Das neue soziale Netzwerk Polygram arbeitet mit Gesichtserkennung und überträgt die individuelle Stimmung seiner User in passende Emojis. Diese ersetzen dann beispielsweise Reaktionen auf Bilder oder Kommentare anderer Nutzer. [...]
Veröffentlicht ein Nutzer etwa ein Foto oder eine Statusmeldung in Polygram, können andere User darauf mit ihrem Gesichtsausdruck reagieren. Die Innenkamera des Smartphones nimmt dabei den User wahr und analysiert ihn per Gesichtserkennung. Dann wählt die Software ein passendes Emoji zum aufgezeichneten Gesichtsausdruck aus, das anschließend als persönliche Reaktion veröffentlicht wird. Erste Nutzer zeigen sich erfreut darüber, dass sie ihre eigenen Emotionen somit besser ausdrücken können und Polygram diese übernimmt.
„Emojis werden genutzt, um Emotionen im Sinne einer Metakommunikation schriftsprachlich zum Ausdruck zu bringen. Das ist eigentlich nicht nötig, weil Vokabular und Grammatik genügend Möglichkeiten für Metakommunikationen bieten“, erklärt Medienpädagoge Christian Swertz. „Weil viele Menschen es aber nicht gewöhnt sind, dementsprechend zu schreiben und zu lesen, ist es eine gute Idee, vor allem Ironie und Sarkasmus ausdrücklich zu kennzeichnen. Sonst kann eine bissige Bemerkung schnell ernst genommen werden und dann unfreundlich wirken“ , so Swertz abschließend.
Emojis statt Wörter und Sätze
Soziale Netzwerke wie Facebook bieten mit der Funktion „Reaktion“ bislang nur eine geringe Auswahl an Emotionen, die User zum Kommentieren verwenden können. Viele Nutzer wünschten sich bereits Abstufungen. Polygram ermöglicht neben den individuellen Reaktionen hingegen sogar, eigene Animationen zu erstellen – etwa ein zwinkerndes Emoji. Die Vorgabe gibt der User durch seine Innenkamera, die Gesichtserkennung erledigt den Rest. Diese Animationen können über Polygram hinaus auch auf anderen Plattformen benutzt werden.
Neben dem Erstellen eigener Emojis wurde mithilfe von Schönheitschirurgen die Möglichkeit geschaffen, dem eigenen Gesicht „Verbesserungen“ hinzufügen. So lassen sich Live-Filter nutzen, um attraktivere Selfies anzufertigen. Die Entwickler geben zudem an, dass keine Screenshots von Fotos anderer gemacht werden können. So will das soziale Netzwerk für mehr Privatsphäre sorgen. Bislang ist Polygram nur für Apple-Nutzer zugänglich. Wann eine Version für Android verfügbar sein wird, ist noch nicht bekannt.
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