Power-over-Ethernet (PoE): Vier wichtige Aspekte bei der Umsetzung

Den Power-over-Ethernet-Standard (IEEE 802.3 af) gibt es seit 2003. Obgleich diese Technik für kleinere Betriebe und Geschäfte zahlreiche Vorteile bietet, werden ihre Einsatzmöglichkeiten oft nicht ausreichend bei IT-Infrastrukturplanungen bedacht. Der Hersteller Netgear gibt Tipps für die Umsetzung. [...]

Die Vorteile der Power-over-Ethernet-(PoE)-Technologie sind vielfältig:  Bei PoE überträgt das Ethernetkabel des Switches nicht nur Daten, sondern versorgt auch die im Netzwerk eingebundenen PoE-fähigen-Peripheriegeräte mit Strom. Der größte Vorteil liegt auf der Hand: Auf zahlreiche Anwendungsgebiete entfällt eine aufwändige (nachträgliche) Verlegung von Stromkabeln und Steckdosen. Egal ob eine Lagerhalle im Nachhinein mit Access-Points aufgerüstet werden soll, ein Altbau eine Neuverkabelung unmöglich macht oder im Kassenbereich eine neue Kamera installiert werden soll, aber keine Steckdose in Reichweite ist – PoE ist eine kostengünstige und sehr einfach umzusetzende Alternative zur regulären Stromverkabelung. Je höher das PoE-Leistungsbudget eines PoE-Switches, desto leistungshungrigere PoE-Verbraucher können über PoE versorgt werden.
Das ist bei der Umsetzung von PoE-Umgebungen zu beachten
PoE bietet wegen des Einsparpotenzials bei Installationskosten und Aufwand große Möglichkeiten für begrenzte Budgets. Welche Aspekte aber sollten bei der Planung einer PoE-Umgebung beachtet werden? Netgear, ein Hersteller von Netzwerklösungen mit einer sehr großen  Auswahl an Switches für Power-over-Ethernet, nennt bei der Umsetzung von PoE-Umgebungen vier Aspekten, die es zu beachten gilt:

  • – Welche Netzwerkgeräte beziehungsweise  Powered Devices (PDs) können eingebunden werden? Abhängig vom Leistungsbudget des Switches sind das Wireless Access Points, VoIP-Telefone, IP-Videoüberwachungskameras, PTZ-Kameras, kleine Hubs und Server, Bluetooth-Geräte, Infrarotscheinwerfer, Waagen am PoS und sogar Netzwerk-Switches, die über PoE-Pass-Through-Funktionalität verfügen.
  • – Weshalb ist es wichtig zu wissen, welcher Leistungsklasse das Powered Device angehört? Die Energieverbraucher (PDs) haben einen unterschiedlichen Leistungsbedarf und müssen an einen PoE-Switch angeschlossen werden, der ausreichend Energie pro PoE-Port liefert.
  • Es gibt erhebliche Unterschiede – die Geräte müssen deshalb zuvor hinsichtlich ihrer Stromanforderungen geprüft werden.
  • – Welcher PoE-Standard liefert was?  Seit 2003 wurde PoE kontinuierlich weiterentwickelt. Liefert die erste PoE-Generation (IEEE 802.3af) bis 15,4 W, schafft der PoE+ -Standard (IEEE 802.3at) 30 W und der noch nicht ratifizierte, aber bereits von einigen Herstellern angebotene Unified-Power-over-Ethernet-Standard (UPoE) sogar bis 60 W. Mit zunehmendem Leistungsbudgetlassen sich auch leistungshungrigere Peripheriegeräte über PoE betreiben.
  • – Welche Reichweite ist mit PoE/PoE+ möglich? Durch PoE-Switching können je nach Netzwerkkabel sehr weite Strecken (bis 100m) ohne Stromkabel und Steckdosen überbrückt werden. Bei Einsatz eines PoE-Pass-Through-Switches können diese Distanzen mitunter sogar verdoppelt werden: 100 m vom PoE-fähigen Endgerät bis zum Pass-Through-Switch und weitere 100 m bis zum eigentlichen PoE-Switch.

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