„Put People in the Center“

COSMO CONSULT sieht Menschen als wesentlichen Erfolgsfaktor. Deshalb steht eine – darauf ausgerichtete – wertebasierte Kultur im Mittelpunkt. Dietmar Winterleitner, Managing Director von COSMO CONSULT SI, im Interview. [...]

Dietmar Winterleitner, Managing Director von COSMO CONSULT SI (c) COSMO CONSULT
Dietmar Winterleitner, Managing Director von COSMO CONSULT SI (c) COSMO CONSULT

COSMO CONSULT ist ein international agierendes IT-Beratungs- und Implementierungsunternehmen. Der Digitalisierungspartner bedient den Markt unter anderem mit eigenen Branchenlösungen auf Basis Microsoft Dynamics etwa in den Bereichen Environmental Services, Life Science oder Print&Packaging. „Wir sind hier recht breit aufgestellt. Zusätzlich wird unsere internationale Finanzexpertise von unseren Kunden hoch geschätzt“, sagt Dietmar Winterleitner, Managing Director von COSMO CONSULT SI, im Gespräch mit transform! „Unsere Lösungen laufen durchwegs in der Cloud, genauer gesagt auf der Cloud-Plattform Microsoft Azure. Damit ist für unsere Kunden sichergestellt, dass ihre Business-Anwendungen den höchstmöglichen Schutz genießen, und zwar gegen Ausfälle und andere Desaster.“

Der Geschäftsführer sieht im Bereich ERP drei große Trends: „Einerseits suchen Unternehmen nach Implementierungspartnern mit Branchenbezug, denen die Anforderungen der Unternehmen bekannt sind und die Systeme an spezifische Prozesse anpassen können. Dazu ist es wichtig, die jeweilige ›Sprache‹ der Branche zu sprechen, um auch glaubwürdig zu sein. Insbesondere hilft die Branchenexpertise, sich in einzelne Anwendungsbedürfnisse einzufühlen und entsprechende Prozesse zu designen.“

Der zweite Trend betrifft Dietmar Winterleitner zufolge vor allem das Enterprise-Segment beziehungsweise international aufgestellte Unternehmen. „Hier werden Finanzthemen hoch priorisiert. Weitere Themen sind Konsolidierung, abgestimmte Prozesse und einheitliches Berichtswesen über Ländergrenzen hinweg. Da fällt oft auf, dass der Supply-Chain-Teil tatsächlich untergeordnet ist, manchmal auch mit alternativen Systemen abgedeckt wird. In diesem Bereich tun sich lokale (Software-)Beratungsunternehmer natürlich oft schwer. Das ist die Spielwiese der großen ERP-Partner.

Nicht zuletzt bemerken wir bei großen, sowohl Finance- als auch Logistikprozesse umfassenden Projekten einen starken Drang zur Abdeckung von End-to-End-Prozessen. Damit einher geht, dass eine Einführung von Business-Software nicht mehr an den Grenzen von ERP halt macht, sondern zum Beispiel auch typische CRM- oder Reporting-Themen betrachtet werden. Das bedingt eine Einführungsmethodik, die es erlaubt, andere Systeme einzubeziehen und zu integrieren – nach dem Motto ›alles dorthin, wo es am einfachsten abzubilden ist‹. Für uns als Microsoft-Partner bedeutet das, dass wir auch Fachleute zur Verfügung haben müssen, die Themen wie ERP, CRM, PowerBI oder PowerPlatform ohne Scheuklappen gleichwertig betrachten können. Diese Rolle haben wir als End-to-End-Solution-Architekt etabliert.“

Kosten im Griff

Auf die Frage, wo die größten Herausforderungen bei Implementierungsprojekten sind, antwortet der COSMO CONSULT SI-Chef, dass die Anforderungen immer umfangreicher werden – nicht nur bei Enterprise-Kunden. Da würde auch das Thema End-to-End-Prozesse hineinspielen. „Daher dauern diese Einführungen immer länger und können sehr aufwändig sein. Je länger ein Einführungszyklus dauert, desto weniger sind klassische Wasserfall-Modelle geeignet, bei denen zu Beginn über Details von Funktionalitäten gesprochen wird, die erst in zwei bis drei Jahren tatsächlich schlagend werden. Da sich Unternehmen aber immer schneller wandeln, sind agile Elemente genauso wie Change-Management-Themen unabdingbar in eine Projektimplementierungsmethodik zu integrieren. Unser Vorgehensmodell ›Baseline‹ zeigt genau in diese Richtung. Darin versuchen wir alles vorab zu definieren, was auch tatsächlich zu Beginn entschieden werden kann und alle Themen agil zu betrachten, die einem Wandel unterliegen. Zentral darin ist das Thema Projektreporting, wo wir den Kunden die Sicherheit geben, trotz agiler Ansätze das Thema Kosten immer im Griff zu haben.“

