Qualcomm kündigt mit Snapdragon Ride eine neue Plattform für das autonome Fahren an. Diese solle besonders energieeffizient sein. [...]
Autonomes Fahren: Qualcomm hat auf der gerade in
Las Vegas stattfindenden Consumer Electronics Show (CES) den Start einer
neuen Plattform für autonomes Fahren angekündigt. Die Lösung trägt den
Namen Snapdragon Ride und richtet sich an die Hersteller fortschrittlicher Assistenzsysteme sowie vollautonomer Systeme für Taxis und Lastwagen.
Die
technische Basis der Plattform bildet dabei eine Kombination aus SoCs
(System-on-a-Chip) aus der neuen Snapdragon-Ride-Safe-Prozessorfamilie
sowie dem Beschleuniger Snapdragon Ride Safety Accelerator und dem
Software-Paket Snapdragon Ride Autonomous Stack. Die einzelnen Elemente
lassen sich je nach Bedarf einsetzen, so Qualcomm.
Je nach
Anwendungsfall verändert sich entsprechend auch die Rechenleistung. Wird
die Plattform für teilautonomes Fahren der Stufe 1 oder der Stufe 2
verwendet, sind bis zu 30 Tera-Operations pro Sekunde (TOPS) möglich.
Bei vollautonomen Systemen der Stufe 4 oder 5 verspricht der Hersteller
hingegen bis zu 700 TOPS.
Geringe elektrische Leistungsaufnahme
Selbst bei Hochleistungssystemen soll die elektrische
Leistungsaufnahme den Angaben zufolge nie über 130 Watt liegen. Deshalb
sei auch eine Luft- oder Passivkühlung völlig ausreichend. Damit hätte
Qualcomm in der Tat ein Problem gelöst, das den Entwicklern autonomer
Fahrsysteme gegenwärtig Kopfzerbrechen bereitet. Bisher wurde davon
ausgegangen, dass die Fahrzeuge mit zunehmender Autonomie auch mehr
Rechenleistung und damit schlussendlich mehr Leistungsaufnahme mit sich
bringen. Infolgedessen müssten neue Kühlsysteme entwickelt werden, die
nicht nur kostenintensiv wären, sondern auch in weitere Designbereiche
der Fahrzeuge eingreifen würden.
Damit hat der Chipexperte aber
eigenen Aussagen zufolge auch ein Sicherheitsproblem beseitigt. Je höher
die Verlustleistung von Systemen ist, desto wahrscheinlicher ist es
auch, dass diese ausfallen. Dies sei dank der neuen Plattform obsolet,
so der Hersteller.
Ebenfalls im Snapdragon-Ride-Paket inbegriffen
ist ein recht umfangreicher Software-Stack. Dieser besteht aus
verschiedenen Modulen, die je nach Bedarf eingesetzt werden können.
Unterstützt wird unter anderem die Verarbeitung von Kamerasignalen,
Sicherheitsfunktionen, Sensorsignalen sowie fahrerabhängige
Wahrscheinlichkeiten wie Verhaltensplanung und dergleichen.
Snapdragon
Ride soll voraussichtlich noch in der ersten Jahreshälfte 2020 für
Autohersteller und Zulieferer zur Entwicklung bereitstehen. Entsprechend
könnten erste Fahrzeuge mit der Technologie bereits 2023 auf die
Strasse gehen.
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