Auch einzelne europäische Nutzer sollen über das Prism-Programm der NSA bespitzelt worden sein. [...]
In der vergangenen Woche sorgte die Aufdeckung des Prism-Programms der NSA für Furore. Im Rahmen des Geheimprojekts werden in den USA zahllose persönliche Daten von Internet-Nutzern gesammelt. Die Aktion machte auch europäische Datenschützer hellhörig, wodurch am Freitag ein Treffen zwischen US-amerikanischen und europäischen Gesetzesvertretern vereinbart wurde.
Die EU-Kommissarin für Justiz, Viviane Reding, betonte im Anschluss, dass die Datensammlung über das Mobilfunknetz von Verizon überwiegend eine „amerikanische Frage“ sei. Über Prism wurden jedoch nicht nur Mobilfunkdaten, sondern auch Details aus sozialen Netzwerken und Internet-Diensten in Europa gesammelt, wodurch die NSA die Datenschutzrichtlinien der EU gebrochen verletzt habe.
Laut Reding wurde inzwischen eine Arbeitsgruppe aus US- und EU-Vertretern der Sicherheitsbranche einberufen, die Prism näher beleuchten soll. Der amerikanische Geheimdienst habe im Rahmen des Projekts Daten von Europäern gesammelt, jedoch nur von Personen, bei denen ein dringender Verdacht auf terroristische Aktivitäten und Cyber-Crime-Machenschaften bestanden habe. Im Gegensatz zum Vorgehen in den USA würden in Europa also keine riesigen Datenmengen von allen Internet-Nutzern gesammelt, erklärt Reding.
* Denise Bergert ist Redakteurin der deutschen PCWelt.
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