Google hat Project Fi vorgestellt. Mit günstigen Tarifen und cleverer Technik will Google als Mobilfunkanbieter punkten. [...]
Monatelang war darüber spekuliert worden, dass Google als Mobilfunkbetreiber aktiv werden will. Nun hat Google offiziell Project Fi vorgestellt und diese Gerüchte bestätigt. Allerdings vorerst nur in den USA, nur auf Einladung und nur für Android-Nutzer, die das Smartphone Nexus 6 besitzen.
Google verspricht mit Project Fi den Anwendern „eine schnellere Verbindung in den meisten Orten und bessere Verbindungen zu Wi-Fi“. Dafür nutzt Google die LTE-Mobilfunknetzwerke von T-Mobile und Sprint. Zusätzlich nutzt Project Fi aber auch eine neue Technik, bei der parallel zu LTE auch immer – wenn vorhanden – ein lokales öffentliches Wi-Fi-Netzwerk zur Übertragung von Daten und Telefongesprächen genutzt wird. Dabei werden alle Daten verschlüsselt über diese Wi-Fi-Netzwerke geleitet, um ein Ausspionieren der Daten zu verhindern.
Der Grundpreis von Project Fi liegt bei 20 US-Dollar (etwa 18,73 Euro). Dafür dürfen die Nutzer unbegrenzt Telefongespräche führen und Textnachrichten versenden. Die Übertragung von Daten schlägt mit 10 US-Dollar (9,40 Euro) zu Buche, wobei die Nutzer des Tarifs vorab angeben müssen, wie viel GB sie benötigen und den entsprechenden Betrag auch vorab zahlen müssen. Wer also Project Fi mit 2 GB Datenvolumen nutzen möchte, der zahlt pro Monat 40 US-Dollar (etwa 38 Euro). Aber es gibt dabei eine Besonderheit: Wer weniger Datenvolumen verbraucht, der erhält von Google am Ende des Monats eine entsprechende Gutschrift.
Project Fi kann auch außerhalb der USA genutzt werden, wobei dann für die Nexus-6-Besitzer die bei T-Mobile üblichen Auslandspreise anfallen. Als Besonderheit gilt im Ausland, dass die gebuchten Gigabyte auch im Ausland ohne Extrakosten verbraucht werden dürfen. Allerdings hier nur mit einer Maximalgeschwindigkeit von 256 kps (3G).Project Fi ist nicht viel günstiger als die in den USA verfügbaren anderen Mobilfunktarife. Allerdings könnte Google mit den kundenfreundlichen Extras punkten. Unklar ist aber derzeit noch, wie viele öffentliche Hotspots mit entsprechender Geschwindigkeit und Verlässlichkeit verfügbar sein werden. Zum Start dürfen ohnehin nur ausgewählte Nexus-6-Nutzer nach einer Einladung auf die Nutzung des Angebots hoffen.
* Panagiotis Kolokythas ist Redakteur der PC-Welt.
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