Wer regelmäßig Fotos von Ereignissen in sein Profil bei Facebook und Co lädt, profitiert von der nachweislich positiven Wirkung der Erinnerungskraft festgehaltener Momente. User, die ihre Timeline wie eine Art persönliche Historie nutzen, fühlen sich glücklicher. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forschungsarbeit der renommierten Harvard University. [...]
„Obwohl das Dokumentieren der täglichen Tätigkeiten vielleicht etwas trivial wirkt, untermauern Studien, dass diese kleinen Aufzeichnungen unerwartete Freude beim Wiederfinden und Erinnern machen“, erklären die Forscher. Das Teilen von Fotos auf Plattformen wie Facebook erscheint für viele zunächst sehr alltäglich, aber wenn sie einige Wochen später noch einmal auf diese Erinnerungen zurückblicken, stehen die Bilder in einem ganz anderem Licht – oftmals sogar in einem positiveren Kontext.
Während der Erhebung der Daten beobachteten die Forscher Probanden, die vergangene Aufzeichnungen von Ereignissen wiederfanden. Im Verlauf der Studie wurde deutlich, dass Menschen den Wert des Aufzeichnens täglicher Erlebnisse unterschätzen. Plötzliche Glücksgefühle entstehen, weil ein Rückblick auf zunächst simpel anmutende Geschehnisse in der Vergangenheit ein völliges Vergessen ausschließt. Ein bereits verdrängtes Ereignis erneut zu betrachten und das damit verbundene Erinnern bedeutet den meisten Menschen sehr viel.
„Den Wert der Wiederentdeckung unterschätzen viele, weil das Vertrauen in die eigene Gedächtnisleistung verhältnismäßig sehr hoch ist“, unterstreichen die Forscher. Um ein genaues Ergebnis ermitteln zu können, führten die Wissenschaftler gleich vier Studien durch. Alle Ergebnisse der Untersuchungen sind in der Arbeit „A ‚Present‘ for the Future: The Unexpected Value of Rediscovery“ nachzulesen. (pte)
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