Priorität und Budget für CSR-Programme steigen

Der „Corporate Social Responsibility at Work Report 2023“ zeigt, dass sich Motivation und Prioritäten von CSR-Maßnahmen angesichts des zunehmenden Drucks von außen verschieben. [...]

Foto: MohamedHassan/Pixabay

Skillsoft veröffentlichte heute die Ergebnisse seines neuesten „Corporate Social Responsibility (CSR) at Work Report“. Laut der Studie sagen nur 13 Prozent der befragten Berufstätigen aus, dass das CSR-Engagement ihres Unternehmens von der Überzeugung getrieben wird, „das Richtige zu tun“ – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 40 Prozent der Teilnehmenden, die dies bei der letztjährigen Befragung aussagten.

Stattdessen weicht der Altruismus der Vergangenheit dem neuen Druck von außen. Die Hälfte der Befragten gab an, dass die CSR-Bemühungen der Unternehmen heute in erster Linie durch Kundenfeedback, staatliche Auflagen und die öffentliche Wahrnehmung bestimmt werden.

Unabhängig von der Motivation räumen Unternehmen und Führungskräfte jedoch der CSR eine höhere Priorität ein. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass CSR seit dem letzten Jahr an Bedeutung gewonnen hat. Der größte Teil der Befragten konstatierte zudem, dass die Bemühungen nun vom Top-Management (C-Suite) vorangetrieben werden – eine Veränderung gegenüber den Ergebnissen des letzten Jahres, als nachgeordnete Manager die Führung übernahmen.

Nachdem das Thema nun Chefsache ist, gaben 55 Prozent der Befragten außerdem an, dass die CSR-Budgets im zweiten Jahr in Folge gestiegen sind, wobei 41 Prozent besonders die Aus- und Weiterbildung als wichtigsten Investitionsbereich ansehen. Auf die Frage nach den drei wichtigsten Vorteilen von CSR-Investitionen nannten die Befragten die Verbesserung der Markenbekanntheit und des Rufs des Unternehmens sowie des Umsatzes und der Kundentreue.

„CSR hat das Potenzial, die Welt zum Positiven zu verändern, aber die Bemühungen müssen auf realen und sinnvollen Maßnahmen beruhen. Richtig durchgeführt, verbinden CSR-Programme die Zielsetzungen der Initiativen mit den Produkten oder Dienstleistungen und unterstützen zudem die Profitabilität, sodass alle – Kunden, Investoren und die Gesellschaft – profitieren.

Eine konsequente CSR-Schulung in Verbindung mit einer umfassenden Unterstützung durch das Unternehmen stellt sicher, dass diese Initiativen in jedem Bereich des Unternehmens verankert werden – vom Vertrieb über die Produktion bis hin zur Finanzabteilung und dem Management.

Unabhängig davon, ob Unternehmen gerade erst anfangen oder schon seit Jahren eine CSR-basierte Philosophie verfolgen, sind Authentizität und (Aus)Bildung der Schlüssel zum Erfolg von CSR-Maßnahmen und müssen in alle Aspekte des Geschäfts integriert werden.“

Michelle Boockoff-Bajdek, Chief Marketing and Sustainability Officer bei Skillsoft

Im zweiten Jahr in Folge ergab der Skillsoft-Bericht, dass die drei wichtigsten Prioritäten von CSR-Programmen, nämlich Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion (Diversity, Equity, Inclusion (DEI)), zur Verbesserung der Arbeitsrichtlinien beitragen und die Teilnahme am fairen Handel fördern.

Da die Gesetze weltweit bessere Geschäftspraktiken fordern, müssen die CSR-Programme von Unternehmen diesen Zielsetzungen Rechnung tragen, um im Wettbewerb zu bestehen, das Vertrauen und die Loyalität der Kunden zu gewinnen und um motivierte Mitarbeitende zu halten und hinzuzugewinnen.

Weitere Erkenntnisse aus dem Skillsoft Bericht 2023 sind:

Generative KI (GenAI) wirkt sich auf CSR- und ESG-Kriterien aus.

  • 84 Prozent der Befragten glauben, dass GenAI die ESG-Berichterstattung und Entscheidungsfindung beeinflussen wird.
  • Der größte Teil dieser Befragten sagt aus, dass GenAI bereits jetzt Governance-Initiativen unterstützt, indem sie bei der ESG-Berichterstattung und den Entscheidungsprozessen hilft.

Mitarbeiter und Führungskräfte sind sich einig über den Erfolg von CSR-Programmen.

  • Die Befragten bewerten den Erfolg der CSR-Bemühungen ihres Unternehmens mit 65 Prozent. Das Management der CSR-Programme erhält eine Bewertung von 66 Prozent.
  • Die Befragten sind der Meinung, dass Probleme mit CSR-Programmen durch Investitionen in langfristige Pläne (35 %), einschließlich Schulungs- und Ausbildungsprogrammen, behoben werden können. Weitere Lösungsstrategien sind mehr Zeit und verbessertes Mitarbeiterengagement (32 %) sowie die Schaffung von authentischen Verbindungen und Partnerschaften (20 %).

Bei der Berichterstattung bestehen weiterhin Unterschiede zwischen privaten und börsennotierten Unternehmen.

  • 70 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihr Unternehmen einen jährlichen CSR-Bericht veröffentlicht. Weniger als die Hälfte (49 %) der privaten Unternehmen wird voraussichtlich einen CSR-Bericht veröffentlichen. Im letzten Jahr waren es noch 57 Prozent. Eine Mehrheit (51 %) der öffentlichen Unternehmen wird voraussichtlich einen CSR-Bericht veröffentlichen.  
  • CSR-Berichte sind bei börsennotierten Unternehmen verbreiterter, da sie durch staatliche Auflagen und die zunehmende Rechenschaftspflicht gegenüber Investoren und anderen Stakeholdern angestoßen werden.
  • Die Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitenden sowie der Allgemeinheit war für die Befragten das zweite Jahr in Folge das wichtigste Kriterium für die Messung des CSR-Erfolgs. Neue Erfolgsmesser in diesem Jahr sind die Anerkennung durch die Branche und Auszeichnungen an zweiter Stelle, gefolgt von einer Verringerung der Treibhausgasemissionen.

CSR hat weiterhin Priorität, wird aber möglicherweise von ESG-Bemühungen in den Hintergrund gedrängt.

  • 86 % der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen über ein ESG-Programm verfügt, während 71 % das Gleiche über ein CSR-Programm sagten.
  • 62 % geben an, dass der Schwerpunkt ihrer Organisation weiterhin auf CSR liegt, da diese ein breiteres Themenspektrum abdeckt als ESG. Dennoch sagen 50 %, dass die ESG-Bemühungen die CSR-Bemühungen ersetzen.

Laden Sie den diesjährigen „Corporate Social Responsibility at Work Report“ herunter, um handlungsrelevante Erkenntnisse und Ratschläge zum Aufbau leistungsfähiger CSR-Programme zu erhalten.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*