Putzen lassen – PCtipp hat fünf Putzroboter getestet

App-gesteuerte 2-in-1-Putzroboter, die saugen und nass aufwischen, sorgen für eine blitzblanke Wohnung. Der Kaufratgeber von PCtipp erklärt, worauf Sie bei der Anschaffung genau achten sollten. Plus: Fünf aktuelle Geräte im Test. [...]

Foto: FaisalMehmood/Pixabay

Sobald der Putzroboter in Betrieb ist, soll er vor allem eines erledigen: die ordentliche Reinigung der Wohnung oder des ganzen Hauses. Die praktische Umsetzung variiert allerdings und ist gerade wegen des individuellen Wohnungszuschnittes nicht immer unproblematisch.

Der Saubermann muss an scharfen Treppenkanten «schwindelfrei» sein, in entfernteste Ecken vorstoßen und einen möglichst langen Atem haben, um auch größere Wohnbereiche ohne mehrfaches Stromtanken komplett zu reinigen.

Die besseren Modelle können nicht nur saugen, sondern auch wischen, womit diese auch einen nassen Aufwisch des Parkettbodens zufriedenstellend erledigen.

Solche 2-in-1-Modelle haben wir für diese Kaufberatung getestet. Sie finden alle Details zu den Testkandidaten in der Tabelle auf der letzten Seite. Den Testsieger und Preistipp besprechen wir separat.

In dieser Kaufberatung beantworten wir zudem die wichtigsten Fragen rund um den Einsatz von Reinigungsrobotern.

Tipp: Eine Alternative zu den vorgestellten Robotern ist der 950 Euro teure Dyson V15 Detect Submarine – ein Nass-Trocken-Staubsauger, der sich per Hand bedienen lässt.

DIE GETESTETEN PUTZROBOTER

  • Dreame L10 Ultra
  • Grundig VCR 6970
  • iRobot Roomba Combo i8+
  • Medion X20 SW+
  • Roborock S8 Pro Ultra

Weshalb sollte ich überhaupt einen Putzroboter zulegen?

Roboterstaubsauger können den Alltag spürbar erleichtern. Sie heben die Füße hoch, während die Putzhilfe Ihre Wohnung saugt. Gerade wenn es darum geht, die Ecken des Hauses zu reinigen oder in nur schwer nur zu erreichenden Winkel zu gelangen, können die neuen Modelle überzeugen.

Zudem kommt für eine besonders gründliche Reinigung nach dem Saugen noch die Nass-Wischfunktion zum Einsatz. Dabei wird zuerst der Boden feucht benetzt, um ihn gleich trocken aufzuwischen.

Die vollautomatischen Putzteufel lernen außerdem ständig dazu, um das Reinigen qualitativ und zeitlich zu optimieren.

Unterm Strich erspart der Robot Ihnen wertvolle Zeit, die anderweitig verwendet werden kann. Womöglich bleibt auch mehr Geld am Monatsende übrig, sofern man bisher auf die Dienste einer Raumpflegekraft zurückgegriffen hat: Den Putzroboter müssen Sie nur einmal bezahlen.

Wie reinigt der Putzroboter?

Typischerweise scannen und vermesst die Roboter auf ihrer allerersten Reinigungsfahrt das Zimmer; entweder mit einer Kamera oder punktgenau per Laser. Danach werden daraus Zonen respektive Landkarten erstellt, um stationären Hindernissen wie einem Schrank, Sofa, Sessel etc. auszuweichen und den Raum auf dem optimalen Weg zu reinigen.

Höher gelegene Türschwellen oder auch Flächen unter Schränken werden nicht umfahren, sondern überwunden respektive durchfahren und gereinigt.

Und ganz wichtig: Mit jedem neu eingespielten Software-Update gibt es meistens Verbesserungen. Dazu können Sicherheitsprotokolle zählen oder auch die Navigation auf besonderen oder in engen Bereichen. Zudem merzen die Hersteller mit neuer Betriebs-Software kleinere Fehler aus.

Welche standardisierten Typen und Formen gibt es?

