Prognosen für die Zukunft der Buchhaltung bis 2030

Eine Forrester-Untersuchung im Auftrag von Sage zeigt, wie KI Echtzeiteinblicke, ein verbessertes Risikomanagement und strategische Entscheidungsfähigkeiten ermöglichen wird. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse hat Forrester fünf Vorhersagen getroffen, wie die Buchhaltung bei KMU bis 2030 aussehen könnte. [...]

Mehr als 90 Prozent der KMU weltweit nutzen KI zur kontinuierlichen Überwachung und Erkennung von Anomalien, wodurch Fehler und Betrug im Finanzwesen um mehr als 95 Prozent reduziert werden. Damit wird das Risikomanagement gänzlich neu aufgestellt. (c) stock.adobe.com/Summit Art Creations

Mehr als drei Viertel (80 Prozent) der Unternehmen weltweit werden umfassende Ethikrichtlinien für künstliche Intelligenz (KI) einführen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie „Rechnungswesen 2030: Prognosen zu den künftigen Grenzen der KI-gestützten Transformation“, die Forrester Consulting im Auftrag von Sage unter 2.339 Führungskräften aus dem Finanzwesen von KMU durchgeführt hat. Die Untersuchung zeigt, wie KI Echtzeiteinblicke, ein verbessertes Risikomanagement und strategische Entscheidungsfähigkeiten ermöglichen wird. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse hat Forrester fünf Vorhersagen getroffen, wie die Buchhaltung bei KMU bis 2030 aussehen könnte.

„Seit Jahrhunderten verlässt sich die Buchhaltung auf Prozesse, die eine Momentaufnahme des finanziellen Zustands liefern. KI läutet ein neues Zeitalter der kontinuierlichen Buchhaltung, der kontinuierlichen Sicherheit und der kontinuierlichen Erkenntnisse ein“, sagt Aaron Harris, Chief Technology Officer bei Sage. „Dieser Wandel wird Unternehmen eine beispiellose betriebliche Effizienz, verbesserte Compliance, robustes Risikomanagement und genauere Finanzprognosen ermöglichen.“ „Auch wenn KI letztlich dazu eingesetzt wird, alle Geschäftsaktivitäten zu überwachen und Chancen sowie Risiken in Echtzeit zu erkennen, wird sie in der Branche weiterhin lediglich eine unterstützende Rolle spielen, während die Ergebnisse und Entscheidungen immer noch von Menschen getroffen werden“, so Harris weiter.

Vorhersagen für die KI-gestützte Buchhaltung im Jahr 2030

  • Eine ethische KI-Governance wird zur Priorität: Nachdem 80 Prozent der KMU umfassende Ethikrichtlinien für KI eingeführt haben, wird ethische KI bis 2030 nicht mehr zur Debatte stehen. Unternehmen werden jedoch nicht nur Richtlinien für die ethische KI einführen, sondern sie werden auch maßgeblich zur Gewährleistung ethischer Standards beitragen.
  • Das Risikomanagement wird völlig neu definiert: Mehr als 90 Prozent der KMU weltweit nutzen KI zur kontinuierlichen Überwachung und Erkennung von Anomalien, wodurch Fehler und Betrug im Finanzwesen um mehr als 95 Prozent reduziert werden. Damit wird das Risikomanagement gänzlich neu aufgestellt.
  • Das Ende des Monatsabschlusses: Echtzeitdaten werden den traditionellen Rechnungsabschluss zum Monatsende ersetzen, und 75 Prozent der KMU werden zu dynamischen, kontinuierlichen Praktiken in der Buchhaltung übergehen. Der Übergang wird vom Erfolg der kontinuierlichen Qualitätssicherung abhängen. Da KI das Risikomanagement revolutioniert, lassen sich künftig Abgleiche in Echtzeit und andere Sicherheitsfunktionen erstellen.
  • Echtzeitdaten werden Finanzentscheidungen beeinflussen: Mehr als 70 Prozent der KMU werden Echtzeitdaten in ihre Finanzentscheidungen einbeziehen, um Wachstum und Innovation voranzutreiben und so im Jahr 2030 wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Zunehmende Schaffung neuer Rollen und Möglichkeiten für Buchhalter: KI wird Routineaufgaben automatisieren, sodass sich Buchhalter auf strategisches Denken und die Bereitstellung wertvoller Geschäftseinblicke konzentrieren können. Dieser Wandel wird es Buchhaltern ermöglichen, ihr Fachwissen auf neue Weise zu nutzen, um Geschäftsstrategien und Innovationen voranzutreiben.

Weitere Studienergebnissen

  • 72 Prozent der KMU integrieren KI in ihre Buchhaltungsprozesse. Diese weitreichende Nutzung führt zu erheblichen Verbesserungen der betrieblichen Effizienz, insbesondere bei der Erkennung von Anomalien, bei der 64 Prozent der KMU KI-Tools vollständig integriert haben.
  • Da 28 Prozent der KMU jedoch noch keine umfassenden Schulungsprogramme durchführen, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die Mitarbeiter mit der KI vertraut zu machen. Eine Lösung dieses Problems ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter in der Lage sind, das Potenzial von KI optimal zu nutzen.
  • Die ethische Nutzung von KI genießt Priorität: 67 Prozent der KMU führen regelmäßige Ethikschulungen durch und bereits 57 Prozent haben formale Ethikrichtlinien eingeführt. Dieses Engagement für eine ethische Unternehmensführung stellt sicher, dass der Fortschritt der KI mit den Industriestandards im Einklang steht und das Vertrauen der Öffentlichkeit genießt.
  • 36 Prozent der Befragten davon aus, dass Echtzeitdaten bei wichtigen Finanzentscheidungen eine zentrale Rolle spielen. Dies spiegelt einen klaren Trend hin zur schnellen Datenverarbeitung im Bereich der Finanzstrategien wider.

„Es herrscht ein anhaltender Optimismus hinsichtlich des Potenzials von KI zur Verbesserung komplexer Buchhaltungsaufgaben, und dieses Potenzial wird mit zunehmender praktischer Erfahrung immer deutlicher“, so Alistair Brisbourne, Head of Technology Research, Policy & Insights bei ACCA. „Positiv zu vermerken ist auch, dass Unternehmen einen strategischen und kooperativen Ansatz zur Bewältigung ethischer Herausforderungen planen, was einige wichtige Grundwerte des Berufsstandes widerspiegelt. Es besteht eine echte Chance, ethische Standards, professionelles Urteilsvermögen und menschliche Einsichten im Buchhaltungs- und Finanzsektor weiterzuentwickeln, was wiederum diese Berufe als vertrauenswürdige Quellen für Daten und Einsichten noch weiter stärken wird. Durch den durchdachten und strategischen Einsatz von KI-Technologien kann der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer seine Fähigkeiten verbessern, seinen Kunden einen größeren Mehrwert bieten und eine noch wichtigere Rolle bei der Entscheidungsfindung in Unternehmen spielen“, führt Brisbourne weiter aus.


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