Vordefinierte KI-Services

Es gibt heute kein Gespräch im Tech-Bereich, das ohne KI-Fokus abläuft. Auch Dietmar Winterleitner ist wie viele andere überzeugt, dass künstliche Intelligenz eines der zentralen IT-Themen sei „mit Hang zum Game Changer. Unbestritten ist, dass KI, wie auch jede solcher disruptiven Technologien, sowohl im wirtschaftlichen aber auch gesellschaftlichen Umfeld erstaunliche Potenziale bietet. Der Zweck der Nutzung trennt Chance von Risiko. Da sind Regularien unabdingbar, wiewohl ich denke, dass da noch keine wirklich zielführenden Ideen im Raum stehen, wie diese aussehen könnten.“

COSMO CONSULT beschäftigt sich schon seit längerem mit KI, auch in Verbindung mit Business-Software. Als Beispiel nennt der Geschäftsführer „COSMA“, ein digitales Assistenz-System, das die Vorteile von KI und Machine Learning in Verbindung mit sogenannten Generative Pre-trained Transformers nutzt, um unter anderem Support-Strukturen bei den Kunden zu verbessern. „Solche vordefinierten KI-Services sind im Bereich von Business-Software allerdings noch spärlich vorhanden, werden aber in Zukunft vermehrt angeboten. Schon jetzt zeichnet sich ein Trend ab, wo Organisationen KI-affine Beratungsunternehmen engagieren, um diese Technologie im eigenen Betrieb nutzbar zu machen.“

Gelebte Diversität

COSMO CONSULT ist, wie nahezu alle in der IT-Branche, ständig auf der Suche nach Fachkräften. „Wir sehen bei künftigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Forderung nach flexibler Gestaltung des Arbeitsortes, dem wir mit Flex-Office-Modellen gerne nachkommen. Immer mehr kommt aber auch der Wunsch nach Vier-Tage-Wochen oder Teilzeit auf uns zu, worüber wir – je nach Aufgabengebiet – gerne sprechen. Natürlich darf eine individuelle Vereinbarung nicht zu Lasten der Kollegen und Kolleginnen gehen, darauf legen wir Wert.“ In Zeiten von Home-Office und Flex-Office oder auch den beliebten Auslandsaufenthalten sei es herausfordernd, den Menschen das Gefühl von Integration, Teamgefüge und Zugehörigkeit zu geben, so Dietmar Winterleitner. „Wir schaffen das großteils durch das Anbieten von gemeinsamen Aktivitäten, Feiern an den Standorten aber auch übergreifend. Da ist aber auch jeder und jede Einzelne gefordert, sich einzubringen. Das klappt ganz gut. Es ist uns wichtig, authentisch zu bleiben und den COSMO-Spirit zu teilen. Abgesehen davon ist allerdings der Gehalts-Wettbewerb sehr stark und fördert die Wechselbereitschaft“, so Winterleitner, der als zweifacher Faustball-Vizeweltmeister auch eine starke sportliche Seite zeigt.

Was das Thema Diversität betrifft, hat das Unternehmen bei rund 1500 Beschäftigten weltweit einen Frauenanteil von 35 Prozent. „In Österreich beobachten wir themenspezifische Besonderheiten. So wird der Bereich Environmental Services großteils von weiblichen Consultants getragen, der Bereich Print&Packaging von männlichen. Internationalität wird bei COSMO CONSULT stark gefördert, zum Beispiel durch die Möglichkeit, auch von anderen unserer weltweiten Standorte zu arbeiten. Wir setzen auf Menschen, die offen sind, mit anderen Kulturen zu arbeiten, denn global zu agieren ist schon aufgrund unseres Geschäftsmodells unabdingbar. Das schätzen auch unsere Kunden und sehen es als Mehrwert von COSMO CONSULT.“

Apropos Unternehmenskultur: „›Put People in the Center‹ ist nicht nur ein Leitsatz unserer Unternehmensphilosophie, wir betrachten den Menschen sowohl intern als auch in unseren Projekten nicht als Ressource, Faktor oder Kapazität. Wir richten unser Handeln und unsere Werte auf die gegenseitige Unterstützung und Förderung“, sagt der Managing Director von COSMO CONSULT SI, Dietmar Winterleitner, abschließend.

Der Artikel erschien in der Ausgabe transform! 02/2023.


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