Project Loon: Googles Internet geht in die Luft

Die Labore des Bereichs Google X sind dazu da, um große oder waghalsige Ideen zu entwickeln. Eine davon ist die Internet-Versorgung mit Hilfe eines Netzwerks von Ballons. In Neuseeland startete dazu ein Pilotprojekt. Die Geschwindigkeit der Internetzugänge soll mit 3G vergleichbar sein. [...]

In der Nähe des Lake Tekapo auf der Südinsel habe man 30 Ballons für ein Pilotprojekt gestartet, teilte das Unternehmen am Samstag in Christchurch mit. Google will Regionen ohne Internetanschluss aus Ballons in 20 Kilometer Flughöhe mit einem Netzzugang versorgen. Eine Gruppe von 50 Testern habe in Neuseeland spezielle Internetantennen erhalten und könne sich mit dem ballongestützten Netzwerk verbinden. Die Internet-Daten werden per Funk über Bodenstationen von und zu den Ballons übertragen. Die Ballons können untereinander kommunizieren und bilden nach Angaben von Google ein Netzwerk in der Luft.

Die Ballons versorgen sich via Solarzellen selbst mit Strom. Da sie in der Stratosphäre über den Wolken fliegen sollen sie mit genug Strom versorgt werden, um mit einer 4-stündigen Ladung 24 Stunden ihr Auslangen zu finden. Sie fliegen den Angaben zufolge doppelt so hoch wie Passagierflugzeuge, somit kommen sie den Flugrouten nicht in die Quere. Die Geschwindigkeit der Internetzugänge soll mit 3G vergleichbar sein.

Das „Projekt Loon“ ist in der Einheit Google X entworfen worden. Sie hat den Auftrag, nach radikal neuen Technologielösungen zu suchen, „um die wirklich großen Probleme der Welt zu lösen“. Diese Abteilung ist direkt Google-Mitbegründer Sergey Brin unterstellt. Dort wurde auch die Datenbrille Google Glass entwickelt.

„Wir halten einen Ring von Ballons für möglich, die, von stratosphärischen Winden vorwärts getrieben, den Erdball umrunden und den Menschen auf der Erde eine Verbindung zum Internet ermöglichen“, schrieb Projektleiter Mike Cassidy in einem Blogeintrag. Das Internet sei eine der Technologien, die das Leben der Menschen mit am stärksten verändert hätten. „Für zwei Drittel aller Menschen jedoch ist ein schneller, bezahlbarer Internetanschluss noch immer nicht verfügbar.“ Der ballongestützte Internetzugang könne diese Probleme lösen. Die Erfahrungen des Pilotversuchs in Neuseeland sollen verwendet werden, um die Technologie zu verfeinern und die nächste Phase für das Projekt voranzutreiben.

Auf der Google+-Seite von Project Loon erfahren Sie mehr. (apa/rnf)


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