naturkatastrophen mit größeren pflanzenähnlichen Robotern.
 
„Pflanzen sind in Bezug auf ihren Energieverbrauch während der Bewegung sehr effizient“, sagt Mazzolai. „Dies deutet für die Welt der Robotik auf Ansätze hin, die ohne Muskeln auskommen und daher nicht unbedingt auf dem Vorbild von Tieren basieren.“ Tatsächlich könnten die einzigartigen Charakteristiken von Pflanzen eine Inspirationsquelle für neue Unternehmen darstellen, die darauf aufbauend intelligente und nützliche pflanzenähnliche Roboter herstellen.
 
Das Projekt PLANTOID hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird im April 2015 abgeschlossen sein. Die Forscher arbeiten nun daran, mehrere Funktionen in einer Wurzel zu vereinen, welche dadurch den Boden sowohl durchdringen als auch im Boden ihre Richtung verändern kann. Weitere interessante Themenfelder sind Pflanzenstrukturen, die sich externe Energie aus der Umwelt zunutze machen können.
 
Ferner beschäftigen sich die Forscher mit der Frage, ob Pflanzen „intelligentes Verhalten“ zeigen können, also ob sich das Wachstum des Roboters mit der Zeit basierend auf früheren Erfahrungen verändern kann. Dadurch wäre die Entwicklung noch „intelligenterer“ Geräte möglich, welche dann ihre Umwelt nicht nur spüren können, sondern auch Reizen folgen und eigene Entscheidungen treffen können. (pi)


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