Unterteilen lassen sich die Geräte in reine Trockensaugroboter und Modelle mit Wassertank. Die 2-in-1-Kombinationen haben neben ihrer klassischen Trockensauger- auch eine Nass-Wischfunktion. Und genau solche Doppel-Modelle haben wir in der Tabelle auf der letzten Seite getestet.

Des Weiteren gibt es Saugroboter, die zusätzlich über eine Entleer-Station (siehe nächster Punkt) verfügen.

Zur Form: Die Geräte haben entweder eine tellerrunde, flache Bauform oder eine «D»-Form. Bei Zweiterer hat der Staubsauger eine Bürste direkt an der Kante statt zwischen den Rädern wie bei runden Robotern. Dadurch haben sie gewisse Vorteile, um mit ihrer Bürste in die Ecken respektive in Wandkanten vorzudringen.

TESTSIEGER: ROBOROCK S8 PRO ULTRA

Testsieger: Roborock S8 Pro Ultra
PCtipp.ch

Das Design des S8 Pro Ultra ist kompakt, was ihm ermöglicht, auch unter flachen Möbeln oder in schwer erreichbaren Bereichen zu reinigen. Er hat ein Saug- und Wischsystem, ist für nahezu alle Böden geeignet und mit einer Saugkraft von maximal 6000 Pascal sehr gründlich.

Beeindruckend sind zudem die Selbstreinigungsfunktionen des 2-in-1-Geräts. Es ist selbstwaschend/-trocknend und kann sich selbstständig nachfüllen bzw. entleeren. In der Dockingstation sind dazu je ein Wassertank für Frisch- und Dreckwasser und ein Müllbehälter integriert.

Die Inbetriebnahme ist vorbildlich und wird mit der App ruckzuck erledigt. Sowieso gehört die App-Steuerung zu den Highlights des S8 Pro Ultra. Sie ist benutzerfreundlich und bietet eine Vielzahl von Funktionen: Von der Reinigungsplanung bis zur individuellen Raumzuweisung ermöglicht die App eine präzise Steuerung des Roboters. Auch die Option, Zeitpläne festzulegen und Reinigungszonen zu definieren, sind in der Mini-Software transparent aufgeführt und funktionierten im Test zuverlässig.

Bezüglich Navigation setzt der S8 Pro Ultra auf Lasertechnologie. Im Test konnte der Roboter damit die Räume gründlich und schnell reinigen. Hindernisse wurden erkannt und umfahren, wobei die Route neu angepasst wurde, falls nach dem Kartografieren Tische oder Stühle umgestellt wurden. Selbst in engen Ecken überzeugte die Reinigungsfunktion. Zur Wischfunktion: Der S8 Pro Ultra kommt mit einem Wassertank, die Wischstärke ist anpassbar.

Die Akkulaufzeit des S8 Pro Ultra lag im Test bei etwa 2,5 Stunden, womit sich mittlere bis große Wohnungsflächen problemlos putzen lassen. Sobald der Akku nachließ, kehrte der Roboter automatisch zur Ladestation zurück und setzte seine Reinigungspflichten anschließend fort.

Fazit: Der 1499 Euro teure Roborock S8 Pro Ultra ist ein echter Alleskönner. Er überzeugt mit seiner Bedienung, starken Reinigungsleistung, cleveren Navigation sowie einer Vielzahl an praktischen Funktionen.

Worauf sollten Anwender beim Kauf achten?

Hersteller rüsten die fahrenden Saubermacher mit einer Vielzahl an interessanten und raffinierten Funktionen aus: Aktuelle Modelle sollten unbedingt eine Mindeststeighöhe (wichtig bei Türschwellen) von 2 Zentimetern meistern.

Diese müssen sie überwinden, sonst ist der Reinigungsvorgang schneller zu Ende wie das sprichwörtliche «Amen in der Kirche». Meist sind die Modelle dazu mit großen Rädern ausgestattet, mit deren Hilfe die Roboter über Erhebungen fahren können. Zudem sind die Putzhelfer teilweise so flach gebaut, dass sie selbst unter Schränken fahren und reinigen können.

