Die Kombination von Techniken und Lösungen zur Prozessautomatisierung macht Unternehmen produktiver, schneller und kundenfreundlicher. [...]
Wer Produkte und Services effizienter entwickeln, günstiger produzieren und schneller auf den Markt bringen will, muss automatisieren, und zwar nicht nur Fertigungsumgebungen, sondern auch Geschäftsprozesse. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Deshalb setzen sich in Unternehmen Automatisierungstechnologien durch wie Business Process Management (BPM) und Robotic Process Automation (RPA).
Einen Schritt weiter weist ein Begriff, den das Analystenhaus Gartner 2019 in die Welt gesetzt hat: Hyperautomation. „Es handelt sich um einen Ansatz, der Folgendes besagt: Alles, was automatisiert werden kann, wird letztlich auch automatisiert“, definiert Cathy Tornbohm, Distinguished Vice President Analyst bei Gartner. „Es handelt sich bei Hyperautomation somit um keine Technologie, sondern um unterschiedliche Typen von Software-Tools, durch die sich manuelle Aufgaben ersetzen lassen, und zwar im Geschäftsbetrieb und in der IT“, so Tornbohm.
„Es handelt sich bei Hyperautomation um keine Technologie, sondern um unterschiedliche Typen von Software-Tools.“
Mittlerweile haben weitere Beratungsunternehmen die Idee von Gartner aufgegriffen. Forrester beispielsweise spricht von „Digital Process Automation“ (DPA), IDC von „intelligenter Prozessautomatisierung“. Das macht es für Interessenten nicht gerade einfach, sich einen Überblick über die Angebote im Bereich Hyperautomation zu verschaffen.
Die Kernkomponenten
Zu den Werkzeugen und Anwendungen, die Hyperautomation kombiniert, zählen neben Robotic Process Automation und Low- und No-Code-Plattformen Lösungen aus dem Bereich Erfassen, Automatisieren und Verwalten von Prozessen (Business Process Management, Process Mining). Hinzu kommen Komponenten wie KI- und Machine-Learning-Funktionen sowie iPaaS-Plattformen.
Peter Haase, Field Marketing DACH des Software-Hauses Boomi, weist auf einen weiteren Gesichtspunkt hin: „Ergänzend zu Gartners Definition muss unbedingt der Aspekt Workflows berücksichtigt werden, im Idealfall der von automatisierten Arbeitsabläufen.“
Auf welche Komponenten ein Unternehmen letztlich zurückgreift, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel:
- Welche Ziele sollen mit Hyperautomatisierungs-Projekten verfolgt werden? Beispiele sind Kosteneinsparungen, eine höhere Geschäftsagilität, eine bessere Unterstützung der Digitalisierung, ein optimierter Kundenservice sowie eine Reduzierung der Fehlerquote, die mit manuellen Prozessen verbunden ist.
- Welche Automatisierungs-Tools sind bereits im Einsatz und mit welchem Aufwand lassen sich diese zu einer Hyperautomation-Lösung zusammenfassen?
- Wie ist es um die Expertise und die Ressourcen der IT-Abteilung bestellt? Sie ist es, die letztlich diese Tools und Plattformen miteinander verknüpfen muss.
- Ist es für den Anwender akzeptabel, eine (Public-)Cloud-Plattform zu nutzen?
- Wie viel Geld möchte ein Unternehmen für Hyperautomation aufwenden?
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