PRISM-Skandal beeinflusst BYOD

Die Diskussion über den Datenhunger der USA beeinflusst laut einer neuen Studie von Mobileiron auch den Einsatz von privaten Smartphones in Unternehmen. Arbeitnehmer interessieren sich inzwischen dafür, welche Daten der Arbeitgeber auslesen kann. [...]

Die Diskussion um die eigene Privatsphäre, die mit dem Bekanntwerden der weltweiten Datenüberwachung durch Geheimdienste ausgelöst wurde, könnte möglicherweise Einfluss auf BYOD-Strategien haben. Darauf deutet eine aktuelle Studie von Mobileiron hin. Das Unternehmen hat Arbeitnehmer in Deutschland, den USA und Großbritannien befragt und wollte von ihnen wissen, wie sie den Datenschutz einschätzen, wenn sie eigene Smartphones und Tablets in die Firmenumgebung einbringen. Dabei zeigte sich, dass BYOD bereits weit fortgeschritten ist: 80 Prozent gaben an, dass sie private Geräte für ihren Beruf nutzen. Mit 93 Prozent sind dabei Smartphones am stärksten vertreten, mit Abstand folgen Laptops (73 Prozent) und Tablets (39 Prozent).

Einen großen Unterschied gibt es allerdings beim Bewusstsein, was der Arbeitgeber auf den BYOD-Geräten sehen und beeinflussen kann. 22 Prozent denken, dass der Arbeitgeber nur geschäftliche Kontakte sieht, 28 Prozent sind der Meinung, dass ihr Unternehmen E-Mails und Anhänge sehen kann. Die Mehrheit, 41 Prozent, ist dagegen der Meinung, dass der Arbeitgeber nichts sieht – und liegt damit definitiv daneben. Interessant ist, dass sich die Arbeitnehmer eher bei der Kommunikation Gedanken um Datenschutz machen als etwa bei der Nutzung von lokalisierbaren Diensten. Das Szenario der Überwachung durch den Arbeitnehmer hat sich also scheinbar nicht bewahrheitet.

Die Besorgnis beim Datenschutz liegen laut Mobileiron bei jüngeren Angestellten deutlich höher als bei älteren Mitarbeitern. Deutlich wird das beispielsweise beim Thema private E-Mails: In der Gruppe der Mitarbeiter über 55 möchten 59 Prozent der Befragten nicht, dass der Arbeitgeber diese sieht. Bei den 18 – 34 Jährigen liegt der Wert bei 69 Prozent. Noch deutlicher ist es bei Social Media: 43 Prozent der jüngeren Mitarbeiter möchten nicht, dass der Arbeitgeber diese Daten auslesen kann, in der Altersgruppe 55+ liegt dieser Wert bei 22 Prozent.

Für Arbeitgeber ist eine klare Kommunikation das einfachste Mittel, um Vorurteile und Misstrauen bei BOYD abzubauen. 26 Prozent aller Befragten wünschen sich laut Mobileiron, dass ihr Arbeitgeber genau erklärt, wie und auf welche Daten der Arbeitgeber im Rahmen von BYOD zugreifen kann. 20 Prozent möchte dagegen, dass der Arbeitgeber sie schriftlich informiert, bevor er auf ihr Gerät zugreift.

* Moritz Jäger ist Redakteur des deutschen CIO.


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