Sehr gut: Dreame L10 Ultra
Quelle: PCtipp.ch

Ist die Arbeit getan oder geht der Putzhilfe der Strom aus, fährt der Sauger brav an die Ladestation zurück, klinkt sich in die Basis ein, um sich aufzuladen und/oder zu entleeren. Wichtig deshalb: Achten Sie auf eine möglichst große Akkukapazität. Sehr gute Modelle bieten Laufzeiten von bis zu 5 Stunden.

Diese reduziert sich natürlich, wenn der Sauger viel stoppen und wieder anfahren muss – analog zum Spritverbrauch beim Auto im Stadtverkehr. Je nach Reinigungsprogramm-Qualität (mehr dazu später) schmilzt die Zeit allerdings dahin – im Vergleich zur Herstellerangabe auf etwa 50 bis 70 Prozent des angegebenen Höchstwerts. 

Das Entleeren des Drecks sollte schnell und sauber vonstattengehen. Auch hier gilt es, sich zu informieren, damit man den Dreck am Schluss nicht selbst wegkehren muss. Und: Das Entleeren des Dreckbehälters geschieht mit Druck, weshalb dies in der Praxis immer von Lärm begleitet wird.

Wie verlaufen die Inbetriebnahme und Bedienung?

Die Inbetriebnahme läuft immer nach ähnlichem Prinzip ab. Zuerst wird der Staubsauger komplett zusammengesetzt, was auch die Wasserbetankung entsprechender Modelle einschließt. Im zweiten Schritt wird die App auf das Smartphone geladen. Anschließend lässt sich der Staubsaugroboter mithilfe des Smartphones synchronisieren.

Wichtig: Ist die erste Kontaktaufnahme erfolgreich, meldet sich die App mit einem Software-Update für den Roboter. Dieses sollte man auf jeden Fall ausführen, um sicher zu sein, dass es beim Saugen oder Wischen keine Probleme gibt.

Zwar lassen sich die Staubsauger auch rudimentär über Tasten direkt am Gerät steuern, deutlich praktischer ist es aber, auf die entsprechende App des Herstellers zurückzugreifen. Denn über diese lässt sich nahezu alles einstellen und regeln.

Dazu gehören nach der ersten Fahrt die einzelnen Zonen, um etwa Hindernisse, mit denen der Roboter Probleme hat (Teppiche, höhere Türschwellen oder auch wertvolle Gegenstände wie alte Kommoden etc.), automatisch in sicherem Abstand zu umfahren. Des Weiteren verfügen die Apps über Statusanzeigen, wenn eine Wartung nötig wird, um die Filter, Bürsten und Sensoren zu reinigen oder auch Tanks neu aufzufüllen.

PREISTIPP: MEDION X20 SW+

Preistipp: Medion X20 SW+
PCtipp.ch

Der Medion X20 SW+ ist gleichzeitig Saug- und Wischroboter und sogar mit einer Absaugstation ausgestattet. Der recht schlank gebaute Putzteufel saugt also nicht nur Staub und Schmutz, sondern wischt auch nach. Vor allem aber ist er mit 300 Euro das günstigste 2-in-1-Modell im Testfeld.

Die Inbetriebnahme ist einfach: Am besten wird zuerst Medions Life+-App heruntergeladen und damit der Roboter synchronisiert. Danach reicht es, den Putzteufel per Knopfdruck zu starten.

Mit der Medion-Life+-App ließ sich der Roboter nicht nur steuern, sondern wir konnten sogenannte No-Go-Zonen (Verbotszonen) oder spezielle Raumreinigungs-Methoden definieren.

Geht der Akku nach ca. 2,5 Stunden zuneige, kehrte der Roboter artig zur Ladestation zurück, um sich eine neue Strominfusion zu geben. Im Test erkannte er außerdem zuverlässig Hindernisse und navigierte per Laser durch die Räume. Auch bei den Übergängen von einem zum anderen Raum gabs keine Probleme.

