Damit die Erderwärmung nicht mehr als 1,5 Grad bis 2030 steigt, müssen die Anstrengungen der Länder um den Faktor 7 beschleunigt werden, so der PwC Net Zero Economy Index. [...]
Der aktuelle PwC Net Zero Economy Index ist ein Weckruf: Die jährliche erforderliche Dekarbonisierungsrate liegt nun bei 17,2 Prozent, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu halten. Ein enormer Sprung im Vergleich zu den 2,5 Prozent, die im vergangenen Jahr erreicht wurden. Das zeigt eindeutig, dass die Welt beträchtlich hinter den notwendigen Anstrengungen herhinkt, um ein sicheres Klima für die Zukunft zu gewährleisten.
Das Ergebnis unterstreicht die große Lücke zwischen den globalen Klimazielen und dem realen Fortschritt. Seit dem Jahr 2000 hat kein G-20-Land eine jährliche Dekarbonisierungsrate von über 11 Prozent pro Jahr erreicht. Als Spitzenreiter konnte Großbritannien 2014 eine Rate von 10,9 Prozent verzeichnen. Zum Vergleich: Während die G7-Staaten 2022 eine Reduktion von 1,2 Prozent erreichten, schafften die E7-Staaten eine Rate von 2,8 Prozent.
Die PwC-Analyse verdeutlicht, dass alle Länder ihre Anstrengungen intensivieren müssen, um die vom IPCC für 2030 gesetzten Ziele zu erreichen. Dies beinhaltet eine Emissionsreduktion um 43 Prozent und eine Reduktion der Kohlenstoffintensität um 78 Prozent innerhalb von sieben Jahren.
Positive Entwicklung bei erneuerbaren Energien
Ermutigend ist jedoch der starke Anstieg bei der Nutzung erneuerbarer Energien im vergangenen Jahr. Solarenergie wuchs um beeindruckende 24,4 Prozent und Windenergie um 13,1 Prozent. Diese Entwicklung ist vor allem in Asien, den USA und Europa zu beobachten. Für eine nachhaltige Wirkung müssen diese Fortschritte in breitere wirtschaftliche Veränderungen und verstärkte Unterstützung für Entwicklungsländer übergehen.
„Dass wir die Welt siebenmal schneller dekarbonisieren müssen, ist ein Weckruf und kein Grund zum Verzweifeln“, versucht Thomas Steinbauer, Partner und Net Zero Leader bei PwC Österreich, die Länder zum Handeln aufzurufen. „Wenn Unternehmen und Politik Hand in Hand arbeiten, sind drastische Veränderungen möglich. Der schnelle Ausbau von Wind- und Solarenergie in vielen Regionen zeigt: Wandel ist machbar“, ist Steinbauer überzeugt und fügt hinzu: „Die Welt beginnt, wirtschaftliches Wachstum von CO2-Emissionen zu entkoppeln. Jetzt müssen wir diesen Trend beschleunigen.“
Ausbau erneuerbarer Energie in Österreich
Auch hierzulande ist das Ambitionsniveau für den Ausbau der Erneuerbaren hoch. Die Stromstrategie 2040 von Österreichs Energie sieht eine Verdopplung der aktuellen Produktionsmengen aus Erneuerbaren sowie eine Verdreifachung der Kapazitäten bis 2040 vor. Darin geht man von einem PV-Anstieg auf 30 GW aus. Ohne Mithilfe seitens der Bevölkerung wird es allerdings schwer, schränkt Michael Sponring, Energieexperte bei PwC Österreich, die Realisierbarkeit ein: „Um solche Zahlen realistisch erreichen zu können, ist auch die Unterstützung der Bevölkerung notwendig, da die Energiewende auch sichtbar ist und das Landschaftsbild verändern wird.“
Den vollständigen Net Zero Economy Index 2023 im englischen Original finden Interessierte unter: www.pwc.co.uk/services/sustainability-climate-change/insights/net-zero-economy-index.htm
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