Poly-Report: Dem „Hybrid Working“ gehört die Zukunft

Coworking-Büros außerhalb der Innenstädte, ein ergonomisches Home Office und virtuelle Meetings – die aktuelle Pandemie läutet ein neues Zeitalter des „hybriden Arbeitens“ ein. Zu diesem Schluss kommt der Report "Hybrid Working: Creating the “next normal” in work practices, spaces and culture" von Poly. [...]

In Zukunft wird weniger das „Wo“, sondern vielmehr das „Wozu“ im Mittelpunkt einer ergebnisorientierten Tätigkeit stehen. (c) Pixabay

In Zukunft wird weniger das „Wo“, sondern vielmehr das „Wozu“ im Mittelpunkt einer ergebnisorientierten Tätigkeit stehen. Der Einzelne wird von mehr Flexibilität profitieren. Ein solches „Next Normal“ erhöht die Zufriedenheit, Motivation, Produktivität und die Kooperation der Teammitglieder. Gestützt auf die Prognosen von Experten für Arbeit und Arbeitspsychologie, zeigt der Report Wege für das Berufsleben der Zukunft auf. Dabei kommt es vor allem darauf an, den Status Quo nach dem Lockdown zu überdenken und in kollaborative, mit geeigneten Technologien ausgestattete persönliche Umgebungen zu investieren.

„Die Herausforderungen der aktuellen Pandemie bieten Unternehmen die Gelegenheit, bisherige Strukturen und Prozesse zu hinterfragen und gleichzeitig neu zu gestalten“, sagt Darrius Jones, Executive Vice President und Chief Strategy Officer bei Poly. „Der zukünftige Normalzustand ist geprägt von standortunabhängiger Flexibilität und produktiven Umgebungen, die dem individuellen Arbeitsstil gerecht werden. Die aktuelle Krise und die damit verbundenen notwendigen Veränderungen beeinflussen das ‚Hybrid Working‘ maßgeblich.“

„Schon vor der Pandemie hatte sich das Berufsleben verändert, da die Geschäftswelt einem kontinuierlichen Wandel ausgesetzt war“, ergänzt Tom Cheesewright, Zukunftsforscher und Mitautor des Berichts. „Aktuell sind es weniger die technologischen Hürden, die eine Einführung flexibler Modelle erschweren. Der Lockdown und das damit einhergehende Home Office haben gezeigt, dass es vielmehr darauf ankommt, diese Veränderungen nachhaltig in einer produktiveren Jobkultur zu verankern.“

Hybride Umgebungen und veränderte Stadtbilder

Die Architektin und Vertreterin der „Not So Big“-Philosophie der Wohnarchitektur Sarah Susanka stellt die entscheidende Bedeutung der Arbeitsumgebung für mehr Produktivität und eine erfolgreiche Kollaboration heraus. Der Bericht zeigt die folgenden globalen Trends:

  • Mehr Aufmerksamkeit für das Home Office: Der Schreibtisch zuhause wird ergonomisch und professionell gestaltet.
  • Coworking-Spaces: Unternehmen werden in Büros in Randlagen teurer Städte investieren, um neue Talente anzuziehen. Der Kontakt mit Kollegen und Anderen fördert den Austausch von Ideen.
  • Verändertes Stadtbild: Bürotürme werden höchstwahrscheinlich der Vergangenheit angehören. Die Stadt als lebendige soziale Struktur wird jedoch bestehen bleiben. Ihre Annehmlichkeiten werden eine wichtige Rolle als Erweiterung der kleineren Einzelwohnungen spielen.

Den Kulturwandel managen

Grundlegend neue Verhaltensweisen sind nötig, um hybride Teams zu ermöglichen und sicherzustellen, dass alle sich zu Wort melden können. Unternehmen spielen eine wichtige Rolle, um eine solche Kultur zu schaffen. Dies betont Megan Reitz, Professorin für Leadership und Dialog an der Hult Ashridge Business School. Damit Teams agil, innovativ, ethisch und rücksichtsvoll agieren, bestehen Arbeitskulturen aus folgenden Kernelementen:

  • Inklusion: Heterogene Teams nehmen verschiedene Perspektiven ein. Führungskräfte sind in der Lage, Unterschiede zu nutzen und zu schätzen.
  • Neugierde: Manager müssen lernen, individuell auf die Kollegen einzugehen, neugierig zu sein und Fragen zu stellen.
  • Zielorientierung: Der verstärkte Fokus auf den Zweck wird in Zeiten des Wandels als Kompass dienen und einen produktiveren Arbeitsplatz schaffen.

Technologiegestützter Wandel

„Technologie spielt eine große Rolle beim ‚Next Normal‘. Sie ermöglicht die nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit von verschiedenen Standorten und steigert so die Motivation und das Engagement virtueller Teams“, ergänzt Darrius Jones von Poly. „Wenn wir unsere bisherigen Abläufe kritisch untersuchen und neu erfinden, können wir den neuen Herausforderungen aktiv begegnen. Dadurch entwickeln wir uns ständig weiter, passen uns problemlos an Veränderungen an und gehen gestärkt aus Krisen wie dieser hervor.“


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