Schon mindestens 621 Opfer zu beklagen, darunter Behörden, Krankenhäuser und Schulen. [...]
Ransomware-Attacken haben dieses Jahr zu massiven Ausfällen bei hunderten öffentlichen Einrichtungen in den USA geführt. Wie die Security-Experten von Emsisoft berichten, waren 2019 in den ersten neun Monaten mindestens 621 Opfer zu verzeichnen – darunter lokale Behörden, Gesundheitsfürsorger, Schulen, Colleges und Universitäten. In einigen Fällen wurde Hackern auch üppiges Lösegeld gezahlt, um einen weiteren Schaden abzuwenden und den Betrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen.
„Schulen mussten schließen“
„Diese Angriffe, bei denen nicht selten ganze Computersysteme gesperrt werden, wenn das geforderte Lösegeld nicht bezahlt wird, haben nicht nur den Betrieb von behördlichen Verwaltungseinrichtungen und Krankenhäusern empfindlich gestört, sondern auch zur Schließung einiger Schulen geführt“, heißt es im Emsisoft-Bericht. Auffällig dabei sei, dass es Cyber-Kriminelle anscheinend vor allem gezielt auf Schwachstellen bei älterer Computerinfrastruktur abgesehen haben. „Außerdem setzt man typischerweise auf Kryptowährungen, um sich anonym Geld überweisen zu lassen“, erklären die Experten.
Den Daten der Sicherheitsfirma zufolge rangieren interessanterweise Gesundheitsdienstleister ganz oben auf der US-Ransomware-Opferliste. Diese wurden 2019 bereits mindestens 491 Mal angegriffen. „Einige Krankenhäuser sahen sich als Folge dazu gezwungen, Notfallpatienten wieder nach Hause zu schicken oder geplante Operationen zu verschieben“, schildern die Autoren. Auch in Schulen und anderen Bildungsinstitutionen sei es schon zu 62 entsprechenden Erpressungsversuchen gekommen. Und bei staatlichen oder örtlichen Behörden wurden 68 Zwischenfälle registriert.
Schaden von acht Mrd. Dollar
Dass Ransomware-Attacken weltweit gesehen deutlich zugenommen haben, bestätigen auch die jüngsten Zahlen der Internet Society. Die NGO mit Sitz in den USA beziffert auch den enormen wirtschaftlichen Schaden, der dadurch entstanden ist. Dieser ist im Vergleich zum Vorjahr um satte 60 Prozent auf geschätzte acht Mrd. Dollar (rund 7,31 Mrd. Euro) angestiegen.
Emsisoft selbst veröffentlichte Anfang September eine Meldung zu mehreren Angriffen auf Städte im Süden der Vereinigten Staaten. Bei einem davon wurden im Mai 2019 die Computersysteme von Riviera Beach im US-Bundesstaat Florida außer Gefecht gesetzt, nachdem ein Mitarbeiter in einem Polizeirevier einen infizierten E-Mail-Anhang geöffnet hatte. „Schlussendlich gab die Stadt den Forderungen der Hacker nach und bezahlte fast 600.000 Dollar, um wieder Zugriff auf ihre Daten zu erhalten“, so die Security-Firma.
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