Der Medion X20 SW+ bietet eine starke Saugkraft bis 3000 Pascal für Schmutz- und Staubpartikel. Auch in den Ecken und in schwer zugänglichen Bereichen wurde zuverlässig gereinigt. Der Wassertank hielt für etwa 45 Quadratmeter, muss aber, wenn er leer ist, per Hand aufgefüllt werden. Und auch das an der Unterseite des Saugers geheftetes Wischtuch muss zur Reinigung vom Anwender selbst gesäubert werden.

Ein kleiner Tipp: Bei hartnäckigem Schmutz empfiehlt es sich bei der Wischintensität, die stärkste Variante zu benutzen. Damit wurde es bei uns richtig sauber.

Die Lautstärke des Roboters blieb während des Betriebs recht niedrig. Dennoch sollte man sich ein ruhiges Zimmer im Haus suchen, während der Medion-Roboter seine Arbeit erledigt.

Fazit: Der Medion X20 SW+ ist eine kleine, günstige Hausfee. Er verfügt über eine gute Saugleistung, effiziente Wischfunktion und smarte Steuerungsmöglichkeiten.

Welche Reinigungsqualität kann man erwarten?

Das hängt schlicht und einfach von der Qualität des Roboters ab. Hier gilt: Informieren Sie sich vor dem Kauf. Lassen Sie sich beraten und wenn möglich Ihren Wunschsaugroboter live vorführen. Natürlich helfen auch die Spezifikationen weiter sowie unsere Wertungen in der Tabelle auf der nächsten Seite.

Laminat, Parkett, Hart- oder Steinböden machen heutigen Putzrobotern kaum mehr Probleme. Wichtig sind allerdings Hinweise des Herstellers auf Besonderheiten: Kommt der Putzteufel auch mit hohen Teppichen zurecht oder bei solchen, die an ihren beiden Enden feine Fäden aufwiesen? Dort bleiben «günstigere» Putzmodelle ab und an hängen. Auch kleine Bettvorleger machen diesen eventuell Probleme.

Im Falle einer Nassreinigung ist es wichtig, über welche Wasserkapazität der Wassertank verfügt respektive wie viel Quadratmeter der Wassertank abdeckt. Fällt er zu klein aus, muss man öfters nachfüllen. Die gute Nachricht für Haustierfreunde und Allergiker: Saugroboter sind mittlerweile für beide Kategorien zu gebrauchen. Dank des mitgelieferten Putzwerkzeugs lassen sich die Putzteufel auch von filzigen Tierhaaren reinigen.

Wie hoch sind die Preise?

Die Preise aktueller Modelle beginnen zwischen 300 und 400 und gehen bis über 1600 Euro. Abhängig ist der Preis nebst der Qualität auch von den Funktionen.

Preistreiber sind beispielsweise eine zusätzliche Auflade- respektive Absaugstation mit Frisch-/Schmutzwasserbehälter (eventuell mit automatischem Austausch) oder eine Nass-Wischfunktion.

Auch eine ausgeklügelte Hinderniserkennung via Kamerasystem oder Lasertechnologie können den Saugroboter verteuern. In der Tabelle unten finden Sie unsere Auswahl an aktuellen Modellen. Wir haben fünf Putzroboter mit Saug- und Nass-Wischfunktion ausgiebig getestet und bewertet.

Fazit und Testübersicht

Fazit: große Auswahl, faire Preise

Die Putzteufel sind dank einfacher Programmierung autonom unterwegs, reinigen auf App-Befehl nach festgelegten Zeitplänen, und zwar rund um die Uhr. Der große Vorteil: Sie putzen auch dann, wenn keiner daheim ist, und sie niemanden stören. Selbst Hindernisse wie Türschwellen sind mittlerweile kein Problem mehr.

Was aktuelle Geräte sonst noch alles drauf haben, erfahren Sie in dieser Kaufberatung und der Übersichtstabelle.

Testsicherübersicht: Reinigungsroboter ab 300 Euro
Quelle: PCtipp.ch

*Daniel Bader Spezialist für Drucker, Netzwerke, TVs und Heimkino. Aber auch PCs, Smart Home, coole Haushaltsgeräte und alles, was nachaltig ist, begeistern mich. 


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