RAY-Phone: Qualcomm startet Projekt für Blinde

Qualcomm und Project RAY kündigen das multifunktionelle Project RAY-Phone an, welches eigens für sehbehinderte und blinde Menschen entwickelt wurde. Die maßgeschneiderte Benutzeroberfläche des Mobiltelefons ist für Sehbehinderte besonders leicht zu handhaben. [...]

Darüber hinaus ist das System darauf ausgelegt, die Zahl der Hilfsgegenstände, welche ein Blinder unter normalen Umständen täglich benötigt, durch die Funktionen eines einzigen Gerätes zu reduzieren. „Der wesentliche Unterschied zwischen herkömmlichen Handys und Mobiltelefonen, die eigens für blinde Nutzer angefertigt worden sind, ist, dass Blindenhandys Symbian-fähig sind. Die Symbian-Plattform ist ein Betriebssystem, dessen Software mit dem Benutzer spricht und ihm somit hilft, sich im Menü zurechtzufinden und die gewünschten Funktionen wählen zu können“, so Ferdinand Kühtreiber, Obmann des Oberösterreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext.

Die Mehrheit der Erblindeten tätigt Anrufe ausschließlich mit einfachen Mobiltelefonen, obwohl gewöhnliche Handys eigentlich nicht für die Benutzung Sehbekinderter und Blinder geeignet sind. Um das Leben dennoch zu erleichtern, benötigen sehbeeinträchtigte Menschen eine Vielzahl an Spezialgeräten, die nicht nur überaus kostspielig sind, sondern auch die Hilfestellung einer anderen Person benötigen, welche bei der Verwendung dieser Gegenstände erforderlich ist oder sie gegebenenfalls unter Beobachtung hält.

Das Project RAY-Phone ist hauptsächlich entwickelt worden, um mithilfe seiner universellen Funktionen viele dieser teuren Einrichtungen überflüssig zu machen. Das von Qualcomm betriebene Smartphone basiert auf Android, verfügt über Breitbandanschlüsse und einer anpassungsfähigen Benutzeroberfläche. Dieses einzigartige System erlaubt es dem Anwender, einen beliebigen Punkt auf dem Display zu berühren, der dadurch zum Ausgangspunkt für die Auswahl jeder weiteren Funktion wird.

Derzeit wird das RAY-Smartphone in Israel an 100 Versuchsteilnehmern getestet. Zusätzlich ist das Mobiltelefon mit Israels Zentralbibliothek synchronisiert, welche Hörbücher für seebeinträchtigte Menschen anbietet. Die Services des RAY-Smartphones inkludieren Textnachrichten, Telefonate, soziale Netzwerkdienste, Objekterkennung, Fernunterstützung, Hörbücher und vieles mehr. Experten sind davon überzeugt, dass dieses Projekt Sehbehinderten einen unabhängigen Zugriff auf Informationen und Ressourcen erleichtern wird. (pte)


Mehr Artikel

Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
News

Security in der NIS2-Ära

NIS2 ist mehr ein organisatorisches Thema als ein technisches. Und: Von der Richtlinie sind via Lieferketten wesentlich mehr Unternehmen betroffen als ursprünglich geplant, womit das Sicherheitsniveau auf breiter Basis gehoben wird. Beim ITWelt.at Roundtable diskutierten drei IT-Experten und -Expertinnen über die Herausforderungen und Chancen von NIS2. […]

Christoph Mutz, Senior Product Marketing Manager, AME, Western Digital (c) AME Western Digital
Interview

Speicherlösungen für Autos von morgen

Autos sind fahrende Computer. Sie werden immer intelligenter und generieren dabei jede Menge Daten. Damit gewinnen auch hochwertige Speicherlösungen im Fahrzeug an Bedeutung. Christoph Mutz von Western Digital verrät im Interview, welche Speicherherausforderungen auf Autohersteller und -zulieferer zukommen. […]

Andreas Schoder ist Leiter Cloud & Managend Services bei next layer, Alexandros Osyos ist Senior Produkt Manager bei next layer. (c) next layer
Interview

Fokus auf österreichische Kunden

Der österreichische Backup-Experte next layer bietet umfassendes Cloud-Backup in seinen Wiener Rechenzentren. Im Interview mit ITWelt.at erläutern Andreas Schoder, Leiter Cloud & Managed Services, und Alexandros Osyos, Senior Produkt Manager, worauf Unternehmen beim Backup achten müssen und welche Produkte und Dienstleistungen next layer bietet. […]

Miro Mitrovic ist Area Vice President für die DACH-Region bei Proofpoint.(c) Proofpoint
Kommentar

Die Achillesferse der Cybersicherheit

Eine immer größere Abhängigkeit von Cloud-Technologien, eine massenhaft mobil arbeitende Belegschaft und große Mengen von Cyberangreifern mit KI-Technologien haben im abgelaufenen Jahr einen wahrhaften Sturm aufziehen lassen, dem sich CISOS ausgesetzt sehen. Eine große Schwachstelle ist dabei der Mensch, meint Miro Mitrovic, Area Vice President DACH bei Proofpoint. […]

Alexander Graf ist Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH. (c) Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH
Interview

Absicherung kritischer Infrastrukturen

NIS2 steht vor der Tür – höchste Zeit, entsprechende Maßnahmen auch im Bereich der Operational Technology (OT) zu ergreifen. »Wenn man OT SIEM richtig nutzt, sichert es kritische Infrastrukturen verlässlich ab«, sagt Alexander Graf, Experte für OT-Security (COSP) und Geschäftsführer der Antares-NetlogiX Netzwerkberatung GmbH, im ITWelt.at-Interview. […]

Brian Wrozek, Principal Analyst bei Forrester (c) Forrester
Interview

Cybersicherheit in der Ära von KI und Cloud

Die Bedrohungslandschaft im Bereich der Cybersicherheit hat sich zu einer unbeständigen Mischung von Bedrohungen entwickelt, die durch zunehmende Unsicherheit und steigende Komplexität bedingt ist. Zu diesem Schluss kommt der Report »Top Cyber-security Threats In 2024« von Forrester. ITWelt.at hat dazu mit Studienautor Brian Wrozek ein Interview geführt. […]

In Österreich gibt es die freie Wahl des Endgeräts. Oder doch nicht? (c) Pexels
News

RTR erklärt Wahlfreiheit zum Nischenthema

Bei der Frage, ob Endkunden oder die Provider darüber entscheiden sollten, welches Endgerät sie an ihrem Breitbandanschluss nutzen können, stellt sich die RTR klar auf eine Seite. Laut RTR existiert bereits Wahlfreiheit. Dennoch will die Regulierungsbehörde aktiv werden, wenn sich noch mehr Kunden über das Fehlen der Wahlfreiheit bei ihr beschweren. Logik geht anders. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*