Rebellischer Apple-Aktionär erringt Etappensieg

Es steht 1:0 für einen rebellischen Apple-Aktionär: Der kalifornische Konzern muss auf Geheiß eines Richters den Vorschlag für eine Satzungsänderung zurückziehen, mit der die Ausgabe von Vorzugsaktien erschwert worden wäre. [...]

Der Hintergrund für das Scharmützel vor Gericht: Hedgefonds-Manager David Einhorn will an den Milliardenschatz des iPhone-Herstellers heran. Die Apple-Reserven hatten zum Jahreswechsel die Marke von 137 Milliarden Dollar (103,90 Mrd. Euro) überschritten. Das weckte bei vielen Anteilseignern Begehrlichkeiten. Sie wollen, dass Apple einen größeren Anteil des Geldes an sie ausschüttet. Mit dem aktuellen Chef Tim Cook gibt es zwar erstmals seit rund 17 Jahren wieder eine Dividende und einen Aktienrückkauf im Gesamtvolumen von 45 Milliarden Dollar. Doch das reicht einigen Investoren nicht.
Einhorn hatte neue Vorzugsaktien ins Gespräch gebracht und sie medienwirksam „iPrefs“ getauft – ein Wortspiel aus dem bekannten „i“-Vorsatz für Apple-Produkte und dem englischen Wort „preferred shares“ für Vorzugsaktien. Einhorn verlangte konkret, dass Apple Vorzugsaktien im Wert von 50 Milliarden Dollar ausgibt und diese dann auch noch mit einer Dividende von vier Prozent jährlich ausstattet. Um die für seinen Plan hinderliche Satzungsänderung zu stoppen, reichte er die Klage in New York ein. Ein Richter stellte sich am Freitag auf Einhorns Seite und blockierte das Apple-Vorhaben.
Apple zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung des Richters. Sie sei nicht im Interesse der Anteilseigner. Konzernchef Cook hatte die Klage bereits zuvor scharf verurteilt. Es sei ein „dümmlicher Nebenkriegsschauplatz“, der nur Zeit und Geld verschlinge. Die Apple-Führung hatte sich mit Einhorn getroffen, konnte ihn aber nicht überzeugen, die Klage zurückzunehmen. Zugleich gestand Cook ein, dass Apple derzeit mehr Geld als nötig auf der hohen Kante habe. Man denke weiter darüber nach, wie die Aktionäre daran teilhaben könnten, versprach er vor einigen Wochen.

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