Prinzip der Shared Responsibility vielen heimischen Unternehmen nicht klar

Laut einer Trend-Micro-Umfrage haben 80 Prozent der österreichischen Unternehmen ihre Cloud-Migration intensiviert. Welche Auswirkungen dies auf die eigene Verantwortung haben kann, ist nur wenigen bewusst. [...]

39 Prozent der österreichischen Unternehmen sehen in der Sicherheit ein „sehr signifikantes" oder „signifikantes" Hindernis für die Cloud-Einführung. (c) Pixabay
39 Prozent der österreichischen Unternehmen sehen in der Sicherheit ein „sehr signifikantes" oder „signifikantes" Hindernis für die Cloud-Einführung. (c) Pixabay

Neue Umfrageergebnisse von Trend Micro bestätigen, dass die COVID-19-Pandemie die digitale Transformation für 80 Prozent der Unternehmen in Österreich (88 Prozent weltweit) weltweit beschleunigt hat. Die zunehmende Verbreitung der Cloud kann jedoch dazu führen, dass Geschäftsdaten unsicher werden. 



Die Umfrage unter IT-Entscheidern bestätigt, dass ein einfaches Missverständnis zu schwerwiegenden Sicherheitsfolgen führen kann. Während die Cloud-Infrastruktur an sich sicher ist, sind die Kunden für den Schutz ihrer eigenen Daten selbst verantwortlich – dies ist die Grundlage des Modells der geteilten Verantwortung („Shared Responsibility“) in der Cloud. 



88 Prozent (92 Prozent weltweit) der Befragten geben an, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit in der Cloud bewusst sind. Doch fast alle (96 Prozent in Österreich, 97 Prozent weltweit) glauben auch, dass ihr Cloud-Service-Provider (CSP) einen ausreichenden Schutz für ihre Daten bietet. 



„Es ist ein positives Zeichen, dass die Mehrheit der Unternehmen weltweit die digitale Transformation vorantreibt und in die Cloud geht“, sagt Richard Werner, Business Consultant bei Trend Micro. „Jedoch zeigen die Ergebnisse unserer Studie auch die Herausforderungen, die beim Verständnis der Cloud-Sicherheit noch bestehen. Die Einführung der Cloud ist kein einmaliger Prozess. Sie erfordert vielmehr kontinuierliches Management und strategische Konfiguration, um die besten Sicherheitsentscheidungen für ein Unternehmen zu treffen.“



Von den befragten Unternehmen weltweit verwenden nur 55 Prozent zusätzliche Tools von Drittanbietern, um ihre Cloud-Umgebungen zu sichern. Dies deutet darauf hin, dass es erhebliche Deckungslücken geben könnte und bestätigt, dass das Modell der gemeinsamen Verantwortung nicht verstanden wird. Frühere Forschung von Trend Micro ergab bereits, dass Fehlkonfigurationen aktuell das größte Risiko für Cloud-Umgebungen sind. 

So identifiziert die Sicherheitsplattform Trend Micro Cloud One – Conformity durchschnittlich 230 Millionen Fehlkonfigurationen pro Tag. „Cloud-basierte IT-Infrastrukturen sind eher die Regel als die Ausnahme geworden. Cyberkriminelle haben sich entsprechend angepasst, um aus falsch konfigurierten oder schlecht verwalteten Cloud-Umgebungen Kapital zu schlagen“, so Richard Werner. „Wir glauben dennoch, dass die Migration in die Cloud der beste Weg ist, um Sicherheitsprobleme zu beheben, indem der IT-Perimeter und die Endpunkte des Unternehmens neu definiert werden. Das kann jedoch nur geschehen, wenn Unternehmen das Modell der geteilten Verantwortung für die Cloud-Sicherheit befolgen. Die Übernahme der Verantwortung für Daten in der Cloud ist zu ihrem Schutz von größter Bedeutung. Deshalb unterstützen wir Unternehmen dabei, diesen Prozess erfolgreich zu gestalten.“

Im Rahmen der Untersuchung fand Trend Micro Bedrohungen und Sicherheitslücken in mehreren Schlüsselbereichen des Cloud-Computings. Diese können Zugangsdaten und Betriebsgeheimnisse eines Unternehmens gefährden. Kriminelle machen sich diese Fehlkonfigurationen zunutze, um Unternehmen beispielsweise mit Ransomware, Kryptomining, dem Abgreifen von Zahlungsdaten oder dem Diebstahl von Unternehmensdaten zu schaden.

Heimischer Optimismus

Die befragten Unternehmen in Österreich scheinen in Bezug auf ihre Cybersicherheitslage in der Cloud durchaus zuversichtlich:

  • 42 Prozent geben an, dass die Beschleunigung der Cloud-Migration ihren Fokus auf Security-Best-Practices verstärkt hat (51 Prozent weltweit).
  • 87 Prozent sind überzeugt, dass sie die Sicherheit ihrer Remote-Arbeitsumgebung vollständig oder größtenteils unter Kontrolle haben (87 Prozent weltweit).
  • 73 Prozent glauben, dass sie vollständig oder größtenteils die Kontrolle über die Sicherheit ihres zukünftigen hybriden Arbeitsplatzes haben werden (83 Prozent weltweit).

Trotz dieser Zuversicht gaben viele der Befragten auch zu, dass sie auch Herausforderungen im Sicherheitsbereich haben.

  • 39 Prozent sehen in der Sicherheit ein „sehr signifikantes“ oder „signifikantes“ Hindernis für die Cloud-Einführung (45 Prozent weltweit).
  • Die drei größten täglichen Probleme österreichischer Unternehmen beim Schutz von Cloud-Workloads sind die Sicherung des Datenverkehrs (48 Prozent), das Festlegen konsistenter Richtlinien (38 Prozent) und eine fehlende Integration mit On-Premise-Sicherheitslösungen (32 Prozent).
  • Bei der Migration zu Cloud-basierten Sicherheitstools werden Datenschutz (51 Prozent), Compliance (43 Prozent) und begrenztes Budget (40 Prozent) von ihnen als die drei wesentlichen Hindernisse wahrgenommen.

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