Rapidshare verliert Prozess in Deutschland

Rapidshare verliert in Deutschland einen Prozess gegen den Buchhandel und die Gema. Rapidshare muss nun gemäss Beschluss des BGH Massnahmen gegen die Nutzung illegaler Inhalte ergreifen. [...]

Rapidshare befindet sich schon seit einiger Zeit im Streit mit der Gema (mit der in Deutschland legitimierten Verwertungsgesellschaft für Musik- und Literatur-Urheberrechte) und dem dort ansässigen Buchhandel. Der Deutsche Bundesgerichtshof (BGH) wies eine Revision von Rapidshare zurück. Das Urteil des Hamburger Oberladesgerichts vom März 2012 steht jetzt definitiv. Rapidshare muss nun gemäss Beschluss des BGH Massnahmen gegen die Nutzung illegaler Inhalte ergreifen. Rapidshare wird gemäss eines parallelen Verfahrens mit der Gema nun auch untersagt, Musik aus dem Gema-Repertoire zur Verfügung zu stellen.

Gemäss Golem.de entschied das Hamburger Oberlandesgericht bereits im März 2012 folgendermassen: Downloadlink-Sammlungen auf illegale Inhalte verletzen das Recht des Urhebers. Das gelte auch für Dienste, die nur den Onlinespeicherplatz dafür zur Verfügung stellen. Vor allem gelte dieser Aspekt, wenn das Geschäftsmodell „strukturell die Gefahr massenhafter Begehung von Urheberrechtsverletzungen in einem Umfang in sich birgt, der die Erfüllung von Prüf- und Handlungspflichten zumutbar macht“. Dass bereits beim Einstellen auf Rapidshare ein Werk „öffentlich zugänglich“ gemacht wird, wurde in einem früheren Urteil aus dem Jahr 2008 widerrufen mit der Feststelllung, dass ein Werk erst dann öffentlich zugänglich gemacht worden ist, wenn Rapidshare-Links in Linksammlungen uneingeschränkt zur Verfügung gestellt werden. Demnach hätte wohl Rapidshare vor allem dort ansetzen müssen, wo illegale Dateien sich in Form von Linksammlungen verbreiten: nämlich auf einschlägigen (deutschen) Internetseiten. Gemäss Beschluss hätte es wohl vor allem vermehrt darum gehen müssen, die erneute Verbreitung als rechtsverletzend erkannter Dateien zu unterbinden.

Rapidshare gilt als schwer angeschlagen und hat bereits vor ein paar Monaten etwa 45 seiner 60 Mitarbeiter entlassen.

* Simon Gröflin ist Redakteur der Schweizer PCtipp


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*